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1442 - Das Relikt

1442 - Das Relikt

Titel: 1442 - Das Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dankbaren Nicken zurück und schüttelte leicht den Kopf. Man kann nie voraussehen, wie das Schicksal so spielt. Das hatte ich wieder mal erlebt.
    Vier Augen schauten mich neugierig an. Natürlich fühlte ich mich verpflichtet, Fragen zu beantworten, auch wenn sie noch nicht gestellt worden waren.
    Mit leiser Stimme informierte ich Bill und Marcus Körner. Der.
    Historiker nickte vor sich hin, als wäre dies alles nicht neu für ihn, aber Bill schüttelte den Kopf.
    »Das ist doch ein Hammer«, sagte er. »Da hat sich plötzlich eine Tür geöffnet, mit der wie nicht gerechnet haben.« Er warf dem Kreuz an der Wand einen etwas scheuen Blick zu und murmelte:
    »Es steht auf dem Kopf. Klar, sein Zeichen.«
    »Das werden wir herausfinden.«
    »He, du willst den Test?«
    Ich lächelte. »Hast du etwas anderes erwartet?«
    »Im Prinzip nicht. Ich wundere mich nur darüber, dass sich dein Kreuz noch nicht gemeldet hat. Wenn dieses andere auf der Gegenseite steht, dann hätte doch dein Kreuz…«
    Ich winkte ab. »Nein oder ja. Ich kann es dir nicht sagen. Ich weiß es einfach nicht.« Unter der Jacke trug ich einen Pullover mit einem V-Ausschnitt. Das Kreuz hing unter dem Hemd verborgen. Ich zog an der Kette und spürte, wie das Kreuz an meiner Brust entlang in die Höhe glitt.
    Gespannt war ich. Es gab zwar zwei Kreuze, aber beide standen in krassem Gegensatz zueinander, wenn es stimmte, was ich vom Godwin de Salier gehört hatte.
    Bill und Marcus beobachteten mich bei meinem Tun. Der Reporter kannte mein Kreuz, Körner jedoch nicht, und seine Augen weiteten sich, als er es sah.
    »Himmel, was ist das?«
    »Mein Kreuz.«
    Er wollte es sehen, und den Gefallen tat ich ihm, indem ich meine Hand vorstreckte.
    »Es ist wunderbar, Mr Sinclair.«
    »Ja – und einmalig.«
    »Aber es ist auch ein Kraftpaket, nehme ich an.« Er lächelte jetzt.
    »Ich will ehrlich sein. Bisher kenne ich es nur von Beschreibungen her, habe es also nie gesehen. Nun muss ich sagen, dass es noch ausgefallener ist, als ich dachte.«
    »Wer hat es Ihnen beschrieben?«
    »Father Ignatius natürlich.«
    »Klar, das hätte ich mir denken können.« Ich hob die Schultern.
    »Nun ja, wir werden sehen, ob der Weg des anderes Kreuzes hier endet. Ich denke schon.«
    »Es wird der Hölle schon zeigen, wo es langgeht«, murmelte Bill.
    Das hoffte ich auch. Bevor ich mich dem Relikt zudrehte, schaute ich mir mein Kreuz noch mal genau an. Ich sah, dass es sich nicht verändert hatte. Es floss keine Wärme durch das Metall, es sandte kein Licht ab, es war völlig normal geblieben.
    Bill und Marcus hielten sich etwas im Hintergrund auf. So ließen sie mir den Vortritt und ich bewegte mich auf das armlange Kreuz auf der Wand zu…
    ***
    Mein Herz klopfte schon schneller, als ich einen Schritt vor dem Relikt stehen blieb.
    Ich hatte die rechte Hand mit dem Kreuz sinken lassen. Ich beobachtete das andere an der Wand sehr genau und sah aus der Nähe, dass die Oberfläche zwar glatt war, aber nicht so wirkte, denn sie war mit Einschlüssen versehen, die aussahen wie dunklere Stellen.
    Beim Erhärten des edlen Metalls schienen sie sich darin verloren zu haben und wirkten wie Federstriche.
    Ich hob meinen rechten Arm wieder an. Um das Relikt mit meinem Kreuz zu erreichen, musste ich mich leicht recken. Ich war gespannt auf die Berührung zwischen den beiden.
    Ein ähnliches Experiment wie dieses hatte ich schon oft durchgeführt. Doch noch nie war ich so gespannt auf eine Reaktion gewesen.
    Kein Wärmestrom. Kein angenehmes Rieseln lief über meine Haut.
    Es blieb alles normal. Auch das andere Kreuz veränderte sich nicht.
    Mit dem Kopf nach unten hing es, und wenn ich mich auf die Zehenspitzen stellte, konnte ich es dort berühren, wo sich die beiden Balken trafen. Das war für mich das Zentrum.
    Es kam noch etwas hinzu. Ich musste damit rechnen, dass plötzlich die Sirene einer Alarmanlage aufheulte und die Aufpasser hier in den Raum strömten. Ändern ließ sich das nicht, und deshalb ging ich das Risiko ganz bewusst ein, denn das Kreuz war wichtiger. Alles andere konnte man als Nebensache betrachten.
    Es passierte so plötzlich, dass selbst ich davon überrascht wurde.
    Noch hatten sich die beiden Kreuze nicht berührt, aber die Magie des einen machte dem anderen schon zu schaffen.
    Mein Kreuz lebte auf. Die Wärme war da. Ein erstes Zeichen, dass es reagierte. Es hatte die Macht des satanischen Relikts gespürt und stellte sich darauf ein.
    Aber auch die Gegenseite

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