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1459 - Der Dieb von Sira-VII

Titel: 1459 - Der Dieb von Sira-VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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standen - falls er so etwas überhaupt brauchte. Er scheint mit technischen Details ohnehin nicht viel im Sinn zu haben. Er geht nirgends darauf ein, auf welche Weise er seine Reisen unternommen hat - zum Beispiel, wie er von Sayaaron nach Ardustaar gelangen konnte."
    Dao-Lin-H'ay und Julian Tifflor hatten Amimotuo jetzt ganz für sich allein. Ellerts Bericht war aufgezeichnet und damit jedem zugänglich, der glaubte, sich dafür interessieren zu müssen oder etwas zur Lösung der Probleme beitragen zu können.
    Dao-Lin-H'ay war jetzt ausreichend über Ernst Ellert informiert, aber niemand wußte, ob diese Informationen dem neuesten Stand der Dinge entsprachen. Bei Ellert mußte man offenbar jederzeit auf Überraschungen gefaßt sein.
    Sie sahen sich die kritischen Stellen der Aufzeichnung gemeinsam immer wieder an, aber sie fanden nichts. Es gab nirgends einen Querverweis auf eine andere Datei. Auch die Experten, die die Aufzeichnung vom ersten bis zum letzten Bild analysierten und sich dabei emsig aller technischen Tricks bedienten, konnten noch nicht einmal einen Fingerzeig auf Stellen liefern, an denen sich weitere Nachforschungen lohnen mochten.
    Dao-Lin-H'ay war angesichts dieser Tatsache doch ziemlich enttäuscht.
    Ernst Ellert war Terraner, und die terranische Denkweise war für eine Kartanin hier und da schwer nachvollziehbar. Ein Terraner dagegen, noch dazu jemand wie Julian Tifflor, der doch - auch das wußte Dao-Lin-H'ay - aus derselben Epoche wie Ellert stammte, sollte ihrer Meinung nach imstande sein, wenigstens einen Ansatzpunkt zu finden.
    Aber auch Julian Tifflor war ratlos.
    Sie verbrachten Tage mit diesen vergeblichen Nachforschungen, und wenn sie sich notgedrungenerweise eine Pause gönnen mußten, liefen die Impulsgeber - und öffneten keine einzige Datei.
    Es war frustrierend.
    Irgendwann hatte Julian Tifflor die Nase voll. „Ich brauche eine kleine Pause", sagte er. „Und diesmal muß es mehr sein als nur ein paar Stunden Schlaf. Du solltest es auch nicht übertreiben. Diese Bilder gehen einem aufs Hirn."
    „Mir nicht mehr", erwiderte Dao-Lin-H'ay lakonisch. „Du wirst dir den Verstand verbiegen!" knurrte Tifflor.
    Dao-Lin-H'ay antwortete nicht.
    Als sie mit Amimotuo alleine war, fühlte sie sich beinahe erleichtert. Sie hatte nichts gegen Julian Tifflor oder irgendeinen anderen Galaktiker einzuwenden, fühlte sich durch ihre Gegenwart auch nicht gestört, aber den speziellen Reiz, diese seltsame Faszination, die die Perle Moto auf sie ausübte, spürte sie nur dann, wenn sie sich ganz und gar dem geheimnisvollen Abstraktspeicher widmen konnte, ohne durch die Anwesenheit anderer abgelenkt zu werden.
    Manchmal fragte sie sich, ob Amimotuo wirklich nur ein Datenspeicher war, oder ob nicht vielleicht noch irgend etwas anderes dahintersteckte. Denn wie konnte ein reiner Datenspeicher, selbst wenn er noch so phantastischer Herkunft war, eine solche Anziehungskraft auf sie ausüben?
    Sie lehnte sich zurück und betrachtete dieses seltsame Ding. Es verstrahlte sein betörendes Leuchten, geheimnisvoll, lockend und vielversprechend.
    Aber es hielt nicht, was es versprach.
    Sie nahm sich noch einmal die NARGA SANT-Sequenz vor.
    Ernst Ellert bei den Hohen Frauen, der Aufbruch der NARGA SANT, die Katastrophe - sie hatte all dies inzwischen so oft gesehen, daß sie den Bericht auswendig kannte.
    Irgendwo mußte ein Hinweis stecken.
    Aber sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie dieser Hinweis aussehen konnte.
    Amimotuo wurde zur Wiedergabe der gespeicherten Informationen angeregt, indem man sie mit Hyperfunksignalen bestrahlte. Sie reagierte auf diese Strahlung und arbeitete dann wie ein eigenständiger Hypersender.
    Man brauchte nur noch einen Empfänger aufzustellen, und alles andere ergab sich praktisch von selbst. Der Trick bestand darin, daß offenbar jede der unzähligen Mikrofacetten eine eigene Speichereinheit darstellte und dementsprechend einen eigenen Öffnungskode besaß.
    Sowohl die Karaponiden als auch die Kartanin und die Terraner hatten Amimotuo mit zahllosen Symbolgruppen bombardiert. Das Ergebnis war mager.
    Die Karaponiden hatten offenbar nur eine einzige Datei öffnen können.
    Die Kartanin waren später auf eine Ansammlung von mathematischen Daten gestoßen, die sich auf die für einen Vorstoß unter den Ereignishorizont des Siragusa-Black Hole erforderlichen Flugdaten bezogen.
    Und das war alles, denn die Terraner hatten noch keine eigenen Erfolge zu verbuchen.
    Theoretisch konnte

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