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1446 - Robotersporen

Titel: 1446 - Robotersporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurden durch Chris, ich meine, durch seinen..."
    „Lassen wir das." Jacky Andersen legte einen Arm um den alten Biologen, der jetzt langsam seine Hand öffnete und die winzigen Geschöpfe auf die Krume fallen ließ. „Ich weiß nicht", sagte er dazu, „ob sie sich vertragen. Ich weiß auch nicht, ob sie sie selbst bekämpfen, was ich eigentlich erwarte. Öder ob es das noch kleinere Hilfsvolk macht."
    Kappo-148 fuhr die Aeroplasmalinse aus, damit die beiden Männer etwas vom tatsächlichen Geschehen erfassen konnten.
    Emmo Wayfar sah auch sicher jetzt nur die Hälfte, aber für Jacky Anderson stellten sich völlig neue Bilder dar.
    Die Zwergameisen der Krume stürzten sich auf die Winzlinge, die der Entomologe ausgestreut hatte. Die beiden Arten vertrugen sich nicht. „Jetzt wird es erst richtig lustig." Wayfar fuhr den Mikrowellensender auf der Gleitschiene heran und schaltete ihn ein. „Mal sehen, was das Hilfsvolk zu sagen hat. Ich hoffe, daß noch ein paar von ihnen leben. Lange halten sie diese Strahlung nicht aus."
    Noch kleinere Geschöpfe tauchten aus dem Flecken Erdreich auf. Sie kümmerten sich aber gar nicht um den Kampf zwischen den Angehörigen des Zwergameisenvolks, das Wayfar antus phönix wayfarus getauft hatte, und denen, die er jetzt über dem Nest hatte fallen lassen. „Was sind das für seltsame Winzlinge!" staunte Jacky Anderson. „Sie sehen aus wie Spinnen, die ein paar Beine zuviel haben."
    „Ein Hilfsvolk der antus phönix wayfarus", sagte Emmo Wayfar. „Das glaubst du." Jacky Anderson griff in die Krume und nahm ein Stück davon in seine Hand. „Das sehe ich mir genauer an.
    Und du auch. Glaub nicht, daß jetzt in mir der Biologe erwacht ist. Aber interessieren würden mich diese seltsamen Objekte doch."
    „Wenn du meinst." Emmo Wayfar freute sich, daß sein neuer Freund sich für seine Forschungen begeisterte. „Wenn sie länger als eine Minute von hochfrequenten Mikrowellen, so über sechs Gigahertz, bestrahlt werden, sterben sie. Die antus phönix wayfarus aber leben weiter."
    „Komm!" Jacky Anderson dirigierte den Insektenfofscher und seinen Roboter ins Haus. Dort suchte er sein Zimmer auf, das inzwischen vor verschiedenen Geräten buchstäblich aus den Nähten zu platzen drohte.
    Die Handvoll Erde legte er auf einen Teller, den er unter eine Linse schob, die sich kaum von der Aeroplasmalinse Kappos unterschied, die aber doch viel Detaillierteres darstellen konnte. Dazu programmierte der Montagemeister einen Feinstrukturtaster.
    Winzige Fühler huschten über die Platte und entfernten alles - bis auf eines der winzigen Objekte. „Da hast du einen Angehörigen des Hilfsvolks deiner antus phönix wayfarus!"
    Jacky Anderson hatte den Raum abgedunkelt, damit Emmo Wayfar besser sehen konnte. „Natürlich interessiert dich dieses Hilfsvolk. Und nun paß mal auf! Ich schalte eine weitere Vergrößerung ein und führe eine Elementanalyse durch. Es sollen mich alle deine Ameisen beißen, wenn es sich hier um normale Lebewesen handelt.
    Du wirst..."
    „Wpvon redest du?" unterbrach ihn der Entomologe.
    Dann sah er das supermikroskopische Bild des Winzlings. „Eine Spinne mit zwanzig Beinen. Kein Insekt." Die Worte drückten seine Enttäuschung aus. „Hier ist die Analyse der Elemente."
    Anderson deutete auf einen Bildschirm mit Daten. „Du bist der Biologe. Was bedeutet das?"
    Emmo Wayfar zog eine Grimasse, als er die Elementanalyse las. „Das ist kein echtes Leben", räumte er ein. „Du hast recht, Jacky, es handelt sich nicht um ein Hilfsvolk der antus phönix wayfarus. Es sind gar keine Lebewesen - es fehlt der hohe Anteil des Elements Kohlenstoff. Ich würde sagen, das sind winzige Mechanismen oder synthetische Organismen. Von ihrer Herkunft her sind sie nichts Biologisches. Damit sind sie für mich total uninteressant. Wer weiß, was Phönix hier hervorgebracht hat. Es ist unwichtig für meine Arbeit."
    „Da stimme ich dir zu, Emmo." Jacky Anderson atmete auf. „Wir können an diesem Beispiel aber etwas lernen. Die Wahrheit sieht oft ganz anders aus, als man glaubt. Und was richtig scheint, kann ganz unbedeutend sein."
    „Mir hat sehr lange jemand gefehlt, mit dem ich so reden konnte."
    Jacky Anderson verstand den Alten. „Es ist fast unmöglich", sagte er, „die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, wenn man der scheinbare Mörder ist. Egal, was man ist, die Wahrheit sengt stets irgend jemanden den Bart an. Ich bestehe aber auf einer vollen

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