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144 - Die Jenseits-Party

144 - Die Jenseits-Party

Titel: 144 - Die Jenseits-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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werden.
    Sie nahmen beide nebeneinander Platz. Die
Stärke der Helligkeit konnten sie selbst bestimmen.
    Der Film fing fünf Minuten später an.
    Verführerische Musik und eine wohlklingende
Frauenstimme, die von ihren amüsanten Abenteuern berichtete, erklangen aus den
versteckt angebrachten Stereo-Lautsprechern.
    Delonk trank Champagner. In den Augen des
Mannes glitzerte ein kaltes Licht, als er mit ihr anstieß. »Mach dir ein paar
schöne Stunden - geh ins Kino«, flüsterte er ihr zu. »Es wird bestimmt nett
werden mit uns beiden ...«
    »Oh ja«, antwortete die Blondine, »bestimmt
sehr, sehr nett...«
    Ihre Gläser klirrten silberhell, als die
beiden Ränder sich berührten.
    Delonk nahm einen großen Schluck. Die
Blondine nippte nur an ihrem Glas.
    »Zieh dich aus«, sagte er dann. »Erst die
Bluse, dann den Rock.«
    Sie machte das gekonnt wie eine
Striptease-Tänzerin. Der Stoff der dünnen Bluse raschelte in der schummrigen
Kabine und ihre samtene, duftende Haut kam zum Vorschein.
    »Du hast mir deinen Namen noch nicht gesagt«,
sprach er sie an.
    »Ich heiße Anita .«
    »Schön, Anita. Mach weiter .«
    Sie löste ihre Gürtelschnalle und legte den
breiten Gürtel über die Seitenlehne des Sofas.
    Pieter Delonk griff über sie hinweg und nahm
den Gürtel an sich, während sie den Minirock abstreifte.
    Das Licht von der Leinwand spielte auf ihren
langen, nackten Schenkeln. Sie trug einen Slip aus schwarzer Spitze.
    Einen Augenblick lang war die Blondine
abgelenkt, als sie ihren Rock auf den Boden fallen ließ.
    Delonk nutzte diese Sekunde.
    Er zog den schwarzen Gürtel stramm und
schlang ihn blitzschnell um den Hals seiner Begleiterin, die von dem Angriff
völlig überrascht wurde.
    Der Film lief. Die Musik war noch laut, trat
dann aber in den Hintergrund, und die Stimmen der Darsteller und Geräusche
wurden mehr hervorgehoben.
    Die Augen der Blondine weiteten sich vor
Entsetzen, und sie versuchte noch, ihre Finger unter den Gürtel zu schieben, um
den Zwischenraum zu erweitern.
    Aber Delonk, dessen Gesicht eine einzige
bleiche teuflisch verzerrte Maske war, blieb unerbittlich.
    Er zog den Gürtel so straff es ging, und in
der kleinen privaten Filmkabine nahm ein unerwartetes Schicksal seinen Lauf...
     
    *
     
    Frederic Apant war in Apenrade zu Hause.
    Das Städtchen hatte etwas Industrie, lag
direkt an einer Bucht der Ostsee und knappe dreißig Kilometer von der Grenze
bei Flensburg entfernt.
    Der Himmel spannte sich blaßblau über die
Stadt, vom Meer wälzten sich dicke Wolken auf die Bucht zu, und es sah nach
Regen aus.
    Die nach Apenrade hineinführende Straße lag
direkt am Meer, ein bißchen Sandstrand zu ihrer Rechten. Ein Rohrgestell war
dort errichtet. Im Sommer, wenn er abends nach Hause kam, war der Strand oft noch
bevölkert, und an dem Metall-Objekt turnten die Kinder herum.
    Bis auf einen einsamen Spaziergänger, der
seinen Hund an der Leine ausführte, war weit und breit kein Mensch zu sehen.
    Die Luft war schon empfindlich kühl, und vom
Kleinen Belt her wehte ein scharfer Wind.
    Apant wohnte im Zentrum der Stadt, unweit
eines Antik-Shops, wo seine Frau manchmal als Aushilfe tätig war. Sie kannten
die Besitzerin, Frau Burman, die zwei gutgehende Ladengeschäfte in Apenrade und in Stubbaek , einem
kleineren Ort, wenige Kilometer davon entfernt, besaß.
    Frederic Apant hatte ein komisches Gefühl,
als er seinen Peugeot vor dem Haus parkte. Wahrscheinlich hing seine Stimmung
mit Delonks blödsinnigem Gequatsche zusammen ... Der Kollege sollte mal einen
Nervenarzt aufsuchen. Irgend was stimmte nicht mit
ihm. Einige Minuten - und das mußte Apant sich im stillen zu seiner Schande
eingestehen - hatte er sogar selbst an den Unsinn geglaubt. Auf einmal hatte
alles so plausibel geklungen. Woran man glauben wollte, daran konnte man glauben
... Delonk hatte seine Darlegungen überzeugend vorgetragen.
    Nur fünfzig Schritte von seinem Haus entfernt
befand sich ein freier, gepflasterter Platz mit einem Springbrunnen. Im Sommer
saßen dort die jungen Leute, sangen zur Gitarre, tranken Coke oder Bier und
flirteten. Jetzt war der Platz verwaist.
    Das Wasser plätscherte über den Sandstein,
durch den Tingeleweg liefen einige Leute. Dort vorn lagen alle Geschäfte.
    Das alte Haus, das Frederic Apant vor sechs
Jahren gekauft hatte, gehörte einst einem Export-Kaufmann, der später in ein
Seniorenheim gezogen war.
    Das rote Ziegelsteingebäude mit den
weißumrandeten Fenstern und der großen Eingangstür

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