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1454 - Solo für den Satan

1454 - Solo für den Satan

Titel: 1454 - Solo für den Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müssen, aber niemand sprach ihn an, auch nicht, als er sich wie ein Dieb in die Kapelle hinein schob. Die Last seines Rucksacks spürte er doppelt so schwer wie sonst. Er sah nichts, er hörte nur auf sein Gefühl, und das stimmte ihn nicht eben optimistisch.
    Vor ihm um einen Altar herum bewegten sich die Flammen einiger Kerzen. Es war die einzige Helligkeit, die es hier gab, und sie erreichte nicht alle Ecken und Winkel der kleinen Kapelle.
    Dafür fiel ihm etwas anderes auf.
    Neben den Bänken zeichnete sich ein Schatten am Boden ab.
    Tucker erstarrte. Er hatte gute Augen, und deshalb erkannte er, dass es sich nicht um einen Schatten handelte, sondern um einen Menschen, der vor ihm auf dem Steinboden lag. Der Kleidung nach musste es sich um den Pfarrer handeln.
    Der Schreck fuhr ihm wie der Stich mit einer glühenden Messerklinge durch die Brust. Ein leichter Schwindelanfall ergriff ihn. Er musste sich an der Bank festhalten und ging erst nach einer Weile weiter.
    Neben dem bewegungslosen Körper blieb er stehen und bückte sich wenig später.
    Der Blick in das starre Gesicht reichte aus.
    Der Geistliche war tot.
    Und Chris glaubte fest daran, seine Mörderin zu kennen…
    ***
    Gewisse Dinge wiederholen sich im Leben, und so war es auch bei uns. Wieder brachte eine gewisse Glenda Perkins den Stein ins Rollen, und wieder präsentierte sie uns am frühen Morgen eine Zeitung, bei der sie schon die entsprechende Seite aufgeschlagen hatte.
    »Was ist denn jetzt?«, stöhnte ich.
    »Lies selbst.«
    Diesmal saß Suko nicht an seinem Platz. Er schaute mir über die Schulter und meinte noch: »Es fehlt der Kaffee.«
    »Ich weiß.« Glenda stieß ihm den rechten Ellbogen leicht in die Rippen. »Aber das hier ist wichtiger.«
    »Pfarrer erschlagen in seiner Kapelle aufgefunden«, las ich mit halblauter Stimme vor.
    »Und?«, fragte Glenda. »Was sagst du dazu?«
    »Das ist tragisch.«
    »Aber geht der Fall uns was an?«, fragte Suko.
    »Ich denke schon«
    »Warum?« Ich ließ die Zeitung sinken.
    Glenda wartete mit der Erklärung. Sie genoss es, schlauer zu sein als wir.
    »Es gibt nämlich einen Zeugen«, erklärte sie, »einen jungen Mann, der den Toten gefunden hat.«
    »Und?«
    Sie deutete auf die Zeitung. »Sie haben natürlich nicht die Aussagen des Zeugen in allen Einzelheiten abgedruckt, sondern nur eine. Du kannst sie am Schluss des Artikels lesen.«
    »Gern.« Ich konzentrierte mich auf den Abschnitt. Der Zeuge hatte ausgesagt, aus der Kapelle zuvor eine harte Rock- oder Punkmusik gehört zu haben. Und er hatte eine Frau mit einer Gitarre aus der kleinen Kapelle kommen sehen.
    »Und weiter?«, fragte ich.
    Glenda schlug gegen ihre Stirn. »Geht dir denn kein Licht auf, verflixt?«
    »Nun ja, ich…«
    Suko reagierte schneller. »War das diese Ricarda?«
    Glenda fuhr herum. »Toll, gratuliere. Genau das habe ich auch gedacht.«
    Ich sah die Blicke beider auf mich gerichtet. »Aber das ist kein Beweis, oder?«
    »Nein«, sagte Glenda. »Aber immerhin ein Hinweis, dem man nachgehen sollte.«
    Ich nickte. »Ja, die Kollegen.«
    Sie trat einen Schritt zurück. »Nicht unbedingt.«
    »Wieso?«, dehnte ich.
    »Auch Frauen sollten mal die Initiative ergreifen, und das habe ich eben getan. Ich habe die zuständigen Kollegen von der Mordkommission angerufen und ihnen erklärt, dass wir uns für den Fall interessieren. Besonders für den Zeugen. Sie zeigten sich kooperativ. Der Mann ist zudem noch bei ihnen gewesen. Er hat in einer Zelle übernachtet. Ich denke, dass er bald hier bei uns eintreffen wird. Die Kollegen haben versprochen, ihn vorbeizubringen.«
    »Ach nee«, sagte ich nur. Dabei schaute ich Suko an. »Was meinst du dazu?«
    Er runzelte die Stirn. »Wenn ich ehrlich sein soll, dann finde ich die Idee gar nicht mal so schlecht. Vielleicht ist wirklich was an dieser Sache dran.«
    Da ich mich schon von zwei Seiten eingekreist sah, konnte ich nicht mehr viel dagegen sagen. Und den Transport des Zeugen rückgängig machen konnten wir auch schlecht.
    »Gut. Wie ihr meint.«
    Glenda lächelte mich honigsüß an. »Möchtest du jetzt einen Kaffee?«, fragte sie.
    »Ich bitte darum.«
    »Gern.« Sie verließ mit schwingenden Hüften und erhobenem Kopf das Büro, wobei der enge braue Rock deutlich ihre Popacken abzeichnete.
    Suko hob die Schultern. »Was willst du machen, John? So ist das mit den Frauen.«
    Ich nickte. »Langsam glaube ich es auch…«
    ***
    Der Zeuge wurde von einem Kollegen ins Vorzimmer gebracht, wo

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