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1459 - Der Dieb von Sira-VII

Titel: 1459 - Der Dieb von Sira-VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwas wirklich Persönliches ausgesucht hat. Es muß etwas sein, das mit ihm und unserer Geschichte zusammenhängt, wahrscheinlich eine Kombination von Begriffen, die in einem logischen und zeitlichen Zusammenhang stehen, denn die Zeit hatte für Ernst Ellert immer eine besondere Bedeutung. Es dürfen andererseits nicht zu viele Begriffe sein."
    Er dachte nach und schrieb verschiedene Wörter und Daten auf. „Er wird nichts aus der jüngeren Vergangenheit gewählt haben", überlegte er. „Es muß etwas sein, das schon lange zurückliegt und von so großer historischer Bedeutung ist, daß man sich mit Sicherheit daran erinnern wird, solange es überhaupt noch Menschen gibt, die sich für ihre Vergangenheit interessieren. Es muß gleichzeitig ein Datum sein, das auch für Ernst Ellert unvergeßlich ist. Sein Geburtsdatum ist wichtig für ihn, aber nicht von historischer Bedeutung. Der Tag, an dem sein Körper starb ..."
    Dao-Lin-H'ay wußte, was damit gemeint war, aber es faszinierte sie trotzdem. „Kein historischer Zusammenhang, der mir auf Anhieb einfallen würde", murmelte Tifflor und schüttelte den Kopf. „Halt, ich hab's!"
    „Bist du sicher?" fragte Dao-Lin-H'ay skeptisch, denn sie hätte nicht gedacht, daß es so schnell gehen würde.
    Julian Tifflor zuckte die Schultern. „Wenn es nicht klappt, fange ich eben noch mal von vorne an", meinte er leichthin. „Ich habe noch eine Menge anderer Namen und Daten auf Lager. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich die richtige Kombination gefunden habe."
    „Die Syntronik ..."
    „Ich bin sicher, daß wir es auch ohne sie scharfen!" sagte Tifflor. „Ab und zu muß man wahrscheinlich auch den eigenen Grips anstrengen, und Ernst Ellert war höchstwahrscheinlich gezwungen, den Kode unter nicht allzu günstigen Bedingungen einzuspielen. Das dürfte seinem Erfindungsgeist gewisse Grenzen gesetzt haben."
    „Aber wenn es so einfach ist ..."
    „Es ist durchaus nicht einfach - es sei denn, man kennt Ernst Ellert und seine Geschichte."
    Dao-Lin-H'ay sah ihm über die Schulter und las: „ASHDON-3587-ES."
    „Was bedeutet das?" fragte sie. „Das in der Mitte ist eine Jahreszahl", erklärte Tifflor. „In diesem Jahr ging Ellert gemeinsam mit anderen Mutanten in der Superintelligenz ES auf. In der Zeit davor agierte er als Konzept unter dem Namen Ashdon. Alles ganz logisch: Ashdon geht 3587 zu ES. Und es ergibt eine mathematische Reihe - erst sechs Impulse, dann vier, dann zwei. Eine Art Pyramide. Terraner lieben Pyramiden, Jetzt müssen wir das nur noch umsetzen und senden."
    Sein Optimismus war ansteckend. Dao-Lin-H'ay bemerkte zu ihrem Erstaunen, daß auch sie bereit war, an einen spontanen Erfolg zu glauben. „Sorge dafür, daß alles aufgezeichnet wird!" sagte Tifflor und machte sich an seinen Teil der Arbeit. Dao-Lin-H'ay fieberte fast vor Ungeduld, nahm sich aber trotzdem die Zeit, jede Schaltung dreimal zu überprüfen. Und dann sahen sie sich an, und Tifflor nickte ihr zu. „Jetzt oder nie!" flüsterte er.
    Die Impulse wurden abgestrahlt.
    Und Amimotuo reagierte.
    Die Szene war völlig finster. Und in dieser Dunkelheit erschien ein blauer Punkt, der sich langsam ausdehnte. Dabei gewann er an Struktur, und am Ende sahen Dao-Lin-H'ay und Julian Tifflor die Perle Moto vor sich, und zwar in jener Form, wie die Karaponiden sie gekannt hatten.
    Mehr zeigte sich nicht.
    Julian Tifflor schüttelte enttäuscht den Kopf. „Meine Lösung war wohl doch ein bißchen zu einfach!" murmelte er.
    Dao-Lin-H'ay sah, daß er Anstalten traf, weitere Kodewörter in den Sender einzuspeisen. Sie kniff die Augen zusammen und starrte auf das Abbild der Perle Moto. Da war etwas ... „Warte!" bat sie hastig.
    Und einen Augenblick später begann Ernst Ellert zu sprechen. „Amimotuo ist zerbrochen", sagte er, und seine Stimme klang müde, traurig und enttäuscht. „Mein Versuch, der Milchstraße Hilfe zu bringen, war ein Fehlschlag. Die NARGA SANT ist zerstört, und die wenigen Überlebenden dieser Katastrophe werden niemandem mehr helfen können - sie brauchen selbst Hilfe. Ich habe mit meinen bisherigen Bemühungen nichts erreicht."
    Ernst Ellert verstummte für einen Moment. Noch immer war nur die Perle Moto zu sehen. „Es wird Zeit, daß ich mich auf meinen eigentlichen Auftrag besinne", fuhr er schließlich fort. „Und bei Gesils schwarzen Flammen: Ich werde diesen Auftrag erfüllen und den Fall Gesil auf den Punkt bringen."
    Ellert machte abermals eine Pause und fügte dann

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