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1449 - Die Perle Moto

Titel: 1449 - Die Perle Moto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Diese Bemerkung darüber, daß der Bericht sehr lang sei, seine Reaktion, als er neben der Perle Moto wieder zu sich kam und feststellte, daß er alles verraten hatte - schon da hätte ich es ahnen müssen. Aber ich war mit meinen Gedanken nur bei der Perle und ihren Geheimnissen."
    „Mach dir keine Vorwürfe."
    „Aber das tue ich!" erwiderte Dao-Lin-H'ay heftig. „Er könnte noch am Leben sein, wenn ich ein bißchen besser aufgepaßt hätte!"
    „Er hätte früher oder später auf jeden Fall eine Möglichkeit gefunden, dem Gesetz von Karapon zu folgen", stellte Ge-Liang-P'uo fest. „Eines muß man ihm lassen: Er war erstaunlich konsequent - und kaltblütig.
    Er hat mit tödlicher Sicherheit genau den richtigen Zeitpunkt gewählt."
    „Wie meinst du das?" fragte Dao-Lin-H'ay verblüfft. „Du scheinst wirklich etwas abwesend zu sein", bemerkte Ge-Liang-P'uo spöttisch. „Es liegt doch auf der Hand. Sein Versagen bestand doch nicht nur darin, daß er uns verraten hat, wie man die verdammte Perle öffnet. Er war bereits so gut wie tot, seit wir ihn samt seinem größten Schatz aus seinem eigenen Palast entführt haben."
    „Er hat keinen Versuch unternommen, sich etwas anzutun."
    „Natürlich nicht - er war schließlich nicht dumm. Er wußte, daß du seine Gedanken und Gefühle lesen konntest. Was wäre geschehen, wenn du ihn bei einem solchen Unternehmen ertappt hättest?"
    „Ich hätte alles getan, um es zu verhindern", sagte Dao-Lin-H'ay verständnislos. „Das liegt doch wohl auf der Hand!"
    „Das hat er sich offenbar auch gedacht, und er wußte, daß er sich mit einem voreiligen, erfolglosen Versuch alle zukünftigen Chancen verderben würde.
    Und er brauchte eine sehr konkrete Chance, denn er mußte damit rechnen, daß wir seine Bewegungsfreiheit nach einem Fehlschlag drastisch einengen würden. Damit wäre er uns endgültig ausgeliefert gewesen, denn er konnte sich nicht einfach nur durch die Kraft seines Geistes umbringen. Übrigens - kannst du das wirklich?"
    Dao-Lin-H'ay hatte es Thoy-P'ang gegenüber behauptete, und Ge-Liang-P'uo hatte während dieses Gesprächs in telepathischer Verbindung zu ihr gestanden.
    Die Frage kam daher für Dao-Lin-H'ay nicht unerwartet, aber sie zog es vor, nicht darauf zu antworten.
    Ge-Liang-P'uo fand sich damit ab. „Zurück zu Thoy-P'ang", murmelte sie nachdenklich. „Seit der Sache mit den Hyperfunkimpulsen wußte er, daß er sich nicht nur vor dir, sondern auch vor mir in acht zu nehmen hatte. Kaum hatte er das begriffen, da konnte er sich mit eigenen Augen davon überzeugen, daß ich für einige Zeit lahmgelegt war. Und was dich betraf er kannte die Wirkung der Perle Moto, und er wußte, wie wild du darauf warst, dir endlich diesen Bericht zu Gemüte zu führen. Er ist davon ausgegangen, daß du für einige Zeit nicht auf ihn achten konntest."
    „Und er hatte recht", flüsterte Dao-Lin-H'ay betroffen. „Es stimmt. Er hat es getan, sobald er in seiner Kabine mit sich alleine war. Und ich hätte es verhindern können."
    „Nein", sagte Ge-Liang-P'uo nüchtern. „Hinausschieben, ja. Verhindern nicht."
    „Vielleicht doch."
    „Gib dich keinen Illusionen hin", knurrte Ge-Liang-P'uo. „Was glaubst du denn, was man auf Kartan mit ihm gemacht hätte? Natürlich ist es schade um die Antworten, die er uns noch hätte geben können."
    „Ja", sagte Dao-Lin-H'ay einsilbig. „Aber für ihn selbst", fügte Ge-Liang-P'uo beinahe sanft hinzu, „hätte niemand eine bessere Lösung finden können."
    Dao-Lin-H'ay erhob sich abrupt.
    Eine Stunde später wurde die Leiche Thoy-P'angs dem Leerraum zwischen den Galaxien übergeben.
    Es war keine sehr feierliche Beisetzung.
    Genaugenommen fand sie sogar gegen den nachdrücklich geäußerten Willen etlicher Besatzungsmitglieder statt, die ihn viel lieber nach Kartan mitgenommen hätten.
    Aber Dao-Lin-H'ay bestand darauf, und sie setzte ihren Willen durch.
    Hier draußen würde nichts und niemand jemals seine Ruhe stören, und irgendwie war ihr das wichtig
     
    6.
     
    Im Anschluß an den Bericht über Ernst Ellerts Besuch auf dem Erdmond Luna folgte jene Aufzeichnung, die Dao-Lin-H'ay bereits kannte. Thoy-P'ang selbst hatte sie ihr gezeigt.
    Diese Aufzeichnung berichtete von der Dezentralisierung der BASIS. Es wurde geschildert, wie Anson Argyris in der BASIS eintraf, sich zur Hamiller-Tube begab und dort NATHANS Befehl zitierte.
    Dem in der Perle Moto befindlichen Bericht zufolge hatte Hamiller diesen Befehl ohne jeden Versuch

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