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1454 - Psychoterror

Titel: 1454 - Psychoterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedeutet andererseits dennoch, daß meine Erkenntnisse ganz eindeutig richtig sind."
    Die Aufzeichnung lief an. Die akustischen Signale unterdrückte Sato Ambush ganz bewußt, denn sie spielten eine untergeordnete Rolle.
    Auf Schirm Berschien zuerst der Ausschnitt aus Gesils Zimmer, der Arbeitstisch mit einem leeren Sessel, das große Fenster, durch das das letzte Licht des Tages fiel. Irgendein Lebewesen war hier nicht zu sehen.
    Dort, wo in der eigentlichen Aufzeichnung die Frau saß, schälte sich nun auf Schirm Caus einer Reihe von winzigen farbigen Strichen eine schemenhafte Gestalt, die eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Schatten besaß, der im zweiten Teil der Sendung, der ursprünglich besonders gesichert gewesen war, auftrat. Diese Striche formierten sich auf unbegreifliche Weise um, bis daraus eine verzerrte Darstellung Gesils wurde.
    Das Bild wirkte zunächst abstoßend und fremd, aber der unbekannte Mechanismus, der es erzeugte, arbeitete weiter, bis sich ein „wirkliches" Ebenbild der Frau herausschälte. Erst jetzt mischte sich dieses Bild mit dem starren Hintergrund von Schirm Bzu einem Bild D, das wiederum mit der Originalprojektion Aidentisch war.
    Der Vorgang wiederholte sich in gleicher Form mit dem zweiten Bild, in dem Gesil auftrat, nur daß jetzt der Hintergrund von Gesils Wohnzimmer gebildet wurde. Auch hier war von Perry Rhodans Frau - außer auf Bildschirm A- nichts zu sehen.
    Sato Ambush hielt den Ablauf der Aufzeichnungen an, als der ursprüngliche Teil mit Gesil beendet war. „Mit den akustischen Aufzeichnungen verhält es sich ähnlich", ergänzte er. „Nur läßt sich das schlecht darstellen, denn die Sprachaufzeichnung stammt insgesamt aus einer Pararealität. Für mich bedeutet das, daß Gesil zu jenem Zeitpunkt in der Vergangenheit kein einziges der gehörten Worte gesagt hat. Oder noch einmal anders ausgedrückt: Echt an der Projektion ist nur der jeweilige Hintergrund aus der Wohnung."
    „Eine schlimme Botschaft." Perry Rhodan faßte sich an den Kopf, aber er blieb in jeder Beziehung Herr seiner Sinne. „Die Folgerungen daraus liegen auf der Hand."
    „Wir wurden auf eine üble Art und Weise getäuscht", stellte Atlan fest, der nicht weniger betroffen war. „Meine Sorge um Gesil war mehr als gerechtfertigt", fuhr der Terraner fort. „Was Sato ermittelt hat, bedeutet, daß Gesil weggelockt oder gewaltsam entführt worden ist. Es bedeutet ferner, daß der, der es veranlaßt hat, wohl kaum ein Gesandter der Kosmokraten gewesen sein kann, auch wenn er sich selbst im zweiten Teil der Aufzeichnung als solcher bezeichnet.
    Wenn der erste Teil schon eine Lüge ist, dann ist es der zweite erst recht."
    Der Arkonide nickte zustimmend. „Die nächste Frage", fuhr Perry Rhodan fort, „die sich nun ergibt, lautet: Wer ist dieses Wesen? Oder: Wer war dieses Wesen?"
    „Du kannst noch weitere Fragen anhängen, Perry, so bitter sie auch sind."
    Atlan wollte eine Hand auf Rhodans Schulter legen, aber das Schirmfeld des SERUNS verwehrte ihm diese Geste. „Wer konnte zur damaligen Zeit ein Interesse an der Entführung Gesils haben?
    Vielleicht die Herrscher des Hexameron, von denen wir damals praktisch noch nichts wußten? Oder jemand ganz anders?
    Jemand, von dessen Existenz wir damals nichts ahnten und auch vielleicht heute nicht?"
    „Aus dem Hexameron heraus hat es nie den geringsten Hinweis auf den Verbleib Gesils gegeben", stellte Rhodan fest. „Aber die entscheidende Frage hast du noch nicht gestellt. Sie ist hart, aber sie muß ausgesprochen werden: Ist der unbekannte Entführer identisch mit jenem Wesen, das gemeinsam mit Gesil den Bastard gezeugt hat, der mir eine teuflische Grußbotschaft in der Form eines Gewebeklumpens geschickt hat?"
    Auf diese schmerzliche Frage bekam Rhodan von keiner Seite eine Antwort.
     
    *
     
    Scheinbar war alles Wesentliche zu diesem Punkt gesagt.
    Sie saßen in der kleinen Privatkabine Sato Ambushs, die nur aus dem Wohnund dem Arbeitsraum, sowie aus einer Hygienezelle bestand, und naturgemäß kam keine erträgliche oder angenehme Stimmung zustande. Die Tür zum Nebenraum mit den Geräten des Wissenschaftlers stand noch offen. Von dort schien etwas Unsichtbares zu wehen, das sich auf die Gemüter der Anwesenden legte. „Ich kann dann wohl meine Untersuchungen am Gesil-Würfel als beendet betrachten." Der Satz des Pararealisten war mehr eine Frage als eine Feststellung. Er blickte in die Runde. „Ich brauche Ruhe." Acaranda Berzy erhob sich.

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