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1444 - Saladins Leibwächter

1444 - Saladins Leibwächter

Titel: 1444 - Saladins Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bekanntschaft gemacht hatte.
    »Der Chef kommt.«
    Glenda wusste sehr wohl, wenn ich mit diesem Begriff meinte. Es war Will Mallmann, alias Dracula II. Er hatte sich in diese Welt zurückgezogen. Er hatte sie aufgebaut. Sie war ihm weggenommen worden, er hatte sie sich zurückerobert und so ausgebaut, wie er es für richtig hielt. Dabei hatte ihm Saladin zur Seite gestanden, wobei ich nicht wusste, welche Aufgabe der Hypnotiseur übernommen hatte.
    Die riesige Fledermaus flog auf uns zu. Es war kaum etwas zu hören. Erst später, als sie nach unten glitt und näher kam, hörten wir das Rauschen.
    Dann landete sie.
    Kurz bevor sie den Boden erreichte, verwandelte sie sich. Die Flügel zogen sich zusammen. Die Fledermaus nahm eine andere Form an, und plötzlich war die menschliche Gestalt zu sehen, die sich vor uns aufbaute und einen beeindruckenden Auftritt gehabt hatte.
    Auf der hohen Stirn von Dracula II leuchtete das blutige D. Es war sein Zeichen, doch es verblasste, als er uns mit einem knappen Nicken begrüßte.
    »Es freut mich, euch zu sehen, John und Glenda. Darf ich euch in meiner Vampirwelt willkommen heißen?«
    »Hier sind wir also«, meinte Glenda. »Das hätte ich mir fast denken können.«
    »Ja, sie ist auch für Saladin eine Heimat geworden. Wir beide fühlen uns hier wohl. Wir können sie verlassen, wann immer wir wollen, und Saladin hat sie nicht zu Unrecht als eine Basis bezeichnet.«
    Ich konzentrierte mich auf Mallmann, der aussah wie immer.
    Schwarz gekleidet. Dazu passten die tief dunklen Haare. Nur das bleiche Gesicht stach ab.
    »Von welch einer Basis redest du?«
    Mallmann zog die dünnen Lippen in die Breite. »Ich würde sie als einen Ausgangspunkt bezeichnen. Wir haben sie etwas verändert, und das hat Zeit gekostet. Aber jetzt sind wir frei. Frei für andere Dinge.«
    »Für welche denn?«
    »Schaut euch an.« Er konnte seine diebische Freude nicht verbergen. »Es war ein Leichtes, euch in die Vampirwelt zu holen, denn hier läuft es nach anderen Regeln ab.«
    Die wollte ich gar nicht wissen. Ich dachte an unsere Freundin Purdy Prentiss, und nach ihr fragte ich.
    Wiederhatte Mallmann seinen Spaß. »Ja, sie ist auch mit in die Vampirwelt genommen worden. Nur hat Saladin sie nicht bei euch gelassen. Sie ist für ihn sehr wichtig. Er suchte neue Herausforderungen, denen ich ebenfalls zustimme, und er ist sicher, dass sie ihm den Weg in eine andere Welt zeigen kann.«
    Ich regte mich auf, dass auch Mallmann diesen Unsinn glaubte.
    »Nein, das ist nicht möglich, verdammt noch mal!«
    »Wieso nicht?«
    »Sie weiß es nicht. Sie kennt den Weg durch die Zeiten nicht. Warum geht das nicht in Saladins Schädel hinein? Sie hat mal dort existiert. Es war in einem vorherigen Leben. In ihrem ersten. Selbst die Erinnerung daran ist vergraben. Wann wird er das endlich begreifen? Er kann sich Atlantis abschminken. Der Kontinent ist längst versunken. Ich gebe zu, dass Zeitreisen möglich sind, aber nicht durch eine Frau wie Purdy Prentiss. Das soll er endlich mal begreifen.«
    »Er wird Wege finden, damit sie sich erinnert. Vergesst niemals, wozu er fähig ist.«
    Das vergaßen wir auch nicht. Ich wollte zudem nicht länger um den heißen Brei herumreden.
    »Wo ist Purdy Prentiss, Mallmann?«
    »Nicht bei euch.« Er grinste. Und als er den Mund weit öffnete, da sahen wir die beiden Blutzähne, die ein gelbliches Schimmern abgaben. »Sie befindet sich in sicherer Obhut. Saladin wird sich mit ihr beschäftigen.«
    »Bring uns zu ihm!«, forderte ich.
    Darüber konnte er nur lachen. Er schüttelte den Kopf und erklärte mir dann, dass ich in dieser Welt nichts zu sagen hatte und mich nur friedlich verhalten sollte.
    »Lass das meine Sache sein, Mallmann. Ich weiß verdammt genau, was ich zu tun habe. Und noch mal: Purdy Prentiss kennt keinen Weg, der nach Atlantis führt.«
    »Wer dann?«
    »Ich möglicherweise.«
    Mit dieser Antwort hatte Dracula II nicht gerechnet. Von der Seite flüsterte Glenda mit zu: »Sehr gut, John, ausgezeichnet. Jetzt bin ich mal gespannt.«
    Im hageren Gesicht des Blutsaugers zuckte es. Er glaubte mir nicht ganz und flüsterte: »Wieso weißt du so plötzlich Bescheid?«
    Ich blieb bei meiner Aussage. »Das sollte dir doch klar sein, Mallmann. Oder erinnerst du dich nicht mehr daran, wie oft ich diesen versunkenen Kontinent schon besucht habe?«
    »Das weiß ich.«
    »Dann kenne ich auch den Weg dorthin. Saladin hätte mich nur zu fragen brauchen. Er hat es nicht getan. Er

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