1454 - Psychoterror
auf sich wirken. Ob er aber spontan etwas entdecken würde, bezweifelte auch der Arkonide.
Sie warteten, bis Perry Rhodan zur Besinnung kam. Der ließ sich Zeit, bis er sprach. Er musterte reihum die Gesichter, dann wandte er sich an Atlan: „Stelle bitte fest, wann die Hygienezelle und der Speiseautomat zuletzt benutzt worden sind."
Der Arkonide zögerte. „Bitte tu es", sagte Rhodan. „Es ist sehr wichtig für meine Schlußfolgerungen. Ich erkläre dir gleich, warum ich das wissen muß. Du wirst es vielleicht selbst erkennen, wenn ich dir sage, was ich erlebt habe. Ich möchte jetzt noch einen Moment nachdenken, um Klarheit in meine Gedanken zu bringen."
Atlan kam zurück. „Beide Einrichtungen wurden seit dem Start von Sisyphos noch gar nicht benutzt", berichtete er. „Ich habe es mir fast gedacht." Perry Rhodan schüttelte irritiert den Kopf. „Hört zu, was ich ganz real erlebt habe. Ich erkannte zwar, daß es nicht real sein konnte, zumindest in wesentlichen Phasen, aber hört zu: Ich erwachte nach einem kurzen Schlaf.
Acaranda befand sich nicht im Raum. Die beiden Nebenkabinen waren leer...
*
Als Rhodan seinen Erlebnisbericht beendet hatte, herrschte zunächst betretenes Schweigen. Keiner der Anwesenden zweifelte an der Wahrhaftigkeit seiner Worte, aber es war auch keiner in der Lage, eine passende Erklärung dazu abzugeben. Selbst Acaranda Berzy schwieg nachdenklich, was sicher aber auch daran lag, daß sie selbst auf unerklärliche Art und Weise in Bewußtlosigkeit versetzt worden war.
Atlan wollte das Heft in die Hand nehmen, als er die ratlosen Gesichter sah.
Er kam jedoch nicht dazu, denn Sato Ambush räusperte sich und lenkte die Aufmerksamkeit auf seine Person. „Ich muß wieder gehen", erklärte der Pararealist. „Meine Untersuchungen an Atlans Projektionswürfel sind noch nicht abgeschlossen, aber ich stehe kurz vor greifbaren Resultaten. Die könnten nicht nur für Perry Rhodan sehr wichtig sein.
Das werdet ihr verstehen, oder?"
„Natürlich", antwortete Atlan spontan. „Du kannst gehen, Sato."
Der Mimik des kleinen Terraners, der seine japanische Abstammung nicht verleugnen konnte, war anzusehen, daß ihm das auch nicht recht war. „Ich möchte zuvor noch eine Erklärung abgeben", bat er mit heller Stimme. „Sie betrifft das, was Perry uns soeben berichtet hat. Ich habe genau seinen Worten gelauscht, entsprechende Bilder in möglichen Pararealitäten dazu erzeugt und diese gedeutet."
„Es interessiert uns alle, was du meinst", sagte Atlan. „Es gibt nichts in diesem Fall, was ich meine. Ich spreche nur über Dinge, die ich erkenne, die ich in ihrer Realität von Scheinbarem unterscheiden kann. Darüber wollte ich etwas sagen."
„Nun gut." Der Arkonide wurde ungeduldig. „Was hast du erkannt?"
„Perry Rhodan", erklärte der Pararealist, „hat das Geschilderte wirklich erlebt. Das bedeutet aber nicht, daß es wirklich geschehen ist."
Bevor jemand eine Frage zu dieser scheinbar oder tatsächlich widersprüchlichen Aussage stellen konnte, hatte sich Sato Ambush umgedreht, war nach draußen gegangen und im Korridor verschwunden.
Für ein paar Sekunden herrschte Schweigen. Perry Rhodan saß auf seiner Liege. Seine Augen waren wach und ganz normal. Dem Gesicht war anzusehen, daß die Gedanken sich überschlugen. Aber er schwieg. „Gehen wir die Punkte der Reihe nach an." Atlan riß die Wortführung wieder an sich. „Perry will in dem, was er erlebt hat, die Hygienezelle aufgesucht und etwas aus dem Speiseroboter zu sich genommen haben. Es steht fest, daß beides nicht zutrifft. Ich habe das selbst recherchiert.
Da ist aber noch etwas anderes, das wir leicht überprüfen können. Er ist Sedges Assistenten Joah Denusis begegnet. Der Punkt bedarf der Klärung. Wo steckt Denusis?"
„Er ist im Labortrakt", entgegnete der Chefmediker sogleich. „Er hat diesen meines Wissens nach dem Start nicht verlassen. Wir können ihn aber selbst fragen. Ich lasse ihn kommen."
Perry Rhodan verhielt sich auch weiterhin schweigsam. Mit aufmerksamen Blicken folgte er aber dem Geschehen. „Bis Denusis hier ist", fuhr Atlan fort, „können wir noch andere Dinge klären.
Die Zentralsyntronik der KARMINA überwacht die bordinternen Bewegungen, um über den Aufenthaltsort wichtiger Personen jederzeit Auskunft geben zu können. Zum Überwachungsbereich gehört auch der Weg von hier zur Mannschaftsmesse, nicht jedoch das Innere der Wohnkabinen."
Der Arkonide öffnete eine kleine
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