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1459 - Der Dieb von Sira-VII

Titel: 1459 - Der Dieb von Sira-VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spaßvögel!"
    „Tatsächlich? Wann?"
    Der Terraner, der die Funkverbindung aufrechterhielt, blickte verlegen zu Julian Tifflor auf. „Sie sind ein bißchen übermütig", erklärte er. „Es fehlt bloß noch, daß sie anfangen, Verstecken zu spielen."
    „Hier gibt es auch auffallend große Löcher in der Außenhülle", meldete ein kartanischer Trupp todernst.
    Gelächter auf sämtlichen Kanälen: „Schon gut", erwiderte der Funker. „Löcher interessieren uns nicht Sucht weiter. Vielleicht gibt es irgend wo einen Schriftzug an der Wand."
    „Vielleicht gibt es aber auch keinen Schriftzug an der Wand", bemerkte jemand. „Vielleicht finden wir statt dessen einen Ritter in rostiger Rüstung, der seiner teuren Verblichenen ein Liedchen trällert."
    „Dann nehmt es auf", empfahl der Funker. „Und jetzt hört auf mit diesem Unsinn!"
    „Argh, urgh, gurgel..."
    „Was war das?" fragte der Funker erschrocken, denn es klang, als würde jemand langsam erwürgt. „Ich bin der Zombie vom Silberwald", ertönte eine Grabesstimme. „Ich komme, um euch zu fressen, uaaah!"
    „Schluß jetzt!" schrie der Funker wütend. „Seid ihr denn alle übergeschnappt?"
    Julian Tifflor gab Dao-Lin-H'ay einen Wink, und sie zogen sich zurück. Der Funker sah es und sprach leise und heftig in den Mikrophonring. Die Wut ließ ihn offenbar die richtigen Worte finden, denn es wurde schlagartig ruhig. „Wir werden nichts finden", behauptete Ras Tschubai, der sich in der Zentrale aufhielt. „Ich war auch schon drüben. Es ist einfach nur eine tote Station und sonst nichts. Du solltest diese Aktion abblasen."
    „Erst wenn die BARBAROSSA uns meldet, daß der Weg in die Milchstraße frei ist", erwiderte Tifflor. „Selbst wenn es da drüben wirklich nichts gibt - ich möchte mir nicht später den Vorwurf machen müssen, etwas versäumt zu haben. Und außerdem kann ein bißchen Ablenkung nicht schaden. Es hört sich ganz danach an, als ob alle Beteiligten ihren Spaß dabei haben."
    Er zögerte und fügte leise hinzu: „Irgendwie habe ich bei dieser ganzen Angelegenheit ein sehr unangenehmes Gefühl. Paßt auf, daß die da drüben nicht zu übermütig werden, damit ihnen nicht am Ende das Lachen im Halse steckenbleibt."
    Ras Tschubai sah ihn nachdenklich an. „Ich werde dafür sorgen, daß diese Albereien aufhören, und zwar sofort!" versprach er und schritt eilig davon
     
    4.
     
    Man hatte die beiden Hälften Amimotuos auseinandergenommen, behutsam gereinigt und sorgfältig vermessen. Dabei hatte es sich herausgestellt, daß an der Bruchstelle des einen Stücks hauchdünne Reste einer Masse hafteten, mit deren Hilfe man wohl irgendwann versucht hatte, die Perle Moto in einer Halterung zu befestigen. Niemand wußte, ob dies Spuren kartanischer Aktivitäten waren - die Perle Moto konnte schließlich durch viele Hände gegangen sein, bevor sie im kaiserlichen Palast von Karapon gelandet war.
    Niemand glaubte so recht daran, daß Amimotuo durch diese Maßnahmen tatsächlich zugänglicher werden könnte. Man wollte einfach nur nichts unversucht lassen. „Es muß mindestens zwei weitere Berichte geben", sagte Julian Tifflor, als alles bereit war und sie erneut die Ellert-Datei öffneten, weil es im Augenblick keinen anderen Punkt gab, an dem sie mit ihrer Suche ansetzen konnten. „Es klafft eine deutliche Lücke zwischen Ernst Ellerts Unterhaltung mit Galbraith Deighton und seiner Mission bei den Kartanin. Zwischen diesen beiden Ereignissen liegen Jahrzehnte - es ist unmöglich, daß er in all dieser Zeit absolut gar nichts gefunden hat, was ihm nicht wenigstens eine kurze Notiz wert war. Ein zweiter Ansatzpunkt ist die Zeit nach der Flucht aus der NARGA SANT. Wir wissen, daß er das eine Bruchstück bei sich hatte. Er hat seinen Start ins Ungewisse geschildert. Es scheint mir keinen vernünftigen Grund dafür zu geben, warum er sich nicht auch Notizen über die Fortsetzung seiner Reise gemacht haben sollte."
    „Das hängt wahrscheinlich unter anderem davon ab, ob er die technischen Möglichkeiten dazu hatte", bemerkte Dao-Lin-H'ay. „Er geht leider nirgends darauf ein, auf welche Weise es ihm möglich war, irgend etwas auf Amimotuo zu speichern, und auch die optischen Aufzeichnungen geben in dieser Hinsicht nichts her. Die Bilder erwecken oft den Eindruck, als hätte er die Informationen direkt in die Speichereinheit gedacht, aber es läßt sich nicht feststellen, welche technischen Mittel ihm für eine solche Übertragung zur Verfügung

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