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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinnehmen. Wer es trotzdem tut, der muss mit Konsequenzen rechnen.« Wieder zeigte er sein schmieriges Lächeln. »Hinein kommen viele, aber ob sie auch wieder herauskommen, das ist fraglich.«
    Johnny Conolly wusste, was diese Worte im Endeffekt zu bedeuten hatten. Kilgo würde versuchen, sie zu seinen Gefangenen zu machen, und sie dem Monstrum überlassen.
    Es waren keine Aussichten, die ihnen gefallen konnten. Nur was sollten sie dagegen unternehmen?
    Johnny hatte bisher gesprochen. Er wurde jetzt von seinem Freund abgelöst.
    »Das können Sie nicht machen, verdammt! Wir sind zwei Menschen. Wenn wir verschwinden, wird das auffallen, darauf können Sie Gift nehmen. Sie kriegen Probleme. Man weiß, wo wir sind.«
    »Und? Ist das ein Problem?«
    »Ja, man weiß es, verdammt. Man wird Sie…«
    »Hör auf damit, über mich zu sprechen. Hier geht es nicht um mich, sondern um euch. Ich bin der Sieger. Ich werde immer siegen, das sollte euch klar sein. Du kannst sagen, was du willst, du hast verloren. Ihr seid uneingeladen in mein Reich eingedrungen, und das kann ich nicht akzeptieren. Ihr habt gesehen, was ihr nicht hättet sehen sollen. Genau das ist euer Verhängnis.«
    Die letzten Worte hatte er immer schneller hervorgestoßen. Seine Stimme hatte zuletzt nur noch geschrillt. Sie war sowieso für einen Mann ziemlich hell, und als er sich aufregte, da entstand ein Krächzen in seinem Hals.
    Johnny hatte sich schon öfter in gefährlichen Situationen befunden. Das unterschied ihn von Pete Ruskin. Und deshalb hatte sich Johnny auch besser unter Kontrolle.
    Pete nicht.
    Die Angst war ihm am Gesicht und an seinem Verhalten abzulesen. Er stand zwar auf dem Fleck, aber er zitterte wie Espenlaub.
    Seine Augen waren weit geöffnet, und wer genau hinschaute, der sah die Panik in seinem Blick.
    Johnny befürchtete, dass Pete durchdrehen würde, und sprach ihn an. »Reiß dich zusammen, Pete! Wir schaffen das schon!«
    »He, ich finde es toll, wenn es noch junge Optimisten gibt«, erklärte Kilgo. »Aber auch dafür gibt es Grenzen, das solltet ihr doch wissen.«
    »Was wollen Sie?«, schrie Pete ihn an.
    »Erst mal eure Namen wissen!«
    »Ich heiße Pete!«
    »Danke, und du?«
    Johnny fühlte sich nicht angesprochen. »Tut mir Leid, aber ich gebe nicht jedem meinen Namen preis.«
    »Das ist schade.«
    Pete wollte gut Wetter machen und sagte: »Er heißt Johnny mit Vornamen. Ist das okay?«
    »Danke, Pete, du bist sehr hilfsbereit.«
    »Was soll das?«, fragte Johnny mit harter Stimme. »Lassen Sie uns gehen! Es ist nicht nur gut für uns, sondern auch für Sie. Das sollte Ihnen klar sein. Wir wollen weg.«
    »Ja, das habe ich gehört. Nur nicht begriffen. Ihr seid nicht in der Lage, Bedingungen zu stellen.«
    »Das sind wir schon!«, widersprach Johnny, »es kommt ganz allein auf Sie an, wie wir aus dieser Lage herauskommen. Ich schwöre Ihnen, dass Sie spätestens in einer Stunde die Polizei hier im Haus haben werden. Wir sind nicht ohne Rückendeckung gekommen.«
    »Oh, das kann sein. Aber dann bin ich weg. Und ihr seid es auch. Man wird nichts finden.«
    »Das sehe ich anders. Eine zerstörte Puppe, dieses Untier, das nicht richtig Mensch und nicht richtig Skelett ist, man wird alles finden und das Haus leer räumen. Das Erbe des Grauens wird weggeschafft, wahrscheinlich auf eine Müllverbrennungsanlage. Das sage ich Ihnen.«
    »Du hast ein sehr großes Maul!«
    »Ich kann es mir leisten!«
    »Nein!« Kilgo schüttelte den Kopf und zog dabei den Mund schmatzend zusammen. »Du kannst dir gar nichts leisten, denn hier habe ich das Sagen.«
    »Das glaube ich nicht!« Johnny raffte all seinen Mut zusammen und ging einen Schritt auf Kilgo zu. »Und jetzt will ich, dass Sie mir den Schlüssel geben!«
    Zum ersten Mal zeigte sich Kilgo überrascht. »Was willst du haben? Den Schlüssel?«
    »Ich habe es laut genug gesagt!«
    Der Hexenmeister lachte. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir den Schlüssel freiwillig gebe?«
    »Davon habe ich auch nichts gesagt.«
    Kilgos Augen verengten sich. »Ja«, murmelte er, »ja, ich verstehe. Ich verstehe dich sogar sehr gut. Aber du hast dich geirrt, mein Freund. So einfach ist das nicht. Ich werde dir den Schlüssel auf keinen Fall geben…« Er schüttelte den Kopf. »Weißt du überhaupt, wer ich bin?«
    Johnny gab die nächste Antwort bewusst, weil er den Fetten provozieren wollte. »Ja, ein Trödler.«
    Damit hatte er Kilgo tief getroffen. Es war deutlich zu sehen, wie er

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