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145 - Jagd auf den Zeitkristall

145 - Jagd auf den Zeitkristall

Titel: 145 - Jagd auf den Zeitkristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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andere Erinnerung, ein anderes Leben verschaffte? Würde die „neue" Zeit nicht für sie ganz normal und selbstverständlich sein?
    Vielleicht war bereits alles ganz anders geworden?
    Sie zuckte mit den Schultern. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden und das Beste aus der Situation zu machen. Das große Projekt war so gut wie gescheitert. Die Dämonin wandte sich um, um den Hinterhof zu verlassen.
    Da sah sie eine schwarzhaarige junge Frau.
    Die abtrünnige Hexe Coco Zamis!
    Angelina griff sofort an.

    Dorian erwachte. Ein seltsames, verwaschenes Dämmerlicht umgab ihn. Er befand sich unter freiem Himmel, und es war kühl. Die Umrisse von kahlen Bäumen wirkten verschwommen wie im Nebel. Aber es war kein Nebel. Das, was hier über der Landschaft lag, war etwas anderes, Unheimliches. Der Dämonenkiller versuchte sich aufzurichten. Da stellte er fest, daß er gefesselt war. Er konnte sich nicht bewegen. Condano mußte vor ihm aus der Bewußtlosigkeit gekommen sein und hatte sich seines Verfolgers angenommen. Dorian wunderte sich, daß Condano ihn nicht umgebracht hatte. Aber vielleicht hatte der seltsame Magier ebenfalls Skrupel… ?
    „Condano?" fragte Dorian halblaut.
    Niemand antwortete ihm.
    Etwas stimmte nicht. Es konnte weder Abend noch Morgen sein, denn die Lichtverhältnisse veränderten sich nicht, auch nicht nach einer guten Stunde nach Dorians Schätzung. Immer wieder versuchte der Dämonenkiller, seine Fesseln zu lösen. Er schien allein hier in dem unbekannten Gelände zu sein. Kein Geräusch war zu hören, keine Tierstimmen, nichts. Und es war windstill.
    Die Zeit schien erstarrt zu sein.
    War dies vielleicht eine Folge von Condanos Zeitveränderung? Hatte der Magier schon zugeschlagen?
    Dorian hoffte, daß es nicht so war.
    Er schaffte es nach geraumer Zeit, die Fesseln ein wenig zu lockern. In seiner Nähe lag ein größerer Stein mit scharfen Kanten. Jetzt, da Dorian sich ein wenig bewegen konnte, robbte er mühsam wie eine Raupe zu dem Stein hinüber. Es dauerte gut eine halbe Stunde, bis er die drei Meter zurückgelegt und sich in Position gebracht hatte, daß er mit ebenso mühevollen Bewegungen anfangen konnte, die Fesseln an der scharfen Steinkante durchzuwetzen.
    Für die Handfesseln brauchte er wieder über eine Stunde.
    Die Lichtverhältnisse hatten sich immer noch nicht verändert. Da war immer noch das diffuse Grau über der Landschaft. Und wenn nicht das Geräusch von Fesseln gegen Stein und Dorians eigener Atem zu hören gewesen wäre, hätte er geglaubt, taub geworden zu sein.
    Endlich hatte er die Hände frei. Jetzt fiel es ihm leichter, die anderen Fesseln zu lösen. Er erhob sich. Er sah weites, leicht hügeliges Land, einen großen See - und Wald. Im Hintergrund mochten Berge sein, aber das war nicht mehr eindeutig zu bestimmen.
    Dorian griff zur Gürteltasche, in der er seine magischen Hilfsmittel untergebracht hatte. Die Tasche war leer. Auch die Pyrophoritpistole fehlte. Nur die gnostische Gemme hing noch um seinen Hals, wahrscheinlich, weil Condano sie nicht hatte berühren können oder ihr keine Bedeutung zumaß - und da war auch der zusammengeschobene Kommandostab. Condano hatte ihn wahrscheinlich für eine Pfeife gehalten.
    Dorian drehte sich langsam um.
    Da sah er etwas Dunkles, Großes. Ein Gebäude?
    Er lief darauf zu.
    Das Gebäude war weiter entfernt, als es den Anschein hatte. Der graue Nicht-Nebel verzerrte alles, auch die Entfernungen. Nach einer Weile wurde Dorian langsamer. Er wußte nicht, was ihn bei diesem Gebäude erwartete.
    Da sah er die Fußspuren. Sie führten geradewegs auf das Gebäude zu. Hier schien Condano gegangen zu sein. Der Glas-Magier schien genau zu wissen, was er hier wollte.
    Da wurde Dorian noch vorsichtiger. Er schlich sich förmlich an das Bauwerk heran. Zu seiner Erleichterung hatte es nur an zwei Seiten Fenster. Es war eine halb zerfallene Burgruine, aber merkwürdig klein.
    Dorian hatte ein Bauwerk in dieser Form noch nie zuvor gesehen. In der neblig grauen Landschaft wirkte es bedrohlich und gespenstisch.
    Schließlich erreichte Dorian eine Außenmauer. Er berührte sie. Seine Finger drangen in das bröckelige Mauerwerk ein. Es war in Auflösung begriffen. Etwas Ähnliches hatte er nur einmal in einem Ausgrabungsgelände gesehen, wo zerfallene Bauwerke der Antike restauriert wurden. Da war der Marmor ebenfalls so brüchig gewesen, daß man mit dem Finger Löcher hineinstechen konnte. Die Luftverunreinigungen, die

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