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1442 - Das Relikt

1442 - Das Relikt

Titel: 1442 - Das Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vater treffen wollte.
    Natürlich hatte Laurent immer wieder versucht, seinen Sohn in das normale Leben – wie er es nannte – zurückzuholen, aber da hatte er auf Granit gebissen, denn Lino hatte sich entschlossen, einen anderen Weg einzuschreiten, den sein Vater strikt abgelehnt hatte.
    Da sein Vater nichts davon wissen sollte, musste Lino ihm fernbleiben. Dafür hatte er mit einer Gruppe von Menschen Kontakt aufgenommen, die sich die Erleuchteten nannten: die Illuminati.
    Er wusste, dass auch sein Vater den Illuminati bekannt war. Sie hatten einige Male versucht, ihn in diesen Zirkel hineinzuholen, doch der alte Sturkopf hatte stets abgelehnt.
    Als das Verhältnis zwischen den beiden Männern noch in Ordnung gewesen war, hatte Laurent mit seinem Sohn darüber gesprochen und ihn vor dieser Gruppe gewarnt.
    Genau das Gegenteil war eingetreten. Lino war fasziniert gewesen, und er hatte von Stund an versucht, einen Kontakt mit den Leuten herzustellen.
    Das war sogar recht leicht gewesen. Nur wollten sie ihn nicht in ihrem Kreis haben, die Weigerung des Vaters hatte auch ihn für eine Mitgliedschaft disqualifiziert.
    Was die Illuminati nicht wussten, war, dass Laurent Gabin unter Leukämie litt. So war es nur eine Frage der Zeit, bis er starb, und auf die Zeit danach spekulierte Lino.
    Es war dann schneller gegangen, als er zu hoffen gewagt hatte. Er hatte mit dem Erbe seines Vaters gerechnet. Geld brauchte er allerdings nicht. Beim Tod seiner Mutter hatte er das Vermögen geerbt, das sie von Haus aus mit in die Ehe gebracht hatte. Davon konnte er wunderbar leben.
    Ihm kam es auf etwas anderes an.
    Es ging ihm um das Kreuz!
    Sein Vater hatte nicht viel über dieses antike Teil gesprochen.
    Doch bei den wenigen Unterhaltungen war Lino klar geworden, dass dieses armlange Kreuz, das immer mit dem Kopf nach unten hing, etwas Besonderes sein musste, vor dem man durchaus Angst haben konnte.
    In einer schwachen Stunde hatte der Alte mal darüber gesprochen, dass dieses Kreuz alles auf den Kopf stellte, weil es nicht dem Himmel, sondern der Hölle geweiht worden war.
    Von diesem Zeitpunkt an war es Lino nur um das Kreuz gegangen. Er hatte versucht, es seinem Vater abzunehmen, doch der hatte sich stur gestellt, und so hatte der Sohn bis zur Testamentseröffnung warten müssen.
    Umso größer war die Enttäuschung gewesen, dass sein Vater ihm das Kreuz nicht vermacht hatte. Laurent Gabin wollte, dass es in andere Hände kam. Der Erlös aus dem Verkauf seiner antiken Exponate sollte in eine Stiftung für krebskranke Menschen gehen. Das war notariell so festgelegt worden.
    Lino Gabin hatte dagegen nichts tun können. Da er das Geheimnis des Kreuzes jedoch kannte – der Name des Schmieds, der es geschaffen hatte, lautete Lucien Gabin, wie er wusste –, gab es für ihn nur eine Möglichkeit, die er auch als gerecht ansah.
    Er wollte es in seinen Besitz bringen. Dafür hatten drei Experten gesorgt. Es war ein blitzschneller Überfall gewesen, und den Leuten war die perfekte Flucht gelungen.
    Zuerst mit dem Auto und dann mit dem Boot über die Themse.
    An ihrer Mündung hatten sie dann die Halbinsel Isle of Grain umrundet und waren in die Medway-Bucht gefahren zu dieser Insel, auf der Lino schon sehnsüchtig wartete.
    Fast hätte er vor Freude geschrien, als er das Kreuz in den Händen hielt. Er hatte die Kerle ausbezahlt, eine nicht eben kleine Summe, und ihnen geraten, den Mund zu halten.
    Das hatten sie auch versprochen und waren dann von der Insel weggefahren. Sie hatten den kurzen Weg durch die Medway-Bucht in Richtung Südwesten genommen. An diesem Ufer lagen die drei größeren Orte Gillingham, Chatham und Rochester.
    Von hier aus war es leicht, sich in alle Winde zu zerstreuen. Zwei von ihnen mussten nach Frankreich, der Dritte war Serbe. Perfekte Söldner, die nicht viele Fragen stellten.
    Allein blieb Lino Gabin auf seiner Insel zurück. Das goldene Kreuz, das man auch als kleines Schwert benutzen konnte, lag unten in seinem Versteck. Ein langer und nicht sehr breiter Koffer hatte es aufgenommen. Es lag dort in seinem Bett aus Samt.
    Genau dieses Kreuz sollte der Einstieg in ein neues Leben für ihn werden. Er hatte sich wieder mit den Illuminati in Verbindung gesetzt und darauf hingewiesen, dass er das Kreuz besaß, in dem die Macht des Teufels steckte.
    Man hatte ihm nicht geglaubt, aber er hatte nicht locker gelassen und jemanden überzeugen können. Der Mann wollte ihn so schnell wie möglich auf dem Eiland

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