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1442 - Das Relikt

1442 - Das Relikt

Titel: 1442 - Das Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werde es überleben.«
    »Okay, wir auch«, sagte ich. »Und wir werden alles daransetzen, um das Kreuz zu finden.«
    Um uns herum herrschte noch immer das geordnete Chaos. Es waren noch mehr Beamte eingetroffen, denn es mussten auch die Besucher verhört werden, denen nichts passiert war und die nur Zeugen gewesen waren. Die Diebe hatten das Gas punktuell eingesetzt. Jedenfalls hatten sie es geschafft, die Aufpasser auszuschalten. So dachte ich und richtete mich mal wieder auf. Das sah der Kollege, der den Einsatz hier leitete. Er war ein Offizier der Metropolitan Police und beugte sich zu mir herab.
    »Wir hatten noch nichts miteinander zu tun, Mr Sinclair. Mein Name ist Robert Moore.«
    Ich lächelte etwas schief. »Sie kennen mich?«
    »Ja. Und jetzt persönlich.« Er strich über seinen ergrauten Oberlippenbart. »Kann ich fragen, ob der Angriff Ihnen galt?«
    »Ich denke nicht. Die Bande ist eingedrungen, um etwas zu stehlen. Sie eroberten dafür den Raum, in dem wir uns aufhielten.«
    »Was hing dort?«
    Dass Moore so fragte, ließ darauf schließen, dass er noch nicht Bescheid wusste und ich ihn deshalb aufklärten musste.
    Von einem besonderen Kreuz hatte er weder etwas gesehen noch gehört. Er konnte sich sowieso keinen Reim auf den Überfall machen, musste allerdings jetzt einsehen, dass die Geschehnisse schon einen Sinn ergaben. Es war der Bande einzig und allein um das Kreuz gegangen, und dafür hatte sie viel eingesetzt.
    Ich erfuhr, dass es keine Toten und auch keine äußerlich Verletzten gegeben hatte. Aber einige Personen waren schon durch das Gas arg in Mitleidenschaft gezogen worden, denn die Männer vom Sicherheitsdienst waren direkt damit angegriffen und ausgeschaltet worden. Nicht ein Schuss war dabei gefallen.
    »Sie haben nicht damit rechnen können, Mr Sinclair?«
    »Nein.«
    »Würden Sie den Fall denn als normalen Diebstahl ansehen?«
    »Klar, das ist so. Mich interessiert allerdings mehr, was dahinter steckt. Diese Motive sind für mich interessant, und deshalb werde ich mich darum kümmern.«
    »Gut!« Moore legte die Stirn in Falten. »Haben Sie denn einen bestimmten Verdacht?«
    »Nein, leider nicht. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, dass auch wir davon überrascht wurden. Allerdings kann ich Ihnen sagen, dass dieses Kreuz etwas Besonderes war. Es ist alt, sehr alt. Einige Jahrhunderte. Da müssen Sie zurück bis zu den Kreuzzügen gehen. Damals hat es das Kreuz bereits gegeben, und es hat die Zeiten überstanden.«
    »Wer besaß es denn?«
    »Ein Mann namens Laurent Gabin.«
    Moore nickte. »Klar, dessen Nachlass wird ja versteigert. Das habe ich am Rande gehört.« Er lächelte mir zu. »Es wird am besten sein, wenn Sie sich ausruhen. Ich habe mit den Ärzten gesprochen. Sie können die Nacht in einer Klinik verbringen und…«
    »Das schminken Sie sich mal ab, Kollege. Ich fühle mich nicht so krank, dass man mich in ein Bett stecken müsste.«
    »Ich glaube Ihnen. Nur werden die Untersuchungen…«
    »Vergessen Sie die auch. Ich werde die Nacht in meiner Wohnung verbringen.«
    »Und ich ebenfalls«, meldete sich Bill, der uns zugehört hatte.
    Darüber wunderte sich Moore. Ich erklärte ihm, dass Bill Conolly und ich zusammengehörten.
    »Gut, ich kann Sie nicht zwingen. Aber einigen Leuten geht es wirklich schlecht.«
    Das glaubte ich ihm gern. Dazu gehörte auch Marcus Körner. Er hatte bisher nichts gesagt und nur leise vor sich hingestöhnt. Für ihn war es am besten, wenn er die Nacht in der Klinik verbrachte.
    Ich stemmte mich von der weichen Matratze wieder hoch und war zufrieden, dass ich aufrecht stehen konnte, ohne die Balance zu verlieren. Zwar fühlte ich mich nicht topfit und hatte noch Probleme mit der Übelkeit, doch die hielt sich in Grenzen.
    Und dann fiel mir auf, dass ich etwas in meiner rechten Hand hielt und es nicht losgelassen hatte. Es war mein Kreuz, mit dem ich gegen das andere hatte angehen wollen.
    Es klemmte zwischen meinen Fingern, und als Moore darauf starrte, zeigte ich es ihm.
    »Das gehört Ihnen, nicht?«
    »Ja.«
    »Ich hörte davon.«
    »Es hat leider nicht geklappt, Mr Moore. Ich wollte damit einen Gegenpol zu dem hier ausgestellten Kreuz bilden. Egal, wir werden schon weiter kommen.«
    »Dann mischen Sie mit?«
    »Darauf können Sie sich verlassen. Dieser Überfall mag zwar in Ihren Bereich fallen, aber die Hintergründe aufzuklären, das ist allein unsere Sache.«
    Moore lächelte mich an. »Ich will Ihnen dabei keine Steine in den Weg

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