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1461 - Katakomben des Wahnsinns

1461 - Katakomben des Wahnsinns

Titel: 1461 - Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bescheid?«
    Er starrte auf die Zeichnungen wie jemand, der überlegt, ob er den Auftrag annehmen soll oder nicht.
    »Nicht direkt, Mr. Sinclair. Ich kenne die alte Trasse. Man kann sie nicht mehr sehen, weil sie überwuchert ist. Man hat sie einfach in der Landschaft liegen lassen, als die Umgehungsstraße gebaut wurde. Dass es in diesem Damm Höhlen oder Katakomben gibt, das könnte schon zutreffen.«
    Bill Conolly schaute mich an, und ich ihn. Zu sagen brauchten wir nichts.
    Unser nächstes Ziel stand fest. Wir würden uns auf die Suche nach diesen Höhlen machen.
    Und dann passierte etwas, womit wir nicht gerechnet hatten. Betty Duke ergriff noch mal das Wort.
    Sie wandte sich damit an uns und zugleich an ihren Mann. »Ich bin allerdings aus einem anderen Grund hergekommen.« Sie wurde plötzlich leicht nervös. »Ich habe, als ich mit Paul spazieren gehen wollte, jemanden gesehen. Oder glaube es zumindest.«
    »Wen hast du denn gesehen?« fragte Alan.
    Bettys Blick flackerte. Sie schluckte. »Haltet mich nicht für verrückt, aber es ist der gewesen, vor dem sich viele Menschen richtig fürchten.«
    »Wer, Betty?«
    »Der Bleiche«, hauchte sie…
    ***
    Da standen wir starr. Niemand von uns wagte, ein Wort zu sagen.
    Wir hatten das Gefühl, in einem Eiskeller zu stehen. An diese Gestalt hatten wir nicht mehr gedacht, und der Schreiner war derjenige, der sehr bleich wurde.
    Ich fing mich zuerst. »Sie haben ihn gesehen, Mrs. Duke?«
    »Ja.«
    »Wie sah er aus?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht genau sagen. Es ging alles zu schnell. Ich habe ihn als dunkle, huschende Gestalt wahrgenommen, die wohl selbst nicht gern gesehen werden wollte.«
    »Jetzt müssen Sie uns nur noch sagen, wo genau das passiert ist.«
    »Ja, ähm – hier auf unserem Grundstück. Deshalb wollte ich ja zu meinem Mann und ihm Bescheid sagen.«
    Es wurde immer besser. »Wohin hat er sich denn gewandt? Wohin ist er gegangen?« fragte Bill.
    »Na ja, er ging an der hinteren Grenze des Grundstücks entlang und auf die Rückseite der Werkstatt zu.«
    »Gibt es dort eine Tür?« fragte ich.
    Diesmal antwortete Alan Duke. »Ja, die gibt es. Und sie führt direkt in das Sarglager…«
    ***
    Es gab für uns nichts mehr zu sagen oder zu fragen. Wir wussten jetzt, auf was es ankam. Das Sarglager konnte von zwei Seiten aus betreten werden.
    Von innen als auch von außen. Und wir kümmerten uns um die Innentür. Betty Duke war zurückgeblieben, während ihr Mann an unserer Seite durch die Werkstatt hastete. Die beiden Mitarbeiter schauten uns fragend an, wagten aber nicht, etwas zu sagen.
    Ich beobachtete den Schreiner. Wenn ich mir sein Gesicht anschaute, dann sah ich den ängstlichen Ausdruck darin, und mein Gefühl, dass er mehr wusste, als er uns gegenüber zugegeben hatte, wurde immer stärker.
    Der Boden war mit Sägespänen übersät und dadurch recht glatt.
    Wir mussten Acht geben, dass wir nicht ausrutschten. An diesem Ende der Werkstatt sahen wir zwei Spinde und einen kleinen Tisch, auf dem leere Kaffeetassen auf einer Zeitung standen.
    Und es gab in der Nähe eine Tür. Auf sie wies Dukes ausgestreckter Zeigefinger.
    Ich fragte trotzdem noch mal nach.
    »Ist das der Zugang?«
    »Ja.«
    »Okay.«
    Bill tippte den Schreiner an. »Kann es sein, dass Sie von diesem Besuch gewusst haben?«
    »Nein, nein, das müssen Sie mir glauben! Er ist auch für mich überraschend gekommen.«
    »Aber Sie kennen den Bleichen?«
    Als Antwort senkte er nur den Kopf, und das reichte uns aus. Detaillierte Fragen wollten wir ihm später stellen. Jetzt war es wichtig, dass wir die Gestalt stellten.
    »Ich gehe zuerst hinein«, sagte ich zu Bill, der sich einverstanden erklärte.
    Noch einmal wandte ich mich an den Schreiner.
    »Ist die Tür abgeschlossen?«
    »Nein.«
    »Und dahinter befinden sich nur Särge?«
    »Ja, manche sind fertig, einige noch im Rohzustand. Mein Gott, ich habe sie ihm doch besorgen müssen!«
    Ich warf ihm einen kurzen Blick zu und sagte dann: »Darauf kommen wir später zurück.«
    Die Tür hatte eine normale Klinke. Ich drückte sie langsam nach unten und war froh darüber, dass sie kein Geräusch von sich gab. Es blieb auch still, als ich die Tür behutsam öffnete. Ich hatte nur den Eindruck, die Gerüche um mich herum intensiver wahrzunehmen als zuvor in der Werkstatt. Vielleicht lag es an meiner inneren Spannung und Konzentration.
    Der Bleiche war das Bindeglied zwischen der Hölle und der normalen Welt. So weit war ich mittlerweile, um

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