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1448 - Der Kaiser von Karapon

Titel: 1448 - Der Kaiser von Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gäste", erwiderte der Karaponide kurz angebunden, schlug einen der Vorhänge zurück und öffnete eine Tür. „Geh hinein!"
    Sie gehorchte schweigend. Die Tür schloß sich hinter ihr.
    Eine kahle Zelle war dies jedenfalls nicht. Teppiche, Wandbehänge, ein breites, weiches Lager, ein niedriger Tisch, bequeme Sitzpolster. Eine Tür führte in einen Nebenraum mit den nötigen sanitären Einrichtungen. Auf dem Tisch stand ein Blumengesteck in Gelb und Orange, den kaiserlichen Farben.
    Wie aufmerksam! dachte Dao-Lin-H'ay sarkastisch. Er wird sich doch wohl nicht meinetwegen in Unkosten stürzen?
    Von Ge-Liang-P'uo kam kein Kommentar, nicht einmal das leiseste Echo, und das wirkte beunruhigend. Dao-Lin-H'ay dachte an den Verdacht, den Ge-Liang geäußert hatte. Es schien, als sei tatsächlich etwas daran. Irgend etwas gab es in diesem Palast - etwas Ungewöhnliches.
    Sie setzte sich, schloß die Augen und versuchte es noch einmal.
    Kannst du mich hören? dachte sie.
    Klar und deutlich. Ich habe deinen Weg verfolgen können und weiß, wo du bist.
    Hast du den Kontakt zwischendurch verloren?
    Er war einmal ein bißchen schwächer, aber ich hatte keine Schwierigkeiten, ihn zu halten, wenn du das meinst. Gut. Wir bleiben in Verbindung.
    Ge-Liang-P'uo zögerte einen Augenblick.
    Viel Glück! wünschte sie dann.
    Glück konnte sie jetzt brauchen. In jeder beliebigen Menge. 6. „Nein!" sagte Sisa-Vart, und Loi-Scrom wandte sich demonstrativ ab. „Aber warum denn nicht?" fragte Sar-Teh enttäuscht. „Was kann es euch kosten?"
    „Den Kopf!"
    „Nun, den könnt ihr auch auf andere Weise verlieren", stellte Sar-Teh nüchtern fest. „Wie war das mit Bentu-Karapau?"
    „Das war nicht unsere Schuld", wehrte die Karaponidin wütend ab. „Es waren die Kartanin, denen die verdammte Flotte gefolgt ist. Dao-Lin-H'ay hatte uns hereingelegt!"
    „Und woher kannte Dao-Lin-H'ay den Weg nach Bentu-Karapau?"
    Sisa-Vart schwieg. „Ihr habt ihn ihr gezeigt", fauchte Sar-Teh in einer Mischung aus Wut und Triumph. „Ihr und all ihren Begleitern. Ihr habt über die Funkanlagen die Wachstationen angesprochen und damit der Flotte der Kartanin den Weg gewiesen.
    Der Überfall auf Bentu-Karapau geht allein auf euer Konto. Es ist mir unbegreiflich, warum Thoy-P'ang euch nicht längst hat hinrichten lassen."
    „Thoy-P'ang weiß unsere Dienste besser zu würdigen als du", erwiderte Loi-Scorm in einem sehr förmlichen Tonfall. „Und jetzt laß uns in Ruhe."
    „O nein!" sagte Sar-Teh böse. „So leicht werdet ihr mich nicht wieder los.
    Außerdem vergeßt ihr, daß auch Feng-Lu über euer falsches Spiel informiert ist. Wir wissen schon seit langem, daß ihr für beide Seiten arbeitet."
    „Es wird dir schwerfallen, das zu beweisen", behauptete Sisa-Vart spöttisch. „Wir haben euch stets erstklassige Informationen über die Kartanin geliefert, vergiß das nicht. Natürlich mußten wir ihnen manchmal auch etwas dafür bieten.
    Von nichts kommt schließlich nichts."
    Sar-Teh schlug wütend auf den Tisch.
    Seine Krallen fuhren quietschend über das harte Plastikmaterial und hinterließen deutliche Spuren. „Genug!" fauchte er. „Das reicht jetzt!
    Ich werde euch ans Messer liefern, wenn ihr mir nicht helft, und ihr könnt euch darauf verlassen, daß ihr in diesem Fall niemals lebend nach Ardustaar zurückkehren werdet. Was wird dann aus euren Reichtümern? Ihr seid ruiniert! Habt ihr das jetzt endlich begriffen?"
    Sie schwiegen, und er nahm es als Zustimmung. „Gut", sagte er. „Ihr werdet also die beiden Kartanin aus dem Palast herausholen."
    „Wie sollen wir das machen?"
    „Euch wird schon etwas einfallen. Es kann nicht wesentlich schwieriger sein als der Raub der Reliquien von G'hor-S'osh, und auch das Risiko ist das gleiche."
    „Das würde ich nicht sagen!" knurrte Loi-Scrom. „Nun - die Kartanin jener Familien, die von diesem Raub betroffen waren, hätten euch mit großem Vergnügen vom Leben zum Tode befördert. Sie werden dies jederzeit nachholen, wenn jemand ihnen die frechen Räuber liefert. Gehören übrigens nicht auch Dao-Lin-H'ay und Ge-Liang-P'uo zu dieser Sippschaft?"
    „Es ist der Zeitfaktor, der dabei wichtig ist."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Kartanin eine Verjährungsfrist für den Raum ritueller Kunstwerke kennen!"
    „Ich meinte nicht diesen Zeitfaktor, sondern den anderen", knurrte Loi-Scrom. „Die Kartanin pflegen, so etwas schnell und sauber zu erledigen - viel schneller als zum Beispiel euer werter

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