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1458 - Die Mordkapelle

1458 - Die Mordkapelle

Titel: 1458 - Die Mordkapelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befürchten. Wer hatte schon Bock darauf, um diese Zeit die alte, abgelegene Kapelle aufzusuchen? Kein vernünftiger Mensch, denn die richtige Kirche lag im Ort.
    Vanessa Blair lag zwischen ihnen auf dem Boden. Wie es aussah, würde sie aus ihrer Bewusstlosigkeit so schnell nicht erwachen, und das war auch gut so. Erst in der Kapelle sollte sie merken, woran sie war.
    »Setzt die Masken auf«, ordnete Ryan Hurst an.
    Keiner weigerte sich. Ryan stülpte das weiße Ding als Letzter über sein Gesicht. Bevor sein Mund verdeckt wurde, leckte er sich noch die Lippen.
    »Seid ihr fertig?«
    »Sind wir!«
    »Dann los!« Hurst ging zur Tür, und seine beiden Kumpane wussten, was sie zu tun hatten. Sie bückten sich und hoben die Bewusstlose an. Hurst stand an der bereits geöffneten Tür und hielt sie auf, damit seine Freunde in die Kapelle treten konnten.
    Sie mussten sich ducken, weil der Eingang so niedrig war. Wenig später erwartete sie eine abgestandene feuchte Luft, die sie durch die Nase einatmeten. Dämmerlicht herrschte hier, denn die vier kleinen Fenster ließen nicht viel Helligkeit herein.
    Bänke gab es nicht. Ein paar alte Stühle standen noch herum, aber sie waren nicht zu einer Reihe geordnet.
    Tom und Barry wichen ihnen nicht aus. Um sich Platz zu verschaffen, traten sie zwei zur Seite, danach gingen sie auf dem direkten Weg zu dem Gegenstand, der hier den Altar darstellte.
    Es war ein schmuckloser Tisch aus Beton. Eine Platte, darunter der Ständer, der sie hielt, das war alles.
    Überhaupt gab es in der Kapelle keinen Schmuck. Es standen keine Blumen an den Seiten, es waren keine Bilder zu sehen, und auch an den Wänden zeigten sich keine Fresken. In dieser Kapelle schien sich seit Jahren niemand mehr aufgehalten zu haben Hurst hatte die Tür hinter sich geschlossen. Er folgte seinen beiden Kumpanen über den staubigen Boden. Sein Gesicht zeigte dabei ein Grinsen. Die Kapelle war viel besser als der Wald. Hier hatten sie es nicht mit einem feuchten Boden zu tun. Sie konnten sich sogar Zeit lassen.
    »Sollen wir sie auf den Altar legen?«, fragte Barry Munson, dessen Stärke mehr seine Muskeln waren als das Gehirn.
    »Wohin denn sonst, du Affe?«
    Die Stimmen unter den Masken klangen etwas verzerrt.
    »Ich meinte ja nur.«
    »Rauf mit ihr!«
    Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen. Wenig später lag Vanessa Blair rücklings auf der Platte.
    »Wer zieht sie aus?«, fragte Tom.
    »Ich, wer sonst!« Hurst rieb seine Hände, scheuchte seine Freunde zur Seite und näherte sich als bleiches Maskengespenst seinem Opfer…
    ***
    Vanessa war wach, nur hatte sie es den Typen nicht gezeigt und sich zurückgehalten. Außerdem war sie ziemlich spät aus ihrer Bewusstlosigkeit aufgewacht, da war sie bereits angehoben und in die kleine Kapelle getragen worden.
    Ein für diese Situation ungewöhnliches Gefühl beherrschte sie. Sie hätte eigentlich Angst haben müssen. Doch genau das traf nicht zu.
    Vanessa war cool geworden. Sie ließ alles mit sich geschehen, ohne sich zu wehren. Dabei hätte sie in ihrer Situation strampeln und sogar um sich schlagen müssen. Sie verzichtete darauf. Stattdessen bekam sie deutlich mit, was die Männer miteinander redeten. Natürlich ging es dabei um sie. Dabei sah ihre Zukunft alles andere als rosig aus.
    Man legte sie auf den Altar, und das nicht eben sanft. Vanessa spürte den harten Aufprall, der zudem noch ihren Hinterkopf erwischte. Sie presste die Lippen zusammen, um das Stöhnen zu unterdrücken, denn die drei Schweinehunde sollten nicht wissen, dass sie bereits erwacht war.
    Sie brauchte nur Sekunden zuzuhören, um zu wissen, was mit ihr geschehen sollte.
    Ausziehen und vergewaltigen!
    Was anderen Frauen Angstschreie entlockt hätte, ließ sie völlig unbeeindruckt. Sie bewegte sich nicht und glich fast einer Toten. Die Schmerzen im Kopf waren noch vorhanden, aber sie ließen sich ertragen.
    Dann öffnete sie blinzelnd die Augen und erschrak!
    Drei schlimme Gestalten standen vor ihr!
    Keine Gesichter mehr. Was sie sah, das waren bleiche Masken mit Öffnungen. Die Kerle schienen sich in Geister verwandelt zu haben, die um sie herumtanzten.
    Jetzt fiel ihr ein, dass sie die Gesichter nie richtig gesehen hatte. Sie wusste zwar, um wen es sich handelte, der Dorfklatsch blieb keinem verborgen, aber an ihren Gesichtern hätte sie diese Typen nicht identifizieren können.
    Einer glotzte sie besonders starr an. Sie sah die Augen in den Löchern. Sie hörte sogar den scharfen

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