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144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mit dem Motorroller.
    Er hätte uns abhängen können, aber das schien ihm nicht zu genügen.
    Kurz vor Harkerville ließ er seinen Wagen im Powerslide herumtanzen.
    Mit grell aufgeblendeten Scheinwerfern kam er zurück. »Verflucht, der will uns über den Haufen fahren, Tony!« schrie Bruce O’Hara hinter mir zornig.
    Mit Vollgas kam Morris auf uns zu. Das gleißende Licht der Scheinwerfer machte mich blind. Ich sah nichts mehr - weder die Straße noch sonst etwas.
    Mir war klar, daß wir nicht auf der Straße bleiben durften, sonst rammte uns Morris voll.
    Aber wie war das Gelände beschaffen? Gab es einen Straßengraben, in den wir stürzen würden, wenn ich das Asphaltband verließ? In diesem Fall konnten wir uns den Hals brechen.
    Morris ließ uns keine Zeit zum Überlegen. Ich mußte blind meine Entscheidung treffen. Ob sie richtig oder falsch war, würde sich in wenigen Augenblicken heraussteilen.
    »Festhalten!« brüllte ich nach hinten.
    Bruce O’Hara klammerte sich an mich, während das grelle Licht sich auf uns stürzte wie ein riesiges Ungeheuer, das uns mit Haut und Haaren verschlingen wollte.
    Ich lenkte nach links und preßte die Kiefer fest zusammen. Meine Hände umklammerten die Griffe, und ich konnte nur hoffen, daß wir kein Hindernis vor uns hatten, denn wir wären unweigerlich dagegen geprallt.
    Wir verließen die Fahrbahn, sausten durch eine flache Senke, während Morris’ altes Vehikel knapp hinter uns vorbeiröhrte. Plötzlich verwandelte sich der Motorroller in ein wildes Rodeopferd.
    Er machte verrückte Bocksprünge, wollte uns um jeden Preis abwerfen, und das gelang ihm auch. Er knickte vorn ein oder sackte nach unten.
    Und einen Herzschlag später flogen Bruce O’Hara und ich in hohem Bogen über die Lenkstange. Wir trennten uns in der Luft. Bruce ließ mich los, und ich konzentrierte mich auf den Aufprall, streckte den linken Arm vor und krümmte den Rücken.
    Bodenkontakt!
    Ich überschlug mich und landete in einem wirren Gestrüpp. Elastische Zweige fingen mich beinahe sanft auf. Ich befreite mich von ihnen und federte hoch.
    Auf der Straße wendete Morris. Ich riß den Diamondback aus dem Leder und schoß die Trommel leer. Das Auto schlingerte und tanzte, kam noch etwa zweihundert Meter weit und blieb dann stehen.
    Hatte ich Morris mit einem Zufallstreffer erwischt? Das wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein. Ich schaute mich gehetzt um. »Bruce!«
    Der weiße Wolf tauchte neben dem Gestrüpp auf.
    »Bist du okay?« fragte ich ihn.
    »Ja. Sieht so aus, als hättest du Morris geschafft.«
    »Wir sehen nach«, gab ich zurück und lief auf den Wagen zu. Bruce folgte mir.
    Wir erreichten das Fahrzeug. Aus dem linken vorderen Reifen war die Luft entwichen. Ich mußte ihn mit dem Colt getroffen haben. Ich verlangsamte meinen Schritt. Der Diamondback war leer geschossen, deshalb lud ich ihn in großer Eile nach.
    Sicher ist sicher, sagte ich mir. Morris konnte versuchen, uns auszutricksen. Ich wollte ihm nicht die geringste Chance lassen. Befand er sich im Wagen?
    Zu sehen war er nicht. Er konnte nach unten gerutscht sein. Ich spürte, wie sich meine Nervenstränge strafften. Bruce sagte: »Paß auf, ich reiße den Wagenschlag auf, und du schießt, falls es noch nötig sein sollte.«
    Ich nickte und hob den Revolver.
    Bruce trat so an den Wagen, daß er mich nicht behinderte. Auf mein abermaliges Nicken öffnete er blitzschnell die Tür, und mein Colt zuckte einige Zentimeter vorwärts.
    Sowie sich etwas bewegt hätte, hätte ich gefeuert, doch der Wagen war leer. Es war dem Werwolf gelungen, das Fahrzeug unbemerkt zu verlassen.
    Ich entspannte mich enttäuscht. Der Kerl gab uns einiges aufzulösen.
    »Dort läuft er!« stieß Bruce O’Hara plötzlich hervor. Er wies auf das Monster, das die Häuser von Harkerville schon fast ereicht hatte.
    Morris war kaum zu sehen. Er verschmolz beinahe mit dèr Dunkelheit. Wir liefen ihm nach, bemühten uns, ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
    Der Werwolf verschwand zwischen den Häusern, doch wir sahen ihn gleich darauf wieder. Er lief nicht nach Hause. Sein Ziel war ein großes, verhältnismäßig neues Wohnhaus.
    Er verschwand darin. »Jetzt haben wir ihn!« knurrte Bruce.
    Ich war noch nicht davon überzeugt. Vielleicht nahm er die Bewohner des Hauses als Geiseln und setzte uns unter Druck. Wenn wir ihr Leben nicht gefährden wollten, mußten wir tun, was er von uns verlangte.
    Wir keuchten auf das Gebäude zu. Ich hämmerte mit dem

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