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1444 - Saladins Leibwächter

1444 - Saladins Leibwächter

Titel: 1444 - Saladins Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flüsterte sie.
    Jetzt löste sich auch der zweite Typ. Er kam von links, baute sich vor ihr auf und bedrohte sie mit dem Messer. Die tanzenden Flammen warfen ein Muster über beide Körper, sodass die Männer aussahen wie Gestalten, die ein finsteres Reich verlassen hatten, in das sich sonst nie Menschen verirrten.
    Der Glatzkopf grinste. Er konnte wohl nicht anders. Und er schien sich hier wohl zu fühlen, selbst als normaler Mensch und nicht als ein Blutsauger.
    »Weißt du, worauf ich mich freue?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Darauf, dass ich dir bald die Kehle durchneiden kann. Das wird mir ein Vergnügen sein.«
    Purdy Prentiss blieb ruhig. Sie war es gewohnt, nicht eben nett behandelt zu werden, aber sie wollte wissen, warum dieser Mensch vorhatte, sie umzubringen.
    »Was habe ich Ihnen denn getan?«
    Der Glatzkopf trat noch näher. Das Messer tauchte vor Purdys Gesicht auf. »Du persönlich nichts, gar nichts. Es ist dein Beruf, verstehst du? Du bist eine Staatsanwältin, und ein Kollege von dir hat für mich die Todesstrafe gefordert, die der Richter dann verhängte. Deshalb hasse ich dich, verdammt.«
    »Es kommt darauf an, welche Verbrechen man begangen hat. So ist es in den Staaten…«
    »Das weiß ich.« Er lachte geifernd. »Man wünschte mir die Hölle mitsamt deren Qualen. Aber man holte mich aus der Todeszelle, und jetzt stecke ich in der Hölle, die mir aber gut gefällt. Ich habe meine neue Aufgabe gefunden…«
    »Wie lange noch?«
    »Für immer. Wir bleiben an Saladins Seite. Das hat er uns versprochen, und in seiner Nähe kann uns niemand etwas.«
    »Das denken Sie!«
    »Das weiß ich!«, fauchte er Purdy an. »Das weiß ich genau!«
    Purdy drehte den Kopf zur Seite, damit sie nicht von der feuchten Aussprache getroffen wurde. Ein paar Spritzer klebten bereits an ihrem Kinn. Beinahe schon provozierend langsam wischte sie sie weg und erklärte dem Glatzkopf dabei, wie es in dieser Welt wirklich aussah.
    Sie sprach von den Vampiren, die hier die Herrschaft ausübten und irgendwann auch sein Blut schlürfen würden.
    »Ja, das werden sie versuchen. Aber dann wird ihnen Stacy den Kopf abschlagen oder ich werde sie von oben bis unten aufschlitzen.«
    »Haben Sie das schon versucht?«
    »Es war bisher nicht nötig.«
    »Aber Sie wissen, wovon ich gesprochen habe. Von Vampiren. Von echten Blutsaugern und keinen, die sich verkleidet haben, um euch zu erschrecken.«
    »Das weiß ich. Ich habe sogar ihren Chef gesehen. Bleich wie Dracula. Man hätte sie verwechseln können, und ich weiß, dass er sich Dracula II nennt. Aber er ist auch der Partner von Saladin, der noch viel vorhat.« Der Glatzkopf nickte und fuchtelte wieder mit dem Messer herum. »Hier fühle ich mich wohl; wie zu Hause, und du wirst alles tun, was wir wollen.«
    »Lass sie in Ruhe, Luke!«
    Der Befehl war aus dem Hintergrund erklungen. Purdy hatte den Sprecher nicht gesehen, aber die Stimme erkannt, und die gehörte keinem Geringeren als Saladin.
    Er kam näher. Der Feuerschein umloderte ihn wie ein rötlicher Mantel, der Falten aus Licht und Schatten warf. Er huschte auch über sein Gesicht hinweg, das Purdy erst deutlicher erkennen konnte, als er den Bereich des Feuers verlassen hatte und die Killer-Brüder zur Seite scheuchte.
    Vor Purdy Prentiss blieb er stehen. Er konnte das triumphierende Lächeln nicht zurückhalten.
    »So also sieht man sich wieder, Frau Staatsanwältin. Sehr, sehr schön, wirklich.«
    Purdy Prentiss ließ einige Zeit verstreichen, bevor sie eine Antwort gab.
    »Ich glaube nicht, dass sich zwischen uns etwas geändert hat«, sagte sie leise.
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja, das meine ich. Es hat sich nichts geändert, abgesehen von der Umgebung.«
    »Wir werden sehen.«
    In Purdy stieg die Wut hoch. »Sie sind auf dem falschen Dampfer, Saladin. Ich kann Ihnen nicht helfen. Ich kenne den Weg nach Atlantis nicht. Das sollten Sie endlich einsehen.«
    »Ich sehe es anders.« Er streckte eine Hand aus und legte sie knapp über ihrem Busen fest gegen ihren Hals. »Ich denke, dass wir ungestört sein sollten, und deshalb habe ich mir diese kleine Höhle ausgesucht. Dort sind wir ganz allein.«
    »Ach ja? Und dann?«
    »Wirst du mir die Wahrheit sagen!«
    Purdy ging zurück, um den Druck loszuwerden. Sie spürte, dass ihr Herz schneller schlug. Saladin brauchte eigentlich nicht viel zu sagen, denn sie konnte sich vorstellen, wie er handeln würde. Er war nicht umsonst ein Hypnotiseur. Er würde versuchen, in ihr

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