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1449 - Der Knochentempel

1449 - Der Knochentempel

Titel: 1449 - Der Knochentempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bischofs hörten wir das leise Summen der Heizung, die eine wohlige Wärme verbreitete. Auch der Tee war noch warm.
    Während Ampitius zwei Tassen füllte, setzte ich mich in einen schmalen Sessel und holte mein Handy hervor.
    Ich ging davon aus, dass Suko sich im Büro aufhielt, und hatte mich nicht geirrt, denn er meldete sich sofort.
    »Ich bin es!«
    »Ach, unser Spaziergänger.«
    »Ein Spaziergang sieht anders aus.«
    »Was gibt’s?«
    »Du könntest mir helfen.«
    Suko hatte heute seinen lustigen Tag. »Aha, du kommst mal wieder allein nicht zurecht.«
    »Stimmt.«
    »Um was geht es?«
    »Um eine Frau. Sie heißt Ellen Kinley. Ich würde gern erfahren, wo sie in London lebt. Und wenn du sie gefunden hast, gib mir bitte die Anschrift durch. Dann sehen wir weiter.«
    »Hm, liegt gegen diese Frau etwas vor?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich rechne jedoch nicht damit. Sie ist die uneheliche Tochter eines Küsters.«
    »He, erst der Bischof, jetzt der Küster.«
    »So ist das Leben.«
    »Mehr willst du nicht wissen?«
    »Nein. Alles andere später. Wir reden dann, wenn du mir die Adresse durchgegeben hast.«
    »Geht in Ordnung.«
    Ampitius hatte zugehört. Er nickte, und auf seinem Gesicht lag ein Strahlen. »Das war gutes Teamwork, Mr Sinclair.«
    »Ja, das gehört dazu.« Ich probierte den Tee, der mir auch jetzt gut mundete.
    »Hegen Sie denn gegen Ellen Kinley einen bestimmten Verdacht?«, fragte er.
    Ich hob die Schultern. »Will man einen Teppich reinigen, muss man alle Stellen abklopfen. Das ist nun mal so.«
    Der ehemalige Bischof hatte sich ebenfalls gesetzt. Er zog ein betrübtes Gesicht.
    »Ja, ja, gewisse Dinge sind einfach nur schwer zu begreifen. Ich habe mich immer für das Leben außerhalb der Kirche interessierte und ließ es nicht an mir vorbei laufen.« Er schüttelte den Kopf.
    »Deshalb kann mich auch nichts erschüttern. Man schaut den Menschen nur immer auf die Stirn und nicht dahinter.«
    »Das wird wohl für alle Zeiten so bleiben. So lange wie die Menschheit existiert.«
    Er schüttelte den Kopf. »Der Küster und ich waren nicht eben befreundet, aber dass er einmal so enden würde, das hätte ich nie gedacht. So etwas ist einfach schlimm.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Ich bin auch enttäuscht, Mr Sinclair. Ich habe den Küster immer als einen Kirchenmann angesehen, wenn auch etwas entfernt. Aber in der Umgebung, in der er seine Arbeit durchgeführt hat, hätte er sich meiner Meinung nach anders verhalten müssen. Ich frage mich auch, warum er keinen Kontakt zu mir gesucht hat.«
    »Geld, Mr Ampitius. Ich kann mir vorstellen, dass er der anderen Seite nicht umsonst geholfen hat. Es geht um Geld, und ich denke, dass man ihm eine entsprechende Summe hat zukommen lassen.«
    »Ja, das ist möglich. Letztendlich geht es immer darum. Das habe ich leider oft erleben müssen. Ich war in jungen Jahren mal für eine gewisse Zeit Gefängnispfarrer.« Er holte tief Atem. »Es war nicht leicht, damit zurechtzukommen, was die Menschen mir da alles anvertraut haben. Das fraß in einem…«
    Mein Handy meldete sich.
    Ein kurzer Blick auf das Display verriet mir, dass es Suko war, der mich anrief.
    »Ja, ich bin dran.«
    »Ellen Kinley«, sagte Suko. »Der Name ist zwar nicht einmalig, aber ich denke doch, dass ich weiß, wo sie lebt. Sie war in der Kartei, weil sie aufgefallen ist und zu einer einjährigen Strafe zur Bewährung verurteilt wurde.«
    »Was hat sie getan?«
    »Autos verschoben. Sie war die Fahrerin und hat die gestohlenen Wagen bis zu den Häfen gebracht. Die Sache fiel auf, die Bande wurde verhaftet, und Ellen muss wohl einen gnädigen Richter gefunden haben. Außerdem war sie noch recht jung. Gerade mal achtzehn.«
    »Und wo wohnt sie?«
    »In Bayswater.« Suko lachte. »Nahe des Cleveland Square. Dort gibt es auch einen kleinen Park.«
    »Du kennst dich ja aus.«
    Suko lachte wieder.
    Jetzt erinnerte ich mich daran, dass er schon mal gelacht hatte, und ich fragte nach den Gründen.
    »Tja, das Schicksal geht manchmal seltsame Wege, John.«
    »Das kenne ich. Wieso?«
    »Ich habe zwar hier im Büro gesessen, aber ich habe nicht geschlafen, denn ich bekam Besuch von einem uniformierten Kollegen, der ein Problem hatte.«
    »Lass hören.«
    »Es ging um einen Totenschädel, den ein Schuljunge fand und ihn mit nach Hause brachte.«
    Ich wäre fast vom Stuhl gehüpft. »Was?«, schrie ich.
    »He, he, nicht so laut.«
    Etwas leiser fragte ich: »Hast du wirklich Totenschädel

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