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1445 - Gensklaven für Uulema

Titel: 1445 - Gensklaven für Uulema Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Kunstsonnen findest du auf fast allen Planeten, wo die Herren der Milchstraße die Maske der Umsorgung fallen lassen."
    „Umsorgung!" wiederholte Rhodan gedankenschwer. „Ich habe schon viele beschönigende Begriffe für Geheimdienste aller Art gehört, aber das ist der wohl zynischste."
    „Umsorgungs-Dienste sind Mord-Dienste", bestätigte der Bote. „Yart Fulgen kann es dir anschaulich schildern.
    Stiftermann III ist eine Schlüsselwelt der Cantaro. Ihr Vollkommen-Sprecher, Bolvershol, zählt zu den wirklich einflußreichen Cantaro. Ich war einmal auf ihn angesetzt. Er entkam mir durch einen Zufall."
    Rhodan wandte den Kopf und schaute den großen Mann prüfend an. „Du erinnerst mich an einen Terraner namens Ronald Tekener. Er war früher USO-Spezialist für besondere Aufgaben.
    Was weißt du über ihn?"
    „Nichts", beteuerte Wossonow. „Ich bin viel zu spät geboren worden. Die Geschichtsschreibung ist total verfälscht.
    Jedes planetarische Volk erhält andere Daten. Sie sind auf die jeweiligen Belange zugeschnitten. Was dich betrifft, so werden tausend verschiedenartige Geschichten verbreitet. Ganz hat man deinen Namen nicht auslöschen können."
    Rhodan nickte bedrückt. Die Heimkehr in die Milchstraße hatte er sich anders vorgestellt. Der Aktivatorträger Homer G.
    Adams, der die Kosmische Katastrophe noch persönlich erlebt hatte, war über die Eroberungsgeschichte der Cantaro ebenso ahnungslos, wie viele seiner damaligen Zeitgenossen. Adams war naturgemäß bestrebt gewesen, die nach der Katastrophe überall aufflammenden Streitigkeiten und Kriege einzudämmen und sie vom Solsystem fernzuhalten.
    Die Kosmische Hanse hatte ihr Heil darin gesehen, die drohenden Gefahren von ihren wichtigen Handelszentren abzuwenden.
    Das Galaktikum hatte in seiner Gesamtheit wieder andere Interessen verfolgt. In diesen Jahrzehnten war sich jeder selbst der Nächste gewesen.
    Das erste Auftauchen der Cantaro war als typische Begleiterscheinung der Völker-Transmission aus Tarkan eingestuft worden. Man hatte sie nicht mehr und nicht weniger beachtet, als entartete Hauri. Ganz im Gegenteil - anfänglich hatten sich die Cantaro noch als hilfreiche Gefährten im Kampf gegen die chaotischen Machtgruppen dargestellt. Als dann eines Tages der Chronopuls-Wall entstand, war es zu spät gewesen, die Fremden im nachhinein bezwingen zu wollen. Sie waren schon zu mächtig gewesen, und die Einheit des Galaktikums war längst zerbröckelt.
    Zum Zeitpunkt, als die Cantaro das Solsystem übernahmen, hatte sich Adams wieder einmal in einem Außensektor der Galaxis befunden. Als er eingreifen wollte, war es zu spät gewesen.
    Noch bedrückender war für Rhodan die Tatsache, daß selbst ein kluger Kopf wie Homer G. Adams die zahllosen Geschichtsverfälschungen nicht mehr ordnen konnte. Er wußte nicht, was tatsächlich geschehen war. Fest stand nur, daß die Cantaro mit teuflischem Geschick vorgegangen waren.
    Sie hatten das Jahrhundert der galaktischen Kriege, der totalen Desorientierung und der internen Eifersüchteleien zielstrebig für ihre Zwecke genutzt.
    Nun waren ihnen die Völker der Milchstraße hilflos ausgeliefert - oder fast hilflos! Immerhin gab es die Organisation WIDDER. „Wir müssen größer und mächtiger werden", überlegte Rhodan laut. „Ohne die galaktische Einheit geht nichts."
    Wossonow ahnte, daß der Terraner an die Vergangenheit gedacht hatte. „Das war und ist unser Problem", gab er zu. „Die Schwierigkeiten der Anfangszeit lagen darin, überhaupt jemand für unsere Idee begeistern zu können. Jeder überwacht jeden. Zu deiner Zeit konntest du auf die gesamte Bevölkerung und Industrie des Planeten Terra zurückgreifen. Die Galaxis lag offen vor dir. Die damals existierenden Sternenreiche waren untereinander zerstritten. Ihr konntet euch nach und nach mit den jeweiligen Machthabern beschäftigen und als lachende Dritte eure Position bestärken."
    „Und heute stehen wir vor einem in sich geschlossenen Gebilde von galaxisweiter Ausdehnung", spann Rhodan den Gedanken fort. „Ich verstehe, Freund!"
    „Eben", bestätigte Tetch. „Du glaubst nicht, wie schwer es ist, irgendwo dringend benötigtes Material zu finden. Für dich war das damals eine Kleinigkeit. Nunmehr ist jeder noch so kleine Stützpunkt aus deiner Hinterlassenschaft von den Cantaro besonders erfaßt, abgesichert und mit linientreuen Kreaturen aus allen Völkern des alten Galaktikums besetzt.
    Genmanipulierte Zweckgeschöpfe, die überhaupt

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