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144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Arbeitszimmer seines Vaters zu verlassen. Er schlug dem Werwolf die Lampe auf den Schädel, doch sie hatte keinen Körper, hatte zuwenig Gewicht, war hohl.
    Der Treffer beeindruckte die Bestie nicht im mindesten. Ein Prankenhieb knickte die Stehlampe. Jock schleuderte sie dem Untier entgegen, wirbelte herum und ergriff die Flucht.
    Brüllend rief er, alle sollten sich in Sicherheit bringen, das Haus verlassen. Seine Gäste hielten es für einen Partyscherz. Irgendeine Überraschung ließ sich Jock immer einfallen.
    Diesmal hatte er einen seiner Freunde in ein Werwolfkostüm gesteckt und ließ sich von ihm jagen. Damit die Sache echter aussah, hatte er dem Freund Ketchup ums Maul geschmiert.
    Jock spielte gut, das mußten sie zugeben. Seine Angst wirkte echt. Man hätte beinahe darauf hereinfallen können, wenn man Jock, den Spaßvogel, nicht so gut gekannt hätte.
    Er übertrieb es mit seinem Realismus ein bißchen, nahm auf nichts Rücksicht. Er warf die Tische und Stühle um, kippte dem Ungeheuer, das unheimlich echt aussah, Regale und Vitrinen vor die Füße, aber das Monster erwischte ihn in der Schwimmhalle dann doch.
    Der Wolf schlug mit der Pranke zu, die Krallen trafen. Jock brüllte auf, War das noch Spiel? Die Gäste sahen Jocks Blut. Da war kein raffinierter Trick dabei.
    Jocks Verletzungen waren echt !
    Als die Gäste das endlich begriffen, gerieten sie in Panik. Blutüberströmt wehrte sich Jock Wyman, doch das Monster ließ ihm keine Chance.
    Ein Biß… Jock sackte zusammen. Der Werwolf stemmte sein Opfer hoch und schleuderte es durch die große Glaswand ins Freie, doch davon spürte Jock Wyman nichts mehr, denn er war bereits tot.
    Und die Bestie wählte ihr nächstes Opfer aus dem reichhaltigen Angebot!
    ***
    Ich hatte den Motorroller in Gang gebracht. Mindestens zwanzigmal hatte ich den Kickstarter hinuntergejagt, bis der Motor endlich tuckerte.
    Bruce und ich stiegen auf. Wir verließen Harkerville. Kalte Luft ließ meine Augen tränen und meine Züge erstarrten. Aus dem Auspuff kamen in unregelmäßigen Abständen niesende Geräusche.
    Ich hatte Mitleid mit Mrs. Morris. Ohne es zu wissen, hatte sie ihren Sohn verloren. Ahnungslos hatte sie mit einem Werwolf unter einem Dach gewohnt.
    Sie hatte permanent in Lebensgefahr geschwebt, ohne sich dessen bewußt zu sein. Die Mordlust ihres Sohnes hätte sich jederzeit ganz unvermittelt gegen sie richten können.
    Ich gab Vollgas, und ich hoffte, daß Bob Morris die Partygäste verschonte, aber diese Bestien sind unberechenbar.
    Wenn jemand sie reizt, können sie sich kaum beherrschen. Dann bricht das Böse aus ihnen hervor, und die Katastrophe ist perfekt.
    Die Straße war frisch geteert, wir kamen gut vorwärts. Sobald der Motor warmgelaufen war, hörte das Niesen auf. Von weitem schon war das große Haus, unser Ziel, zu sehen. Ich machte Bruce darauf aufmerksam. Das Gebäude erstrahlte in Festbeleuchtung. Eine Menge Fahrzeuge standen davor.
    Wir knatterten auf die Autos zu, und ich fuhr so nahe wie möglich an das Haus heran. Mir rieselte es kalt über den Rücken, als mir der Gedanke kam, Bob Morris könnte seine Wolfsfreunde mitgebracht haben.
    Ich stellte den Motor ab.
    »Hier ist was los«, sagte Bruce.
    »Tja, so ein volles Haus hatte ich noch nie«, gab ich zurück.
    Drinnen wurde gelacht, gesungen, getanzt und geschrien. Ich hörte Glas klirren.
    Die Gäste schienen es mit ihrem Übermut ein bißchen zu übertreiben. Möbel fielen um. Da steckte mehr dahinter als ein harmloser Partyspaß.
    Die Schreie wurden hysterisch. Ich hörte die panische Angst, die dahintersteckte. Wieder klirrte Glas, und ein Toter landete mit den Scherben nicht weit von uns entfernt auf dem Boden.
    Bruce O’Hara und ich starteten gleichzeitig. Ich zog meinen Revolver. Bob Morris sorgte für Angst, Schrecken und Chaos. Ein Teil der Glaswand, hinter der sich der Innenpool befand, war kaputt.
    Ich beugte mich kurz über den leblosen Körper, der zwischen den großen Glasscherben lag. Für diesen Mann konnte niemand mehr etwas tun.
    Gäste in Badeanzügen waren auf der Flucht vor dem Monster. Sie schrien entsetzt durcheinander, rannten hierhin und dorthin, waren konfus.
    Morris jagte sie. Einige retteten sich mit einem Sprung ins Wasser, andere versuchten, durch eine der Türen zu entkommen. Morris entschied sich ständig für ein anderes Opfer.
    Mal war er hinter einem Mädchen, mal hinter einem Mann her. Durch die offene Glasfront kamen mehrere Leute heraus - halbnackt. Es

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