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146 - Winterkrieger

146 - Winterkrieger

Titel: 146 - Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Deckung. Außerdem waren Rosalie und ich mit Husten, beschäftigt.
    Als die Menschen an uns vorbei waren, fing über uns ein Feuergefecht an, das sich gewaschen hatte. Captain Crow brüllte: »Flannagan! Grover! Zu mir!«
    Wir verließen unsere Stellung an der Hintertür, schalteten unsere Stirnleuchten ein und liefen eine Treppe ohne Geländer hinauf. Im ersten Stock wurde geschossen. Der erste Frischling, den wir sahen, war im wahrsten Sinn des Wortes kopflos; der zweite saß kalkweiß und blutend an einer Wand und heulte pausenlos: »Er hat meine Drillpistole! Er hat meine Drillpistole…«
    Na wunderbar, dachte ich. Ich setzte dem Burschen ein Sedativum, damit er keinen Angstkollaps erlitt, und folgte Rosalie.
    Im zweiten Stock mussten wir über Fähnrich Raymond O’Hara hinweg steigen. Er lag auf der Treppe und perforierte die Reste einer Tür, hinter der Crosseyed Kid sich verschanzt hatte und wütende Schmähungen in die Nacht hinaus krakeelte.
    Crow stand neben der Tür an der Wand und legte ein neues Magazin ein. An seinem Gurt hingen keine Granaten mehr.
    Wollte er den Raum stürmen?
    »Ah, Flannagan! Endlich!« Seit er Captain war, nannte er mich vor anderen nicht mehr Jimmy. Seine Gebärden waren klar: Du und du, ihr gebt Flannagan Feuerschutz, aber volles Rohr! Flannagan, komm hierher und bau dich links von der Tür auf!
    Okay, getan. O’Hara und Rosalie zwangen Crosseyed Kid mit heftigem Beschuss zum zeitweiligen Rückzug. Ich hechtete die Treppe rauf und stand Sekunden später da, wo Crow mich sehen wollte. Er deutete auf die Granaten an meinem Gürtel und sagte: »Wirf sie da rein!«
    »Ich hab Geiseln, ihr Drecksäcke!«, kreischte Crosseyed Kid hysterisch: »Ich hab Kinder hier drin, die mach ich kalt, wenn ihr nicht sofort abhaut!«
    Ich schaute Crow an.
    »Der blufft doch nur«, zischte er.
    »Willst du das Risiko eingehen?«
    »Es ist kein Risiko.« Crow machte eine abfällige Handbewegung. »Unser Einsatz ist von der Präsidentin gedeckt.«
    Ich war sprachlos. Aber er war der Captain. Weigerte ich mich, seinen Befehl auszuführen, konnte ich mich gleich neben Crosseyed Kid stellen.
    »Lass uns was anderes versuchen, Artie«, flehte ich ihn an und dachte an die Kinder. »Bitte!«
    »Ich sag dir, der blufft!« Crow schaute zu Fähnrich O’Hara und Rosalie hinüber. Ihre Stirnleuchten waren abgeschaltet, da sie sonst wunderbare Kopfschussziele geboten hätten.
    Rosalie, die meine Not sah und mich verstand – schließlich war auch sie Mutter –, rief plötzlich: »Hör mal zu, Kid – ein anständiger Kerl wie du versteckt sich doch nicht hinter Kindern!« Sie appellierte allen Ernstes an die Ehre dieses Banditen!
    »Bin kein anständiger Kerl!«, schrie Kid zurück. »Bin ‘ne Nachtratte! Macht euch vom Acker! Ich kenn euch Typen doch! Ihr quatscht einen tot und dann legt ihr ihn um!«
    Er hatte Recht. Wir kannten keine Gnade. Jedenfalls nicht unter Crows Kommando. Andererseits hatte Sergeant Rosalie Grover etwas geschafft, womit keiner gerechnet hatte: Crosseyed Kid redete mit ihr. Das war gut, weil es ihn von uns ablenkte und uns die Möglichkeit einräumte, seine Behauptung zu überprüfen, dass er Geiseln hatte.
    »Bevor mein Chef den ganzen Laden in die Luft sprengt«, rief Rosalie, »lass uns erst mal drüber reden, ob wir vielleicht gemeinsame Interessen haben!«
    »Gemeinsame Interessen?« Kid lachte hysterisch. »Das glaubst du doch selber nicht!«
    Immerhin: Er redete weiter.
    Crow gab mir einen Wink.
    Ich legte mich auf den Boden, robbte zum Türrahmen und versuchte einen Blick in den Raum zu werfen.
    Ich war nicht scharf darauf, dass Kid mir mit der erbeuteten Drillpistole die Rübe wegblies. Eine Granate hatte die untere Hälfte der Tür zerfetzt. Ein Seesack lag im Eingang. Er hielt zwar keine Kugeln auf, verbaute uns jedoch die Sicht.
    Während Rosalie mit Kid sprach, ging irgendwo hinter mir eine Tür auf und ein Mensch, dem die plötzliche Stille wohl nicht ganz geheuer war, schob seine Nase in den Hausflur.
    Leider interpretierte Kid das Geräusch der sich öffnenden Tür falsch: Zuerst zuckte seine erbeutete Drillpistole vor, dann sah ich seinen Zinken und schließlich seine schielenden Augen, denen er seinen Spitznamen verdankte.
    Ich ließ meine Waffe fallen, griff mit beiden Händen nach Kids Drillpistole und riss selbige – mit dem daran hängenden Mann – über die Barrikade hinweg.
    Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
    Fähnrich O’Hara hatte Kid klar im

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