1454 - Psychoterror
Klappe neben dem Eingangsschott und tastete seinen persönlichen Kode ein. „Atlan. Identifiziert", meldete sich die Hauptsyntronik der KARMINA. „Welche Fragen hast du?"
Der Arkonide ließ sich zunächst noch einmal bestätigen, daß der Privatraum seines Freundes nicht überwacht worden war und daß über die dortigen Geschehnisse keine Informationen vorlagen. Dann erkundigte er sich über Personen, die sich zwischen diesem Wohntrakt und der Mannschaftsmesse in den letzten zwei Stunden bewegt hatten.
Die Antwort der Syntronik war eindeutig: „Niemand!"
„Damit, Perry", stellte Atlan fest, „sind die Dinge real nur in deinem Kopf geschehen. Du weißt, was das bedeutet."
„Natürlich." Rhodan blieb gelassen. „Es bedeutet, daß sie nicht real sind. Ich bin das Ziel dieser Psychoattacken. Und Sato hat gesagt, daß ich die Wahrheit sage."
„Ich zweifle nicht an deinen Worten!" beteuerte Atlan. „Darum geht es nicht.
Wichtig ist allein, daß wir verstehen, was hier geschieht."
Joah Denusis traf ein. Der junge Medo-Spezialist hörte in Ruhe zu, was ihm Atlan und Sedge Midmays sagten, bis er merkte, daß es eigentlich nur um sein Alibi ging.
Dann atmete er auf. „Zu Rhodans Traumerlebnissen möchte ich mich nicht äußern", erklärte er. „Das ist nicht mein Spezialgebiet. Was mich betrifft, so bin ich Perry seit dem Start von Sisyphos nicht begegnet. Wer daran zweifeln sollte, der kann Doc Midmays, die Zentralsyntronik oder die Laborsyntronik des medizinischen Bereichs befragen. Ich habe ganz sicher ein lückenloses Alibi."
„Es gibt keinen Zweifel an deiner Integrität, Joah." Atlan erklärte dies ganz deutlich. „Es geht uns nur um die Aufklärung der Traumerlebnisse, die Perry hat, denn diese scheinen für ihn Realität zu sein."
„Genau, Realität." Perry Rhodan tastete sich einen Becher Kaffee. „Merkt ihr eigentlich nichts? Sato Ambush hat bestätigt, daß meine Schilderung der Wahrheit entsprach. Wenn er das nicht richtig sieht, wer dann? Wir müssen die Ausgangspunkte unserer Überlegungen etwas besser variieren. Ich habe etwas tatsächlich erlebt. Und doch weisen alle äußeren Umstände darauf hin, daß nichts geschehen ist. Da müssen wir ansetzen. Da gilt es eine Erklärung zu finden."
„Weißt du", fragte Sedge Midmays freundlich, „was nach dem erlittenen Schock in deinem Unterbewußtsein vorgeht?"
„Nein." Perry Rhodan lachte. „Ich verstehe, was du sagen willst. Aber ich frage dich: >Weißt du, was mich seit einiger Zeit von außen beeinflußt?<"
„Nichts!" behauptete der Mediker. „Oder besser gesagt, ich habe nichts, aber auch gar nichts feststellen können."
„Damit sind wir wieder da, wo wir schon einmal waren." Atlan nahm dem Freund fast die Worte aus dem Mund. „Nicht ganz." Rhodan stand von der Liege auf. „Ihr seid alle hilfreiche und tüchtige Leute, aber nach meiner Meinung seht ihr ein paar Dinge falsch oder gar nicht. Mir scheint, euch steckt der Schock von der Niederlage am Perseus Black Hole mehr in den Knochen, als ihr zugebt. Ich mache kein Geheimnis daraus, daß mich das Untersuchungsergebnis Sedges schwer erwischt hat. Ich kämpfe aber weiter, auch wenn dies vielleicht die bittersten Tage und Stunden meines Lebens sind. In der Beurteilung mancher Fakten erscheint ihr mir recht gehemmt."
„Ich verstehe dich nicht", gab Sedge Midmays offen zu. „Hast du schon einmal etwas von Thomas Cardif gehört?" fragte Perry Rhodan.
Der Doc schüttelte den Kopf. „Das war mein Sohn. Seine Mutter stammte aus Atlans Volk, sie war eine Arkonidin. Er kämpfte gegen mich und gegen Terra, bis er unter grausamen Umständen starb und der von ES für mich bestimmte Zellaktivator ihn verließ und sich an meine Brust heftete. Ich verlor einen Sohn. Jahre zuvor hatte ich seine Mutter verloren. Das waren die Anfänge meines persönlichen Leidens. Die Bordchronik gibt euch sicher Auskunft über das, was danach in meinem Leben geschah. Und wenn ihr alles zusammenfaßt, so werdet ihr sehen, daß mich Gesils Schicksal vielleicht für einen Moment umwerfen kann, niemals aber in einen psychisch Kranken verwandeln wird."
„Ich verstehe deine Erregung", versuchte Atlan ihn zu beschwichtigen. „Von Erregung spreche ich nicht." Perry Rhodan wurde noch deutlicher. „Ich rede von eurer Trägheit. Ich sage euch, daß mich etwas beeinflußt. Ihr tut so, als ob ihr den Psychoterror von außen glauben würdet, aber ihr glaubt ihn nicht. Ihr tut ja nichts dagegen. Schade, daß Gucky
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