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1461 - Katakomben des Wahnsinns

1461 - Katakomben des Wahnsinns

Titel: 1461 - Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwundenen Menschen, die nicht mehr auftauchten, und er erwähnte eine Gestalt, die er als den Bleichen bezeichnete. Er soll hier in der Gegend herumgeistern, hörten wir von ihm. Da wir vermuten, dass dieser Bleiche uns mehr über die Verschwundenen sagen kann, sind wir zu Ihnen gekommen. Natürlich in der Hoffnung, dass Sie uns weiterhelfen können.«
    Alan Duke hatte zugehört. Er schaute uns an. Sein Gesicht nahm eine leichte Rötung an. Er schwitzte auch leicht und wischte mit einem Finger über seine Oberlippe.
    »Soll das heißen, dass Sie mich – ähm – verdächtigen, etwas mit den verschwundenen Menschen zu tun zu haben?«
    »Auf keinen Fall«, sagte ich. »Aber wir müssen irgendwo anfangen zu fragen. Als wir mit Dirk Reuter sprachen, ist auch Ihr Name gefallen, was keinen Verdacht beinhaltet, sondern ganz natürlich ist.«
    »So ist das also?«
    »Ja.«
    Bill fragte: »Und was ist mit dem Bleichen? Können Sie behaupten, dass es diese Gestalt gibt?«
    Der Schreiner starrte uns an und fuhr dabei mehrmals über sein Kinn. »Ich würde sagen, dass ich das kann, Mr. Conolly.«
    »Sie haben ihn also gesehen?«
    »Flüchtig, würde ich meinen.«
    »Wie flüchtig?«
    Alan Duke winkte ab. »Das ist so eine Sache. Manchmal taucht diese Gestalt hier auf. Andere Bewohner haben sie auch gesehen. Wir wissen nicht, wo der Typ herkommt. Es gibt Leute, die halten ihn für einen Einsiedler, der sich irgendwo versteckt hat und sich nur zu bestimmten Zeiten unter Menschen wagt.«
    »Was denken Sie denn über ihn?«
    »Gar nichts, Mr. Conolly, gar nichts. Ich habe mir keine Gedanken über ihn gemacht.«
    Bei der Antwort hatte seine Stimme leicht gezittert. Mir waren auch die unruhigen Bewegungen seiner Hände aufgefallen. Je mehr wir mit unseren Fragen nachbohrten, umso unsicherer wurde er.
    »Wirklich nicht?«
    »Warum hätte ich mir Gedanken über ihn machen sollen, Mr Sinclair?«
    »Aber Sie wissen, dass hier Menschen spurlos verschwunden sind und auch nicht wieder auftauchten, sodass man davon ausgehen kann, dass sie inzwischen tot sind.«
    Er versuchte zu lächeln, was ihm aber nicht gelang. »Das habe ich bisher noch nicht mit dem Bleichen in Verbindung gebracht, da bin ich ehrlich. Ich selbst bin ja nicht betroffen. Natürlich hat uns das alle aufgerüttelt, nur sind wir keine Polizisten, die nachhaken und deren Job es ist, Verbrechen aufzuklären. So muss man das sehen.«
    »Hat man hier keine Angst?« fragte Bill.
    »Schon«, gab Alan Duke zu.
    »Wir hörten, dass erst vor Kurzem wieder jemand verschwunden ist. Man fand sein Motorrad, aber keine Leiche.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Aber mehr wissen Sie nicht?«
    Er senkte den Kopf und schüttelte ihn.
    So recht glauben konnten wir ihm das alles nicht. Er war einfach nicht in der Lage, sich perfekt zu verstellen, das sahen wir ihm an.
    Bill warf mir einen kurzen Blick zu. Er wollte, dass ich die nächsten Fragen stellte.
    »Da gibt es noch etwas, wonach wir uns erkundigen möchten, und ich denke, dass die Antwort nur von einem Insider kommen kann.«
    »Und was ist das?«
    »Wir haben da einen Begriff gehört. Es geht um Katakomben. Wissen Sie etwas darüber?«
    Er bewegte die Augenbrauen. »Nein, nein, wie kommen Sie auf diesen Begriff?«
    »Nun ja, es soll hier in der Nähe so etwas geben. Eine Katakombe kann auch ein Keller, eine Höhle, ein Bunker oder wie immer man es auch ausdrücken mag, sein. Deshalb sollten Sie beim Nachdenken auch diese Begriffe berücksichtigen.«
    »Ich glaube, da liegen Sie falsch.«
    »Warum?«
    »Weil ich hier in Upper Sundon keine Katakomben kenne!«
    So entschieden er auch geantwortet hatte, meine Bedenken waren nicht ausgeräumt. »Das muss nicht in Upper Sundon sein, Mr. Duke. Die Katakomben kann es durchaus an einem anderen Ort geben. Ein Platz, der in der Nähe liegt.«
    »Aber hier gab es nie Bunker wirklich nicht. Katakombe, Bunker.«
    Er hob die Schultern. »Außerdem bin ich nicht von hier. Meine Frau Betty stammt aus Upper Sundon. Ich bin nur zugezogen und komme eigentlich aus Northampton. Dort bin ich auch geboren.«
    »Dann haben Sie hier Ihre Schreinerei aufgebaut?«
    »Ja, und geheiratet. Meine Frau.«
    Es erfüllte sich wieder mal das Sprichwort. Wenn man vom Teufel spricht, taucht er auf. Der Teufel war in diesem Fall eine Frau mit schwarzen Haaren, die einen Kinderwagen vor sich her schob. Sie betrat die Werkstatt und warf einen Blick nach links, sodass sie durch die Scheibe schauen konnte und uns im Büro sitzen

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