Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1446 - Robotersporen

Titel: 1446 - Robotersporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Natürlich versuchen wir das, aber noch funktioniert im Bereich der Hauptschleusen gar nichts. Haltet euch an das neue Peilsignal, das euch mehr nach Westen lenken wird. Der Einlaß zu den Werftanlagen ist nämlich funktionsfähig, und von dort kommt ihr auch an jeden anderen Ort."
    Der Terraner und der Haluter warfen sich nur stumme Blicke zu. Und diese Blicke waren ernst genug. Tekener aktivierte die Systeme seines SERUNS. Das war eine Vorsichtsmaßnahme, die für einen Außenstehenden vielleicht übertrieben aussah, aber der Smiler ging nach dem Transmitterunfall kein Risiko mehr ein.
    Icho Tolot verließ sich auf die Fähigkeiten seines Metabolismus. Er trug nicht einmal einen Schutzanzug oder eine Waffe.
    Der Gleiter reagierte auf die neuen Signale des Raumhafens und bot eine Richtungsänderung zu den Schächten an, die speziell für die Raumschiffswerften errichtet worden waren. Icho Tolot gab nach einem kurzen Blickwechsel mit Ronald Tekener seine Zustimmung.
    Das Gefährt gewann an Höhe, denn das Gelände voraus stieg steil an. Dichte Baumbestände hüllten die Berghänge ein und verliehen ihnen etwas von Sanftmut und natürlicher Ruhe. Das Bild war Realität, aber es entsprach nicht den Gefühlen der beiden Gestalten in dem Gleiter. Es entsprach auch nicht der Wirklichkeit, die im Augenblick das Geschehen auf Phönix bestimmte.
    Die Aufregung hatte auch schon auf Mandalay übergegriffen, wie von Jennifer Thyron zu hören war. Zu konkreten Zwischenfällen war es dort aber noch nicht gekommen.
    Die Bäume wurden mit steigender Höhe spärlicher, blankes Felsgestein und Schnee- und Eisfelder lösten sie schließlich ab. „Noch eine Minute bis zum Einflug", meldete eine syntronisch gesteuerte Stimme der Raumhafen-Syntronik. „Da sind noch andere unterwegs."
    Ronald Tekener tippte den Haluter an und wies mit ausgestrecktem Arm nach links.
    Zwei Gleiter näherten sich im parallelen Flug. Obwohl die Raumhafenüberwachung nichts angekündigt hatte, war das Ziel der beiden Gefährte offensichtlich der gleiche Einlaßschacht.
    Der Smiler instruierte den Autopiloten für eine Kontaktaufnahme, da die automatischen Systeme nicht reagierten.
    Die Signale verließen den Gleiter, aber die erwartete Antwort erfolgte nicht. „Da ist etwas faul!" Der Haluter riß den Gleiter scharf zur Seite, so daß die Andruckabsorber kurz aufheulten.
    Das war ein Vorgang, der schon einer Ausnahmesituation entsprach. Er wendete und versuchte, wieder die tieferen Regionen mit dem Baumbewuchs zu erreichen.
    Zwei gleißende Energiestrahlen zischten über sie hinweg. Jetzt verstand auch Ronald Tekener, daß dies ein klarer Angriff war. Ihm wurde bewußt, daß Icho Tolot gar keine Waffen trug und daß er selbst auf praktisch alle Offensivwaffen verzichtet hatte, die zu seinem SERUN gehörten. Er war nur im Besitz eines einfachen Kombistrahlers, der Impuls- und Paralysestrahlen produzieren konnte. „Paß auf!" brüllte der Haluter.
    Was er damit meinte, erfuhr Tekener nicht mehr. Die nächste Salve der beiden Angreifer traf den Gleiter. Die Defensivsysteme des SERUNS reagierten frühzeitig und schützten ihren Träger nachhaltig. Um den Haluter brauchte sich der Smiler keine Sorgen zu machen. Der Koloß konnte seine Körperstruktur so verhärten, daß ihm dieser Angriff bestimmt keinen Schaden zufügen konnte.
    Der Gleiter bestand nur noch aus einem Haufen von Trümmern. Die beiden Angreifer jagten über Ronald Tekener hinweg. Neben ihm stürzte Icho Tolot mit einem johlenden Schrei der Begeisterung in die Tiefe. Etwas vom uralten Gefühl der Drangwäsche mußte für ein paar Sekunden in ihm entstanden sein, denn er schien das Geschehen zu genießen.
    Tekener orientierte sich nach unten. Der SERUN würde ihn sicher zu Boden bringen, daran zweifelte er nicht. Was geschah hier aber wirklich? Wer versuchte, ihn zu vernichten? Er hatte noch keinen Feind gesehen. Und das verunsicherte ihn doch irgendwie.
    Er zischte zwischen dichtem Baumwerk in die Tiefe. Die Automatik des SERUNS bremste seinen Fall ab, bevor er den Boden berührte. Tolots Lachen war irgendwo in der Nähe verklungen. Die Trümmer des Gleiters schlugen unweit mit Getöse ins dichte Unterholz des Bergrückens.
    Kurz bevor er den Boden berührte, sprach sein Armband-Telekom an. Zeit, um das Bild zu betrachten, hatte Ronald Tekener nicht. Er erkannte aber Roi Danton an der Stimme. „Alarmstufe Null! Alle Schutzmaßnahmen ergreifen! Atlan, Tek, Icho Tolot! Meldet euch. Hier in

Weitere Kostenlose Bücher