Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
draußen. Ich habe dafür einen besonderen Ort. Ich möchte nämlich mit ihm allein sein.«
    Pete brauchte keine weitere Frage zu stellen. Er schaute an Kilgo vorbei und sah den Durchlass, der zum Stollen oder Gang führte.
    Dahinter lag die Welt dieses Fettsacks. Dort würde er sich mit Johnny Conolly beschäftigen, und Pete wollte sich gar nicht vorstellen, was das alles sein könnte.
    Er schluckte und atmete laut ein. Er spürte etwas in seinem Innern, was er nicht kannte. Da drang etwas Fremdes hoch und setzte sich in seiner Kehle fest.
    »Verstanden, Pete?«
    Eine Antwort gab Ruskin nicht. Er fühlte sich nicht mehr als Mensch. Er war nichts anderes als eine Hülle. Er schien seine Seele abgegeben zu haben und wehrte sich nicht, als ihm Kilgo einen Stoß gegen die Brust gab, der ihn zurückfallen ließ.
    Er stieß gegen ein hochstehendes Tischbein und klammerte sich daran fest.
    Kilgo hatte sich inzwischen gebückt. Locker hob er Johnny Conolly an. Er warf ihn sich gekonnt über die linke Schulter und gab Pete noch einige Abschiedsworte mit auf den Weg.
    »Wenn ich in einer halben Stunde wieder hier bin und nachschaue, dann bin ich gespannt, was von dir noch übrig ist. Ach nein«, korrigierte er sich, »ich weiß es. Willst du es auch wissen?«
    Pete Ruskin schüttelte stumm den Kopf.
    »Dann lass dich überraschen.«
    So locker, als wäre nichts gewesen, wandte sich Kilgo mit seiner menschlichen Last auf der linken Schulter ab. Er drehte Pete den Rücken zu, sodass der das widerliche Lächeln im Gesicht des Fetten nicht mehr sah.
    Kilgo und Johnny verschwanden durch die Lücke im Regal. Sie blieb noch für eine kurze Zeitspanne offen, dann sorgte Kilgo von innen dafür, dass sie sich schloss.
    Pete schaute entsetzt mit schockgeweiteten Augen zu.
    Wenig später gab es das Loch nicht mehr.
    Er war mit dem Monstrum allein!
    ***
    Pete tat nichts. Er hätte es gern gewollt, es schoss so viel durch seinen Kopf. Er dachte an Bücher, die er gelesen hatte, und holte sich noch mal die Filme vor Augen, die er in Erinnerung hatte. Darin waren oft genug Menschen in extremen Situationen vorgekommen, und sie hatten es immer geschafft, sich aus ihnen zu befreien – manchmal durch die Hilfe von Freunden.
    Die waren aber nicht in seiner Nähe. Den einzigen Helfer hatte man zusammengeschlagen und weggeschleppt. Nun stand er allein gegen das Grauen, das namenlos war, aber ein Aussehen besaß.
    Ein Skelett mit einer dünnen, vertrockneten Haut überzogen. Etwas wie aus einem Horrorfilm. Ein unglaubliches und zugleich grauenhaftes Geschöpf, das nicht in diese Welt gehörte und trotzdem hier existierte.
    Pete stand noch immer am Tischbein gelehnt. Er glich in seiner Starre einem Toten. Sein Gesicht wirkte ohne Leben. Der Mund stand offen.
    Und dann kam es über ihn.
    Er konnte sich nicht mehr beherrschen. Er kam gegen die Furcht, die sein ganzes Inneres erfüllte, nicht mehr an. Die Tränen rannen aus seinen Augen, wobei der Vergleich mit Sturzbächen nicht zu weit hergeholt war.
    Er sah nichts mehr. Seine Horror-Umgebung verschwand hinter dem Tränenschleier. Er schaffte es kaum, richtig Luft zu holen.
    Die Starre in seinem Körper verging. Jetzt überkam ihn das große Zittern. Er hörte auch, dass seine Zähne unkontrolliert aufeinander schlugen.
    Pete wischte mit den Händen über seine Augen, damit sich sein Blick klärte.
    Vielleicht hätte er darauf verzichten sollen, denn jetzt wurde ihm die ganze Wahrheit präsentiert.
    Das Monster stand in seiner Nähe!
    Es tat nichts. Es wartete nur, aber es hatte inzwischen etwas getan, und das erkannte Pete Ruskin mit großem Schrecken.
    In der rechten Hand hielt es das schwere Tischbein, mit dem Johnny es niedergeschlagen hatte.
    Pete gab es einen Stich durchs Herz. Er hatte nicht vergessen, wie sich Johnny gegen die Bestie gewehrt hatte. Und so hatte auch er darauf gesetzt, sich mit dieser Waffe das verfluchte Wesen vom Leib halten zu können.
    Das war nun nicht mehr möglich.
    Er war auch nicht in der Lage, ein zweites Tischbein abzubrechen.
    Er musste der Gestalt mit bloßen Händen entgegentreten.
    Es war wieder sehr still geworden. Keinen Laut vernahm er. Hinter der geschlossenen Geheimtür blieb alles ruhig. Keine Wortfetzen, auch keine Schreie. Johnny schien weiterhin in tiefer Bewusstlosigkeit zu liegen.
    Peng!
    Das Geräusch schreckte ihn auf.
    Sein Feind hatte das Tischbein bewegt und damit gegen ein anderes geschlagen.
    War das ein Zeichen für den Angriff?
    Die

Weitere Kostenlose Bücher