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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammenzuckte. Der Mund zeigte plötzlich kein Lächeln mehr.
    Er verzerrte sich, die Mundwinkel rutschten nach unten, und der Blick hätte, wenn es möglich gewesen wäre, Johnny durchbohrt.
    »Trödler«, flüsterte er. »Du hast mich einen Trödler genannt. Das ist nicht korrekt, das ist überheblich und anmaßend. Ich bin etwas ganz anderes. Ich stehe über euch. Ich bin ein Magier, ein Hexenmeister. Ich habe mir meine Sporen verdient. Ich habe mit anderen Welten Kontakt aufgenommen. Ich stehe weit über euch. Ich kenne die Magie. Ich weiß, wie man ein Leben erschafft, wie aus Totem Lebendiges wird. Ich bin in der Welt herumgefahren und habe all diese wunderbaren Dinge gesammelt, die ihr hier in meinem Haus seht. Ich habe es perfekt gemacht. Ich bin besser als alle anderen zusammen.«
    Obwohl es Johnny nicht eben blendend ging, musste er lachen. »So habe ich schon viele Typen reden hören. Aber ich weiß auch, was aus ihnen geworden ist. Später waren sie so klein und platt, dass sie unter einen Teppich passten.«
    Kilgo schüttelte den Kopf. »Du bist noch nicht besonders alt, sondern sehr jung. Ich muss dir leider sagen, dass du dich überschätzt. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so dummdreist und forsch vorgegangen ist. Deshalb…«
    Johnny schüttelte den Kopf. »Nichts deshalb. Ich bestimme, wo es langgeht.«
    »Was willst du?«
    »Den Schlüssel!«
    Kilgo wartete einen Moment mit seiner Antwort.
    »Du willst tatsächlich den Schlüssel haben?«, flüsterte er und schüttelte den Kopf, als könnte er es nicht glauben. »Das kann nicht wahr sein…«
    »Geben Sie ihn her!«, unterbrach Johnny ihn scharf.
    »Wie käme ich dazu?«
    »Gut«, flüsterte Johnny Conolly, »wenn Sie ihn mir nicht freiwillig geben wollen, werde ich ihn mir holen…«
    ***
    Das hatte Johnny nicht nur so dahingesagt. Er war kein Mensch, der bluffte. Er gehörte zu denen, die ihre Vorsätze in die Tat umsetzten, und davon ging er auch jetzt nicht ab.
    Wie angeleimt lag noch immer das Tischbein in seiner rechten Hand. Da Johnny keine andere Waffe zur Hand hatte, würde er es auch einsetzen.
    Er ließ die fette Gestalt nicht aus den Augen. Auch Kilgo blickte ihn an. Er konnte sich denken, was Johnny vorhatte, nur reagierte er nicht darauf. Nach wie vor verließ er sich auf seine Stärke und Ausstrahlung.
    Dass es noch Pete Ruskin gab, hatte Johnny vergessen. Doch Pete war nicht eingeschlafen. Er meldete sich, als Johnny den ersten Schritt auf Kilgo zugegangen war.
    »Verdammt, pass auf!«
    »Keine Sorge!«
    »Nein, das Monster!« Pete war etwas in die Knie gesackt. Dabei hatte er sich umgedreht und deutete nach vorn.
    Eis rann über Johnny Rücken. Pete hatte Recht. Es gab noch diese verdammte Zombiegestalt, und die stand bestimmt nicht auf ihrer Seite.
    Ohne lange nachzudenken, wirbelte Johnny herum. Er hatte es genau im richtigen Moment getan, denn plötzlich sah er den Zombie vor sich. Er hatte den Eindruck, ihn zum ersten Mal zu sehen. Das mochte daher kommen, dass sich die Gestalt wie ein Mondsüchtiger bewegte. Sie hatte ihre Arme nach vorn gestreckt und die Finger dabei gespreizt. Sie wollte damit Johnnys Hals umklammern.
    Johnnys Arm zuckte hoch. Für einen winzigen Moment kam das Tischbein zur Ruhe, dann drosch Johnny zu.
    Er hatte perfekt gezielt, denn er erwischte genau die Lücke zwischen den nach vorn gestreckten Armen. Das harte Holz sauste auf den Kopf zu.
    Johnny hörte den klatschenden Aufprall. Er sah das Zusammenzucken der Gestalt. Eine Sekunde später sah er, wie das Monstrum zusammenbrach und nach hinten kippte.
    Johnny hatte sich Luft verschafft.
    Er fuhr wieder herum, denn er musste sich um Kilgo kümmern.
    Noch in der Bewegung hörte er einen schrillen Schrei. Er stammte nicht von Kilgo. Sein Freund Pete Ruskin hatte ihn ausgestoßen, und er war als Warnung gedacht.
    Leider zu spät.
    Der fette Mensch hatte sich mit einer erstaunlichen Behändigkeit auf Johnny zu bewegt, und jetzt drosch er zu.
    Johnny bekam den Schlag in den Nacken. Ein Sandsack schien gegen seinen Kopf zu wuchten. Schatten waren plötzlich vor seinen Augen. Es war ihm nicht mehr möglich, auf den Beinen zu bleiben.
    Obwohl er noch mit beiden Beinen auf dem Boden stand, hatte er den Eindruck abzuheben und irgendwohin zu fliegen, aber tatsächlich musste er noch einen zweiten Treffer hinnehmen.
    Und der beschleunigte seine Fall.
    Johnny konnte sich noch leicht drehen, bevor er zu Boden krachte und dort bewegungslos liegen blieb.
    Kilgo

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