1459 - Der Dieb von Sira-VII
hinzu: „Amimotuo ist ein Objekt, das wohl in jedem intelligenten Wesen den Wunsch erweckt, es zu besitzen und seine Geheimnisse zu ergründen. Objekte dieser Art werden zum Inhalt von Geschichten und Gerüchten, die sich herumsprechen und Aufmerksamkeit erregen. Ich habe diese Zusatzdatei so gesichert, daß eigentlich nur Freunde imstande sein sollten, sie zu öffnen - Freunde, die entweder Kenntnisse der terranischen Vergangenheit besitzen oder mit ES in Verbindung stehen. Es ist dennoch theoretisch denkbar, daß ein Außenstehender - vielleicht sogar ein Feind der Terraner - in diese Datei hineinkommt. Darum habe ich alle weiteren Informationen zum Thema Gesil in einer anderen Zusatzdatei abgelegt, bei der die Gefahr des Mißbrauchs praktisch ausgeschlossen ist. Diese Datei kann nur von Perry Rhodan persönlich geöffnet werden."
Und damit war diese Aufzeichnung offenbar beendet: Ernst Ellert schwieg, und das Bild der Perle Moto verschwand.
Dao-Lin-H'ay und Julian Tifflor sahen sich an. „Gesil!" sagte Tifflor nach einer langen Pause nachdenklich. „Verdammt, was hat das alles zu bedeuten? Was hat Ernst Ellert mit Rhodans Frau zu tun?
Wie lautet sein Auftrag, wer hat ihn ihm gegeben, und wann, wie und wo ist das geschehen?"
Die Kartanin betrachtete Amimotuo und dachte über Tifflors Fragen nach. „Wir müssen dieses Ding zu Perry Rhodan bringen", sagte sie schließlich. „Nur so werden wir die Antworten auf deine Fragen bekommen."
„So leicht gebe ich mich nicht geschlagen!" fuhr Tifflor ärgerlich auf. „In unseren Speichern haben wir genaue Unterlagen über eine ganze Reihe von wichtigen Persönlichkeiten, und Ernst Ellert gehört in diese Kategorie. Ich werde alle verfügbaren Informationen durchforsten lassen. Alle Querverbindungen zwischen Ellert, Rhodan und Gesil werden in allen denkbaren Kombinationen auf Amimotuo abgestrahlt. Es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn das verflixte Ding nicht auf wenigstens einen dieser Impulse reagiert!"
„Ich fürchte, du unterschätzt diesen Ernst Ellert!" warnte Dao-Lin-H'ay leise. „Und vor allem unterschätzt du Amimotuo. Was immer du an Daten und Informationen hast: Es könnte jemandem in die Hände fallen, der Ellerts geheime Mitteilungen nicht erfahren soll. Ich glaube nicht, daß es in diesem Fall mit ein paar Namen und Daten getan ist. Wir brauchen Perry Rhodan. Alles andere dürfte sinnlos sein."
„Warten wir es ab!"
Dao-Lin-H'ay konnte Julian Tifflor sehr gut verstehen. Sie war genauso enttäuscht wie er. Auch sie hatte sich mehr erhofft.
Dabei hatten sie durchaus etwas bekommen - etwas, womit sie gar nicht hatten rechnen können. Dieser Hinweis auf Gesil war von unendlicher Wichtigkeit, ganz abgesehen davon, daß sie nun eines mit absoluter Sicherheit wußten: Es gab weitere Dateien. Es war auch durchaus möglich, an deren Inhalt heranzukommen.
Sie mußten zu diesem Zweck nur die Perle Moto zu Perry Rhodan bringen.
In die Milchstraße.
Und hoffen, daß Perry Rhodan den Angriff, dem die SORÖNG zum Opfer gefallen war, überlebt hatte. 5. „Das darfst du nicht!" sagte Mai-Ti-Sh'ou.
Ihr Pelz war gesträubt, ihre Augen blitzten, und ihre Krallen funkelten im rötlichen Lampenlicht. Von Ehrerbietung gegenüber der ehemaligen Wissenden war ihr im Augenblick nicht viel anzumerken. „Du darfst nicht!" wiederholte sie, und ihre Stimme war nur noch ein heiseres Fauchen. „Ich brauche deine Erlaubnis nicht", erwiderte Dao-Lin-H'ay kühl. „Ich bin nicht hier, um mich vor dir zu rechtfertigen.
Ich bin nur gekommen, um der Besatzung der MARA-DHAO meine Entscheidung mitzuteilen."
„Und du glaubst, daß wir das so einfach schlucken werden?" zischte Mai-Ti-Sh'ou. „Du mußt verrückt sein!"
„Was willst du tun?" fragte Dao-Lin-H'ay gelassen. „Ich werde dich einsperren!"
„Tatsächlich?" Dao-Lin-H'ay musterte die erboste Kommandantin der MARA-DHAO mit neugierigem Blick. „Und du glaubst, daß du mich festhalten und gegen meinen Willen nach Kartan zurückschaffen kannst? Mach dich nicht lächerlich, Mai-Ti-Sh'ou!"
„Ich kann daran nichts Lächerliches entdecken!"
Dao-Lin-H'ay seufzte. „Hör mir doch wenigstens erst mal zu", bat sie leise. „Komm schon, Mai-Ti - setz dich hin und laß uns vernünftig darüber reden."
„Nein!" sagte Mai-Ti-Sh'ou störrisch. „Du kannst meine Meinung nicht ändern! Du warst einmal eine Voica. Du hast die Pflicht, deinem Volk zu dienen. Ich kann es dir nicht erlauben, mit diesen Galaktikern auf und
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