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1464 - Das Phantom von Phönix

Titel: 1464 - Das Phantom von Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zuletzt waren auf Sampson sieben von Shoudars Mitzöglingen, Generalfähnriche wie er, kaltblütig ermordet worden, als feststand, daß sie dem Rhodanschen Einsatzkommando in die Hände gefallen waren.
    Todesimpuls hatte man den unheimlichen Zündmechanismus genannt.
    Wenn ein Cantaro abtrünnig wurde, wenn er sich mit aufrührerischen Gedanken gegenüber dem Supremkommando trug oder auch nur das Pech hatte, von feindlichen Streitkräften gefangengenommen zu werden, mußte er mit dem augenblicklichen Tod rechnen. Die menschliche Phantasie malte sich einen grimmigen, von jeglicher Emotion unbelasteten Henker aus, der irgendwo hinter einer gigantischen Zentralkonsole saß und Knöpfe drückte, die für Ahnungslose den Tod bedeuteten. Die Vorstellung war mit Sicherheit falsch. Die Steuerung des Prozesses erforderte ohne Zweifel eine gewaltige Menge von Datenmaterial, deren Verwaltung nur von Computern wahrgenommen werden konnte.
    Auch Shoudar hatte dem Todesimpuls zum Opfer fallen sollen. Der Impuls hatte im Innern seines Körpers eine Explosion ausgelöst, die um ein Haar zu Shoudars Tod geführt hätte. Aber er war am Leben geblieben, nicht zuletzt dank der tatkräftigen und sachverständigen Hilfe der medotechnischen Fachkräfte. Die Medotechniker hatten keine Ahnung, wo in Shoudars Leib der Detonator verborgen gewesen war, der auf den Todesimpuls ansprach. Aber sie vermuteten, daß Shoudar - aus der Retorte gezogen wie alle seine Artgenossen - in gewissem Sinne eine Fehlzüchtung sei. Das Organ bzw. der Mechanismus, dessen Explosion durch den Todesimpuls ausgelöst wurde, war in Shoudars Fall nicht in der üblichen Weise entwickelt. Der ehemalige Generalfähnrich galt daher als immun gegen den heimtückischen Impuls. Es war nicht erforderlich, ihn hinter energiereichen Schirmfeldern zu verstecken. Dadurch würde die Kommunikation, wenn man erst einmal darangehen konnte, sich ernsthaft mit ihm unterhalten, wesentlich erleichtert werden.
    Durch einen Zuruf an den Servo aktivierte Perry Rhodan den Syntron-Anschluß. Er durfte nicht noch mehr Zeit mit Grübeln verlieren. Phönix schwebte in Gefahr. Der Einsatz mußte schnellstens vorbereitet werden.
    Der Terraner rief als erstes eine Tabelle sämtlicher auf Heleios stationierten Kampf schiff eab. Er war im Begriff, die Liste durchzugehen, als der Interkom sich meldete.
    Ein Bild entstand. Ein Mann war darauf zu sehen, dessen Gesichtszüge die asiatische Herkunft verrieten. Die großen, wachen Augen verrieten Intelligenz und Umsicht. Einem oberflächlichen Beobachter hätte der kleine Mann leicht als Mißgeburt erscheinen können; denn der massive Schädel bildete einen deutlichen Gegensatz zum schmalschultrigen, schmächtigen Körper. „Sato", sagte Perry Rhodan freundlich. „Ich habe auf deinen Anruf gewartet."
    „Darf ich zu dir kommen?"
    „Jederzeit."
    Der Pararealist hatte seine Daten vorgelegt und Bericht erstattet. „Im Juli habe ich mit meinen Messungen begonnen", sagte er abschließend. „Zu Anfang war meine Versuchsapparatur sicherlich noch unvollkommen. Erst vor kurzem gelang es mir zum erstenmal, die verdächtige Impulsgruppe zu registrieren. In den vergangenen zwölf Tagen habe ich sie noch zweimal nachgewiesen. Die Zeitabstände sind unregelmäßig. Die Signale, aus denen sich die Gruppe zusammensetzt, variieren in Form und Amplitude. Aber stets sind sie weitaus energiereicher als die Impulse, die aus dem Hintergrund stammen, und im Gegensatz zu diesen lassen sie sich ohne weiteres anpeilen."
    Perry Rhodan antwortete lange nicht. Er sah starr vor sich hin. „Er hat mir also nicht nur ein Geschenk überreicht", sagte er schließlich, „sondern auch ein Kuckucksei ins Nest gelegt."
    „Es gibt keinen Zweifel", bestätigte Sato Ambush, „daß die Signale aus der Gewebeprobe stammen, die Monos dir auf Sisyphos hat zustellen lassen. Ich habe die Probe selbst nicht angerührt, kann dir also nicht sagen, wie die Signale erzeugt werden. Aber sie liegen in einem ungewöhnlichen Frequenzbereich, in dem es wenig natürliche Störgeräusche gibt. Sie sind energiereich. Wem käme da nicht der Gedanke, daß es eben diese Impulse sind, die Monos darüber Aufschluß geben, wo du dich aufhältst? Er weiß, daß die Gewebeprobe dich bis auf den Grund der Seele aufgewühlt hat. Er geht davon aus, daß sie sich stets in deiner Nähe befindet. Er braucht nur die Signale anzupeilen, und schon weiß er, wo du bist."
    „Du sprichst von Monos", sagte Perry Rhodan.

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