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1445 - Holt mich aus der Hölle!

1445 - Holt mich aus der Hölle!

Titel: 1445 - Holt mich aus der Hölle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinen Namen. »Es geht um das, was Sie während der Sendung erlebt haben.«
    »Ja, und nicht nur da.«
    »Ach?«
    »Auch schon vorher.«
    »Da hörten Sie auch schon das Weinen?«
    Sie nickte mir zu.
    In diesem Augenblick stand für mich fest, dass wir uns auf dem richtigen Weg befanden. Aber ich wusste auch, dass wir nicht zu hart vorgehen durften, und ließ eine kleine Pause entstehen, in der sich Cathy Fox erholen konnte.
    Sie bat um einen Schluck Wasser. Eine halb gefüllte Flasche und ein Glas standen bereit. Glenda schenkte ihr ein, und Cathy sprach von einem Unfall, nachdem sie getrunken hatte.
    »Was meinen Sie damit?«, wollte ich wissen.
    »Ja, es war ein Unfall, das mit meiner Tochter. Sie ist während eines Sturms von einem Baum erschlagen worden…«
    Wir ließen sie reden. Es würde ihr bestimmt gut tun, und so hörten wir die Geschichte, wie ihre Tochter Kimberly ums Leben gekommen war, was die Mutter noch immer nicht überwunden hatte und wohl niemals überwinden würde.
    »Ja, so war es…«
    »Was ist mit dem Vater?«, fragte Glenda leise.
    Cathy winkte ab. »Nichts. Ich habe ihn aus meinem Leben gestrichen.« Sie hob die Schultern. »Damals dachte ich, dass es eine tolle Beziehung werden würde, auch wenn wir nicht heiraten, aber einer wie Eddy Fisher denkt nur an sich.«
    »Ist er aus Ihrer Branche?«
    »Das kann man so sagen, Glenda. Er war, nein, er ist TV-Agent und jettet nur herum.«
    »Sie haben also keinen Kontakt mehr zu ihm?«
    Cathy Fox überlegte. »Sagen wir so, Glenda. Dieser Mann ist ein menschliches Schwein.« Sie nickte. »Ja, so muss man es sehen. Ein menschliches Schwein. Andere kommen in seiner Lebensplanung nicht vor. Wenn doch, dann benutzt er sie, und wenn es ihm passt, dann betrügt er sie. So hat er es auch mit mir gehalten, und deshalb habe ich ihn verlassen.«
    »Dann gibt es…«
    »Moment, lassen Sie mich ausreden, Glenda. Es gibt einen Kontakt, leider.« Sie holte tief Atem. »Heute habe ich Kontakt mit ihm gehabt. Ja, er rief mich an.«
    »Wann war das?«
    »Etwa eine Stunde vor Beginn der Sendung.«
    »Und was wollte er?«
    Cathy senkte den Kopf. »Er wollte mich daran erinnern, dass der Unfall mit meiner Tochter, als der umgestürzte Baum sie begrub, heute auf den Tag genau ein Jahr zurückliegt.« Sie schluchzte auf.
    »Dieses verdammte Schwein! Nie hat er mich angerufen, ausgerechnet dann, wo auch noch das andere passierte. Ich kann mich natürlich täuschen, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass er mehr weiß, als er zugeben will.«
    »Zum Beispiel?«
    Sie hob den Blick. »Ich kann nichts Konkretes sagen. Ich habe das Weinen meines Kindes gehört, aber ob Eddy dahinter steckt, weiß ich nicht. Ich kann es mir zumindest nicht vorstellen.«
    Wir gönnten ihr eine Pause, und Glenda schaute mich mit einem Blick an, der mir sagte: »Jetzt bist du dran.«
    »Darf ich Sie etwas fragen, Cathy?«
    »Bitte.«
    »Haben Sie nur das Weinen gehört? Oder konnten Sie Ihre Tochter auch sehen?«
    Sie schaute mich an. Erst mal sagte sie nichts. Dann sprach sie davon, dass die verstorbene Kim sie mit dem Wort Mutter angesprochen oder sich so gemeldet hatte.
    »Und gesehen haben Sie…«
    »Doch, ich habe sie gesehen!«, erklärte sie schrill. »Verdammt, ich habe meine tote Tochter gesehen. Das können Sie glauben oder nicht. Es ist eine Tatsache.«
    »Wo genau?«
    Ich erhielt keine spontane Antwort. Sie saß auf ihrem Stuhl und dachte nach. Es verging eine Weile, bis sie den Kopf drehte und zum Wandspiegel schaute. Dabei hob sie langsam den linken Arm und deutete auf die glatte Fläche.
    »Dort«, flüsterte sie. »Genau dort im Spiegel habe ich ihr Gesicht gesehen. Wie einen Hauch…«
    »Und weiter?«
    »Nichts, es war dann weg. Aber ich kenne ihre Qual. Sie hat nicht grundlos so geweint, das weiß ich genau. Es muss ihr schlecht gehen, wo immer sie sich befinden mag.«
    »Das kann sein.«
    Es war wohl die falsche Antwort, denn Cathy fragte: »Wie können Sie das sagen?«
    »Nun ja, ich habe da einige Erfahrungen sammeln können. Sonst stünden wir nicht hier.«
    »Das verstehe ich nicht.« Sie schaute mal Glenda an, mal mich und schüttelte den Kopf.
    »Erkläre du es ihr, John.«
    Das hatte ich sowieso vor und sagte: »Auch wenn Sie es kaum fassen können, Cathy, aber auch ich habe das Weinen Ihrer Tochter gehört. Und deshalb sind wir bei Ihnen.«
    »Unmöglich!«, flüsterte sie und machte den Eindruck, als wollte sie aus dem Sessel springen.
    »Das ist es wohl nicht«,

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