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1464 - Das Phantom von Phönix

Titel: 1464 - Das Phantom von Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vielleicht so ausreichend interessiert wärt, um mit mir zu fliegen."
    Degruum überlegte kurz. „Die Hilfe, um die du bittest, wird dir gewährt werden", sagte er. „Ich muß mich mit Gavval und Shyrbaat besprechen, aber ich bin sicher, daß sie keine Einwände haben. Wann willst du aufbrechen?"
    „So bald wie möglich", antwortete Sato Ambush. „Wir sind hier einer wichtigen Sache auf der Spur. Ich vermute, daß die Tyrannen der Milchstraße ein über die ganze Sterneninsel ausgebreitetes Hyperfunknetz eingerichtet haben, mit dessen Signalen sie die Tätigkeit der Cantaro kontrollieren. Ich brauche dir nicht zu sagen, wie wichtig es für uns alle ist, die Funktionsweise dieses Netzes kennenzulernen."
    „Ich habe dich schon darüber sprechen hören und teile deine Ansicht", sagte der Anoree. „Laß mich mit Gavval und Shyrbaat darüber beraten. Ich meine, daß wir binnen einer Stunde aufbrechen können."
    Sato Ambush bedankte sich mit einer förmlichen Verneigung.
    In den Wochen seit der Rückkehr nach Heleios hatte der Pararealist ganze Arbeit geleistet. Die Widder waren so verständnisvoll gewesen, ihm einen Trakt ungenutzter, in die Felsen des Zentralmassivs eingebetteter Räume zur Verfügung zu stellen. Sato Ambush hatte zehn Tage lang ein Regiment Roboter beschäftigt, das ihm den Trakt nach seinen Wünschen einrichtete. Große Laborflächen entstanden, die mit den von ODIN und CI-MARRON hinterlassenen Geräten ausgestattet wurden. Wohn- und Nutzräume wurden auch angelegt. Dem ehemaligen Generalfähnrich Shoudar stellte man ein separates Apartment zur Verfügung. Shoudar war Sato Ambushs Obhut anvertraut worden. Vorerst allerdings wurde er noch von einem Medotechniker betreut. Der Pararealist wollte sich eingehend mit dem Cantaro befassen, sobald dieser vollends wiederhergestellt war.
    Auch die drei Anoree hatten sich dazu überreden lassen, in den Labortrakt einzuziehen. Für sie waren Wohnräume nach dem Geschmack ihres Volkes hergerichtet worden. Degruum, Gavval und Shyrbaat hatten einschlägige Interessen an Ambushs Experimenten und Forschungen. Sie waren - selbst nach den Ereignissen auf der Brutwelt Sampson - noch immer nicht davon überzeugt, daß die Cantaro wirklich die barbarischen Schurken seien, die die Widder in ihnen sahen. Sie wollten dabeisein, wenn der Pararealist sich mit Shoudar zu unterhalten begann. Sie waren voller Wißbegierde bezüglich des Hyperfunknetzes, dessen Existenz Sato Ambush aufgrund seiner Meßergebnisse postulierte. Das war verständlich, denn wenn ein solches Netz tatsächlich existierte und so arbeitete, wie Ambush vermutete, dann bot sich hier eine Möglichkeit zu erklären, warum die Cantaro so sehr aus der Art geschlagen waren. Wenn es eine Macht gab, die die Droiden mit Hilfe superhochfrequenter Hypersignale steuerte, dann traf die Cantaro selbst keine Schuld für ihr Verhalten. Sie wurden zu den Greueltaten, die man ihnen nachsagte, gezwungen. Für die drei Anoree war es von - fast hätte man sagen mögen: nationaler Bedeutung, den entsprechenden Beweis zu erbringen. Schließlich waren die Cantaro ein, wenn auch entarteter, Seitenzweig des anorischen Volkes.
    Hinzu kam der Umstand, daß Degruum und seine Artgenossen derzeit beschäftigungslos waren. Vor drei Monaten hatten sie in der Randzone des galaktischen Zentrums ein Propaganda-System installiert, den sogenannten Friedenssprecher, der aus einer Zentraleinheit und 12 Hyperfunksatelliten bestand. Über die Satelliten waren Wort- und Bildnachrichten ausgestrahlt worden, die die Cantaro an ihre Herkunft, an ihre moralischen Verpflichtungen und an die Verwandtschaft mit der Nation der Anoree erinnern sollten. Der Friedenssprecher war eigentlich eher als Experiment gedacht und deckte mit seinen Botschaften nur einen winzigen Bruchteil des Gesamtvolumens der Milchstraße ab. Das Experiment hatte sich jedoch als überraschend erfolgreich erwiesen. Unter den Cantaro war Unruhe entstanden, als sie die Nachrichten des Friedenssprechers hörten, und die Unruhe war so groß geworden und hatte so weit um sich gegriffen, daß die Tyrannen der Milchstraße gegen das Propaganda-System hatten vorgehen müssen. Einer der Satelliten nach dem ändern war ausgeschaltet worden, und vor kurzem hatten die Anoree anhand gewisser Meßdaten ermittelt, daß auch die Zentraleinheit nicht mehr existierte. Das Experiment Friedenssprecher war abgeschlossen, und es bestand weder Neigung noch Anlaß, einen weiteren Versuch dieser Art

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