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1444 - Legende und Wahrheit

Titel: 1444 - Legende und Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erstaunlicher Fruchtbarkeit: Das ist ein Geschenk, das die Natur an das Wesen austeilt, dessen Art von der Gefahr des Aussterbens bedroht ist. Aber es würde noch ein halbes Jahrhundert dauern, bis die Bewohner von Terminal Hope die Mikrobiologie so weit verstehen lernten, daß sie das Problem des Mongolismus in den Griff bekommen konnten.
    Hier hatte die Hilfe einzusetzen, die die Gäste leisten konnten. Das eigenwillige Völkchen verdankte sein Dasein einem grotesken Zufall, einer ungnädigen Laune des Schicksals. Daß es überhaupt überlebt hatte und bis zu dieser Größe gewachsen war, gehörte fast schon in die Kategorie der Wunder, und die Hartnäckigkeit, mit der es sein Dasein zu verbessern trachtete, verdiente Hochachtung. Die Anoree besaßen umfassende Kenntnisse der Genetik. Ihnen wäre es ein leichtes, den Illumenschen zu helfen und die Folgeerscheinungen der Inzucht zu beseitigen. Degruum würde sich einer entsprechenden Bitte nicht verschließen können.
    Aber davon wollte Julian Tifflor erst später sprechen. Zunächst erstattete er den Mitgliedern des Konziliums Bericht über die Lage in der Lokalen Gruppe. Er schilderte die Zustände, die der Tarkan-Verband vorgefunden hatte, nachdem er dem Stasis-Feld entronnen war. Er beschrieb den tödlichen Wall, der die Milchstraße umgab, und die Bemühungen, die ein paar Unentwegte unternahmen, das Hindernis zu durchbrechen und gegen den unheimlichen Feind anzugehen, unter dessen Joch die galaktischen Völker auf unerklärliche Weise geraten waren.
    Vieles von dem, was er vortrug, war den Illumenschen unverständlich. Sie stellten viele Fragen und zeigten ein waches Interesse an der Entwicklung der vergangenen 700 Jahre. Aber es wurde im Lauf der Unterhaltung immer deutlicher, daß sie sich nicht mehr als Terraner sahen.
    Ihre Heimat war Terminal Hope, und sie kehrten auch dann nicht nach Terra zurück, wenn jemand den Chronopuls-Wall beiseite räumte und ihnen eine Flotte von Raumschiffen für die Heimkehr zur Verfügung stellte. „Wir sind unter den Völkern des Universums gewiß nicht das glücklichste", sagte der Vorsitzende, nachdem Julian Tifflor seinen Bericht beendet hatte. „Das Schicksal hat uns einen üblen Streich gespielt. Aber wir sind im Begriff, die Widrigkeiten des Daseins zu meistern. Wir werden dafür sorgen, daß zukünftige Generationen gesünder und mit weniger Gebrechen behaftet sind als die unsere.
    Und, wer weiß: Eines Tages bauen wir vielleicht gar ein Raumschiff und dringen in die Weiten des Kosmos vor. Wir sind dir dankbar für alles, was wir von dir haben erfahren dürfen. Aber es zieht uns nicht dorthin, woher die Große Mutter und die Urväter gekommen sind. Wir haben unseren eigenen Weg zu gehen."
    Tifflor ging auf ihn zu und schüttelte ihm die Hand. „Du sprichst stolze Worte, mein Freund.
    Ich weiß, daß ihr erfolgreich sein werdet, aus eigener Kraft. Aber es gibt etwas, das wir für euch tun können, wodurch euch der Weg zum Erfolg ein wenig leichter gemacht wird. Laß mich dir erklären...
     
    4.
     
    Die Anoree zeigten Verständnis. Julian Tifflor setzte sich vom Raumboot aus mit Degruum in Verbindung und schilderte ihm die Lage der „Temminaloper".
    Degruum seinerseits besprach sich mit Gavval und Shyrbaat.
    Als er eine knappe Stunde später zurückrief, war die Entscheidung gefallen, daß die Illumenschen gentechnische Hilfe erhalten würden. Zwar waren die drei Besitzer der YALCANDU außerstande, die Unterstützung selbst zu gewähren, weil ihre Fähigkeiten und Interessen auf anderen Fachgebieten lagen. Aber sie versprachen, sich auf dem schnellsten Weg mit Jauccron, der anorischen Zentralwelt in der Galaxis Neyscuur, in Verbindung zu setzen und die Entsendung eines gentechnischen Spezialteams zu veranlassen.
    Julian Tifflor und seine Begleiter hielten sich drei Tage lang in der Stadt der Illumenschen auf. In dieser Zeit verstärkte sich der Eindruck, daß man es hier mit einem Volk zu tun habe, das der Hilfe nicht nur bedurfte, sonder sie auch verdiente. Illu Siragusas Nachfahren, mit all ihren körperlichen und geistigen Mängeln, machten der terranischen Menschheit Ehre. Tatkraft und Lebenswille waren ihre hervorragenden Charaktereigenschaften. Mit Hilfe der anorischen Mikrobiologie würden sich die Folgen der inzuchtbedingten Genschädigung binnen weniger Generationen beseitigen lassen, und danach stand der Zivilisation der Großen Mutter ein steiler Aufstieg bevor. In spätestens 150 Jahren würde es in

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