1449 - Die Perle Moto
Ereignishorizonts, eines Schwarzen Loches, hinter den sogenannten Säulen der Vergangenheit. Das Bild dieses öden, von Schrunden und Kratern zernarbten Asteroiden konnte daher nur mit Hilfe der Technik sichtbar gemacht werden.
Aber das, was Dao-Lin-H'ay jetzt sah, entsprach auf schwer bestimmbare Weise nicht dem, was irgendeine Spezialortung als Abbild einer im optischen Sinn unsichtbaren Wirklichkeit zu bieten vermochte.
Dieses Bild wirkte... lebendig.
Dao-Lin-H'ay fand keinen anderen, besseren Ausdruck dafür. Sie war jedoch fast sicher, daß es die Augen eines lebenden Wesens waren, die dieses Bild auf irgendeine Art und Weise in die Perle Moto übertragen hatten. „Kytoma ist nach Amringhar gekommen, um mich abzuholen", berichtete der Terraner weiter, während der Planet verschwand. „Ich denke, daß es besser ist, wenn ich mich hier und jetzt nicht weiter über Kytoma äußere. Die, die sie kennen, werden mich verstehen. Wer aber bisher nichts von Kytoma wußte, der würde ohnehin nichts begreifen."
Dao-Lin-H'ay hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht.
Warum tauchte diese Kytoma nicht wenigstens für einen kleinen Augenblick auf dem Bildschirm auf? Und warum war nichts von dem Transportmittel zu sehen, dessen sie sich bediente?
Amringhar war kein Ort, den man mit jedem normalen Raumschiff erreichen konnte.
Wie war dieser Terraner, der sich Ernst Ellert nannte, überhaupt dorthingeraten?
Und wie kam er nun wieder von dort weg?
Nahm dieses Wesen namens Kytoma ihn mit? Wenn ja - wie machte sie das?
Dao-Lin-H'ay erinnerte sich daran, daß sie beide Namen - >Ernst Ellert< wie auch >Kytoma< - bereits gehört hatte. Aber terranische Namen hafteten nicht sehr fest in ihrem Gedächtnis, und sie wußte, daß sie sie leicht einmal durcheinanderbrachte.
Immerhin - Kytoma war als junge Frau, als Mädchen beschrieben worden, dessen war sie sich ziemlich sicher. Es handelte sich um ein Mitglied des geheimnisvollen Volkes der Querionen. Daran erinnerte sie sich noch recht gut, und darum hätte sie dieses rätselhafte Wesen gerne einmal gesehen.
Und Ernst Ellert?
Den >ewigen Wanderer< hatte Perry Rhodan ihn genannt, wenn Dao-Lin-H'ay sich recht erinnerte, und ein sehr seltsamer Wanderer mußte er sein! Man hatte auf Amringhar eine Nachricht von ihm gefunden, die jedoch sehr kurz war. Schon aus diesem Grunde wäre es wünschenswert gewesen, wenn er hier, in diesem Bericht, etwas näher auf die Vergangenheit eingegangen wäre - und auch auf Amringhar und die geheimnisvollen Zeittafeln, von denen es hieß, daß der >Chronist< und die Superintelligenz ES etwas mit ihnen zu tun hatten. Auch wäre es sicher interessant gewesen, etwas Genaues über die Art und die Umstände zu erfahren, unter denen die Zerstörung der Zeittafeln zur Zeit der Großen Katastrophe vonstatten gegangen waren.
Aber Ernst Ellert schien fest entschlossen zu sein, sich an seine Ankündigung zu halten und nur über das zu berichten, was sich nach seiner Abreise von Amringhar ereignete. Über die Vergangenheit verlor er vorerst kein Wort. Und auch auf die Art und Dauer seiner Reise ging er nicht ein.
Dao-Lin-H'ay sagte sich, daß die Terraner wahrscheinlich - hoffentlich! - mehr mit dieser Aufzeichnung würden anfangen können. Aber im Augenblick war kein Terraner und auch kein terranischer Datenspeicher greifbar, und so war sie auf die eigene Phantasie angewiesen, wenn sie Ernst Ellerts Bericht interpretieren wollte.
Immerhin gab er jedoch im Anschluß an seine fast lapidare Einleitung eine kurze, aber eindringliche Warnung ab. „Wer Amimotuo findet, der wird versucht sein, weitere Dateien zu öffnen", sagte er. „Was immer auch dazu gehören mag, dies zu tun, es muß sicher unter anderem auch eine gute Portion Glück im Spiel sein. Ich kann niemandem einen bestimmten Weg weisen, sondern nur eine Warnung vermitteln: Amimotuo kann durch eine bestimmte Folge von Hyperimpulsen zerstört werden. Wird der Abstraktspeicher mit diesen Impulsen bestrahlt, dann zerfällt er zu Staub."
Und dann nannte er genaue Daten - jene, die auch Thoy-P'ang den Kartanin zunächst hatte unterschieben wollen.
Dadurch wurde klar, woher Thoy-P'ang von dieser Möglichkeit wußte. Woher aber Ernst Ellert diese Kenntnisse hatte, verriet er nicht. Er war überhaupt sehr sparsam mit Hinweisen, die sich auf den Umgang mit der Perle Moto bezogen. Ob er diese Verschwiegenheit aus eigenem Antrieb wahrte, ob sie einfach zu seinen Wesenszügen gehörte oder aber auf
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