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1464 - Das Phantom von Phönix

Titel: 1464 - Das Phantom von Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die scheinbar sinnlosen Aktivatordiebstähle gefunden werden konnte. Die Frage ist nur, dachte sie schwermütig, ob ich noch davon erfahren werde.
    Sie spürte, wie die Müdigkeit sie zu umfangen begann. Es war trotz der tropischen Breite, auf der die Stadt Mandalay lag, unmittelbar vor Sonnenaufgang empfindlich kühl, und am deutlichsten empfand den Mangel an Wärme der, der seit dreißig Stunden kein Auge mehr zugemacht hatte. Irmina wollte sich abwenden, als sie das mattleuchtende, recht neblige Gebilde wahrnahm, das über das Wasser der Bucht heranhuschte.
    Zuerst glaubte sie, sie sähe die Schaumkrone auf einer besonders großen Welle. Aber das Wasser war völlig ruhig in der Windstille des beginnenden Morgens. Es gab keine großen Wellen.
    Die Leuchterscheinung kam geradewegs auf sie zu. Die Mutantin ging auf die Knie. Sie hatte Angst. Im letzten Augenblick, nicht mehr als 20 Meter entfernt, änderte der leuchtende Nebel seinen Kurs, als hätte er erkannt, daß das Opfer, das er sich ursprünglich ausgesucht hatte, seiner Mühe nicht wert sei. Irmina wartete.
    Sie hatte nicht den Mut, sich umzudrehen und nachzusehen, wohin der Schemen sich wandte. Sie empfand eine Kälte, die wesentlich intensiver war als die, die sie zuvor gespürt hatte. Es war ein unheimliches Rauschen in der Morgenluft, die bisher so ruhig gewesen war.
    Sie wartete ein paar Minuten. Das Rauschen war inzwischen verstummt. Sie richtete sich auf und wischte sich den Sand von den Knien. Erst dann wandte sie sich um. Der Widerschein des Morgenrots lag auf den Gärten und Dächern der kleinen Stadt. Die leuchtende Nebelerscheinung war verschwunden, verschluckt vielleicht von der zunehmenden Helligkeit.
    Es war ein friedliches Bild, aber Irmina wurde es deswegen nicht leichter zumute. Sie spürte die Kälte immer noch. Etwas war hier, das nicht hiersein durfte. Die Angst blieb. 5. 14. Januar 1146 Das Anorische war eine Sprache, die dem Cantarischen verwandt war und wegen seiner Krächz- und Schnalzlaute von einem Terraner nicht erlernt werden konnte. Sato Ambush war darauf angewiesen, sich mit Degruum, Gavval und Shyrbaat per Translator zu verständigen. Er bedauerte das; denn noch unmittelbarer als vielen anderen war ihm bewußt, daß wahre Verständigung nur in einem Gespräch zustande kam, bei dem die Sprache ohne äußere Hilfsmittel übertragen wurde. Was er zu sagen hatte, war daher präzise und prägnant formuliert, so daß das syntronische Übersetzergerät keine Schwierigkeiten damit hatte. „Ich habe eine Isotropiedefizienz der superhochfrequenten Hyperstrahlung festgestellt. Mit Hilfe der Daten, die dabei anfielen, konnte ich den mutmaßlichen Standort eines der Sender ermitteln. Ich bitte um deine Hilfe."
    Sein Gesprächspartner war Degruum. Shyrbaat und Gavval waren, wie sie sagten, mit ihren Forschungen beschäftigt. „In welcher Weise können wir dir helfen?" erkundigte sich Degruum.
    Der Anoree war ein gutes Stück größer als Sato Ambush, zwei Meter zehn etwa. Der schmale, weit nach hinten ausladende Schädel ließ auf großes Gehirnvolumen schließen. Die Stirn war von bedeutender Höhe.
    Das eigentliche Gesicht: die kleinen, runden Augen, die kräftig entwickelte Nase und der von vollen Lippen umrahmte Mund nahmen nur die untere Hälfte der Gesichtspartie des Kopfes ein. Die Oberlippe wirkte besonders kräftig entwickelt, und unmittelbar darüber war ein graues Blättchen in die Haut eingebettet, das bei flüchtigem Hinsehen wie ein Muttermal erschien. Es war in Wirklichkeit ein syntronisches Mikrogerät, das mit Degruums Bewußtseinszentrum in Verbindung stand und von ihm als empathisches Schwingungsbarometer bezeichnet wurde. Im linken Ohrläppchen trug der Anoree einen kleinen, schimmernden Kristall, den er seinen Berater nannte. Es handelte sich um einen leistungsfähigen Mikrocomputer. Die Spezies Anoree neigte dazu, die natürlichen Fähigkeiten, die ihr von Geburt an mitgegeben waren, durch den Einbau syntronischer Geräte zu erweitern. Die Cantaro waren ein Zweig des Volkes der Anoree. Sie hatten diese Tendenz zur Besessenheit und sich selbst zu Droiden entwickelt, deren geistige und physische Körperfunktionen fast zur Hälfte von Syntron-Modulen gesteuert wurden. „Ich brauche ein Fahrzeug", beantwortete der Pararealist Degruums Frage. „Die Organisation WIDDER erlaubt mir, Heleios zu verlassen. Aber ein Raumschiff kann sie mir nicht zur Verfügung stellen. Ich dachte, daß du und deine Artgenossen an dieser Sache

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