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1458 - Die Spur der Haluter

Titel: 1458 - Die Spur der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fall war ihm etwas Ungewöhnliches aufgefallen, und nirgendwo war er länger geblieben, um das Haus eingehender zu untersuchen. Das verbot ihm die Höflichkeit.
    Das Haus hoch oben an der Felswand interessierte ihn. Es war weit über hundert Kilometer vom nächsten Anwesen entfernt und wirkte irgendwie abweisend. Es klebte in einer Höhe von annähernd acht Kilometern an der Wand und war nur mit Hilfe eines Fluggeräts zu erreichen.
    Icho Tolot versuchte, mit Hilfe seines Funkgeräts Verbindung aufzunehmen, erhielt jedoch keine Antwort. Er zögerte, weil er den Wunsch des Bewohners respektierte, allein zu bleiben. Irgend jemanden aber mußte er ansprechen, wenn er Domo Sokrat finden wollte. Er brauchte Hilfe. Irgend jemand mußte etwas über Domo Sokrat wissen, also mußte er sich wohl oder übel an einen der Terzrocker wenden und dabei dessen Privatsphäre verletzen.
    Nachdem er etwa eine halbe Stunde auf irgendein Lebenszeichen gewartet hatte, schaltete er sein Gravo-Pak ein und stieg auf. Er glitt durch das Laub der Bäume und schwebte dann an der glatten Wand nach oben.
    Während er auf das flache, ausgedehnte Sumpfland hinausblickte, das er in den vergangenen Stunden überflogen hatte, sagte er sich, daß seit seinem letzten Besuch irgend etwas auf Terzrock geschehen war, was die Situation grundlegend verändert hatte. Weshalb verhielten sich die Terzrocker so eigenartig? Wie waren die Posbis dazu gekommen, sich ihnen gegenüber als eine Art Kindermädchen aufzuspielen? Und warum akzeptierten die Terzrocker diese Rolle der Posbis?
    Er war sich dessen bewußt, daß er nur geringe Chancen hatte, darauf eine schlüssige Antwort zu finden.
    Big Planet war tatsächlich riesengroß, und die wenigen Terzrocker, die hier lebten, verteilten sich über eine schier unübersehbare Fläche. Ihm erschien es fast wie ein Wunder, daß er in den vergangenen Stunden so viele Häuser gefunden hatte.
    Er blickte zu dem Haus an der Felswand hinauf, die sich darüber fortsetzte und bis zu einer Höhe von annähernd zwölf Kilometern aufstieg.
    Das Haus erinnerte tatsächlich sehr stark an ein Vogelnest. Es ragte halbkreisförmig aus der Wand hervor und schien größtenteils aus Felsgestein zu bestehen. Es hob sich kaum von seiner Umgebung ab und war nur schwer zu entdecken. Es war ihm überhaupt nur aufgefallen, weil das Sonnenlicht von seinen Scheiben reflektiert worden war, so daß es hoch oben an der Wand hell aufgeblitzt hatte.
    Als er sich dem Haus bis auf etwa hundert Meter genähert hatte, sah er, daß sich neben ihm Nischen in der Felswand befanden, in der ein Gleiter parkte und verschiedene technische Geräte abgestellt worden waren.
    Noch einmal versuchte er, über Funk mit dem Bewohner in Verbindung zu treten, erhielt aber auch jetzt keine Antwort.
    Ich werde das Haus betreten, nahm er sich vor. Und wenn niemand da ist, werde ich bleiben - zumindest bis morgen. Vielleicht aber auch, bis jemand kommt.
    Er war sich dessen bewußt, daß er gegen eines der grundlegenden Gesetze halutischer Höflichkeit nun verstoßen würde, doch er sah keinen anderen Ausweg. Irgendwo mußte er die Phalanx des Schweigens durchbrechen, um Informationen über Domo Sokrat zu erhalten.
    Als er sich auf gleicher Höhe mit dem Haus befand und näher heranglitt, um es zu betreten, öffnete sich plötzlich eine Tür, und eine dunkle, massige Gestalt brach daraus hervor. Icho Tolot sah eine Strahlwaffe und schaltete blitzschnell. Während sich der Schutzschirm seines Kampfanzuges aufbaute, rasten sonnenhelle Energiestrahlen auf ihn zu. Nur seiner überaus schnellen Reaktion war es zu verdanken, daß er nicht tödlich getroffen wurde.
    Er ließ sich auf keinen Kampf ein, sondern schaltete den Gravo-Pak aus. In der Folge stürzte er senkrecht in die Tiefe, und der zweite Schuß ging weit an ihm vorbei.
    Er lachte. „Ich kann zwar nicht sagen, daß mir Ihr Verhalten gefallen hat", ließ er den anderen über Funk wissen. „Immerhin haben Sie so reagiert, wie ich es eigentlich von Ihnen erwartete.
    Es scheint also noch normale Terzrocker auf diesem Planeten zu geben."
    „Kommen Sie noch einmal zu mir", forderte der andere ihn auf. „Ich habe Sie verwechselt. Zögern Sie nicht. Sie sind mir willkommen."
    Icho Tolot glaubte, sich verhört zu haben. Diese Antwort paßte nicht zu dem Bild, das er sich von dem Terzrocker gemacht hatte.
    So reagierte kein Eremit, dessen einziger Wunsch es war, allein und ungestört zu bleiben.
    Es gab nur zwei

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