1454 - Psychoterror
geschah.
Er schrie: „Atlan!" Wieder keine Reaktion, keine Veränderung, höchstens ein leises Lachen.
Ein Lachen? Diese Stimme kannte er wirklich! „Gesil!"
Schlagartig verschwand das beklemmende Gefühl der Einschnürung und der fehlenden Beweglichkeit. Auch das Licht brannte wieder auf. Die Kälte wich einer angenehmen Wärme.
Er fühlte sich in die höchsten Höhen der Gefühle gehoben, als sie auf ihn zustürzte und ihre Arme um ihn schlang. „Gesil!" schrie er noch einmal. Dann war er zu keinem einzigen Wort mehr fähig. Mit ihr waren die Wärme und die Wirklichkeit zurückgekehrt. „Nie hat mich ein anderer besessen", flüsterte sie zärtlich in sein Ohr, als sich ihre Lippen kurz trennen konnten. „Nie!
Deine Liebe hat mich befreit. Nun sind wir für immer zusammen, und nichts wird das ändern können."
Von irgendwoher kam ein bärenstarker Arm mit dicken Muskelpaketen. Perry Rhodan erkannte ihn erst im letzten Moment. Er wollte sich schützend vor Gesil stellen, aber der Schatten, aus dem der Arm gewachsen war, reagierte viel schneller. Er wischte ihn zur Seite und schmetterte ihn gegen die Seitenwand des Korridors.
Rhodan verlor halb die Besinnung, aber er konnte noch sehen, wie die mächtige Faust die zappelnde Gesil packte und in die eigene Dunkelheit riß. „Ich ändere das, was ich will!" hörte der Terraner.
Die Faust tauchte noch einmal auf.
Als Rhodan sie anstarrte, befiel ihn wieder die Lähmung. Er erkannte ein kleines, zappelndes Wesen in der mächtigen Faust, ein vielleicht wenige Wochen altes Menschenkind. „Sieh her!" dröhnte die Gestalt im Dunkeln.
Rhodan blickte weiter auf. Da traf ihn die andere Faust und schickte ihn in eine befreiende Besinnungslosigkeit
5.
Als Atlan den Antigravschacht verließ, fiel sein Blick sofort auf die gekrümmt und reglos auf dem Boden liegende Gestalt vor Perry Rhodans Wohnraum. Er stürzte nach vorn und erkannte, daß es sich um den Freund handelte.
Die Kabinentür war geöffnet Licht fiel von dort auf den besinnungslosen Mann.
Sonst war hier niemand weit und breit zu sehen. Auch von Acaranda Berzy, die ja über Rhodan wachen sollte, gab es kein Lebenszeichen.
Atlan überzeugte sich davon, daß Perry nur besinnungslos, nicht aber verletzt war.
Dann rief er über Interkom nach Sedge Midmays und Sato Ambush. Gleichzeitig löste er den Notalarm aus, der das Medocenter der KARMINA erreichte und auch die Standortdaten des Absenders automatisch übermittelte.
Midmays und Ambush kündigten ihr Kommen an, während der Arkonide den reglosen Freund in seine Kabine trug und dort auf die Liege bettete. Rhodans Atem ging gleichmäßig. Es war nicht zu erkennen, was die Besinnungslosigkeit ausgelöst hatte.
Auch in den Wohnräumen entdeckte Atlan zunächst keine Spur von Acaranda Berzy. Er aktivierte den Kabinensyntron, aber der wußte nichts, denn Rhodan hatte ihn schon vor Stunden abgeschaltet. Er rief die Hauptsyntronik und erkundigte sich nach dem Aufenthaltsort von Acaranda.
Dann erschien Sedge Midmays. Der Arkonide deutete auf den reglosen Terraner. „Er lag draußen vor der Tür", erklärte er dazu. „Aca habe ich noch nicht entdeckt.
Die Zentrale sagt, sie müsse hier sein."
„Sieh dich bitte hier um", bat der Doc. „Ich kümmere mich um Perry."
In einem Nebenraum fand Atlan die Humanpsychologin. Sie lag verkrümmt in einem Sessel. Eine erste Untersuchung ergab, daß auch sie nur besinnungslos war und keine äußerlich erkennbaren Verletzungen aufwies.
Atlan kehrte in den Hauptraum zurück, wo inzwischen Sato Ambush und medizinische Helfer aus dem Medo-Team der KARMINA eingetroffen waren. Sie kümmerten sich sogleich um Acaranda Berzy. „Eine Art Paralyse", diagnostizierte der Chefmediker in Rhodans Fall. „Das haben wir schnell. Er wird in wenigen Minuten wieder bei Besinnung sein. Dann werden wir vielleicht erfahren, was hier Geheimnisvolles geschehen ist."
Acaranda Berzy kam aus dem Nebenraum. Ein Helfer stützte die Frau, aber sie war wieder bei klaren Gedanken.
Als sie Atlans fragenden Blick bemerkte, zuckte sie verlegen mit den Schultern. „Ich weiß nicht, was geschehen ist", erklärte sie. „Perry schlief fest. Da habe ich mich nebenan in den Sessel gesetzt. Ich war nicht müde. Und selbst wenn, ich wäre bei dem geringsten Geräusch aufgewacht.
Ich verstehe das alles nicht. Was ist denn passiert?"
Darauf wußte noch niemand eine Antwort.
Der Pararealist Sato Ambush stand stumm im Eingang und ließ die Szene
Weitere Kostenlose Bücher