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1465 - Der Blutschwarm

1465 - Der Blutschwarm

Titel: 1465 - Der Blutschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jemand an seinem Bein zerren würde, um es zurückzuhalten. Er schaute nach vom und hörte hinter sich die gleichmäßigen Schritte der Sargträger.
    In seinem Kopf rauschte es. Auf seiner Stirn lag der Schweiß. Es gab auch den Druck in der Brust, und er hatte den Eindruck, dass sich die Luft um ihn herum verdichten würde.
    Das war nicht der Fall. Es blieb alles normal. Die Tür stand weiterhin offen und lockte ihn, aber er zwang sich, nicht schneller zu gehen, obwohl der Gedanke an Flucht plötzlich durch seinen Kopf zuckte.
    Die Trauergäste erhoben sich von ihren Plätzen, was nicht lautlos über die Bühne ging. Sie schabten mit den Füßen, sie räusperten sich, sie drängten in den Gang hinein.
    Niemand von ihnen schaute nach oben.
    Und dort bewegte sich etwas…
    Zuerst sah es aus, als würde die dort herrschende Dunkelheit leicht zittern. Dann war es mit der Ruhe vorbei. Erste Flügelschläge waren zu hören. Zunächst noch leise.
    Ein schwaches »Wusch wusch…«, nicht mehr.
    Aber es war da.
    Und der Reverend hörte es. Vielleicht deshalb, weil seine Ohren so gespitzt waren.
    Er stoppte.
    Er drehte den Kopf so, dass er in die Höhe schauen konnte, und genau in diesem Moment lösten sich die fliegenden Gestalten aus ihrem Versteck und griffen an…
    ***
    Carlotta und Maxine kamen sich in ihrem Geländewagen vor wie ein Stecknadelkopf in einer unendlichen Landschaft, die sie geschluckt hatte. Sie bewegten sich durch eine Weite, in der kein Mensch Hand angelegt hatte. Es war wie ein kleines Wunder. Beide hatten den Alltag vergessen.
    Der Himmel lag fast wolkenlos über dem Land. Das kam in Schottland nicht eben jeden Tag vor. Ein weites Firmament, hin und wieder mit einigen hellen Wolkentupfern verziert. Und unter diesem Himmel lag das satte Grün einer schottischen Landschaft, die ihren herben Reiz besaß und immer wieder Touristen anzog, die ihre Ferien hier verbrachten.
    Hin und wieder waren ihnen Wohnwagen oder Wohnmobile begegnet. Auf den schmalen Straßen war ein Ausweichen recht problematisch gewesen, aber sie hatten es immer wieder gepackt, dank einiger Haltebuchten. Außerdem fuhren sie nicht unbedingt über Nebenstrecken. Sie hielten sich schon an die normalen Fahrtrouten.
    Als Carlotta gähnte, drehte Maxine den Kopf nach links. »He, was ist mit dir los? Müde?«
    »Es geht.«
    »Sollen wir eine Pause einlegen und übernachten?«
    »Was hattest du dir denn gedacht?«
    »Mir ist das egal.«
    »Was sah denn deine Planung vor, Max?«
    »Ich würde sagen, die ist flexibel.«
    »Dann können wir ja im nächsten Ort übernachten. Ich finde die Gegend hier toll.«
    »Abgemacht.«
    »Und wie heißt er?«
    »Oh, das kann ich dir nicht sagen. Ich werde mal auf die Schilder achten.«
    »Ich auch. Oder soll ich vorausfliegen?«
    »Untersteh dich!«
    Carlotta rieb ihre Hände. »Ich brauche aber etwas Bewegung«, murrte sie. »Später.«
    »Im Dunkeln zu fliegen macht längst nicht so viel Spaß. Da bin ich ehrlich.«
    »Ich weiß, Carlotta, und kann dich auch verstehen. Aber du kennst die Zwänge, in denen wir beide stecken, und danach haben wir uns zu richten.«
    »Ist schon okay.« Das Vogelmädchen lächelte Maxine zu.
    Sie fuhren auf einer der besseren Straßen, die die Highlands durchschnitten. Noch hatten sie kein Ortsschild entdeckt, doch es dauerte nicht mehr lange, da sahen sie ein Hinweisschild, auf dem mehrere Ortschaften aufgeführt waren.
    Maxine fuhr langsamer. »Welchen nehmen wir?«
    »Sag du es.«
    »Nein, nein, das überlasse ich dir.«
    »Ich würde Benmore vorschlagen.«
    »Okay. Hast du einen besonderen Grund dafür?«
    Das Vogelmädchen lächelte. »Er hört sich irgendwie harmlos an.«
    »Wenn du meinst.«
    Carlotta lächelte weiter. »Du wirst es nicht glauben aber ich verspüre einen beißenden Hunger.«
    »Da liegen wir auf einer Wellenlänge.«
    »Und was ist mit Durst?«
    Die Tierärztin nickte. »Das versteht sich.«
    »Dann los.«
    Die Abfahrt tauchte auf. Es war eine recht enge Kurve.
    Wenig später lag Benmore vor ihnen. Die Straße führte nicht direkt durch den Ort, sondern daran vorbei. Das sahen beide mit einem Blick.
    Ihnen fiel auch der Turm der Kirche auf, der die übrigen Häuser überragte. Es war das erste Gebäude, das sie passieren mussten.
    Der Geländewagen schaukelte auf der unebenen Straße, die mit kleinen Beulen und Löchern übersät war. Sie sahen Felder, auch Weiden, auf denen Schafe grasten. Ansonsten schien sich der Friede wie eine große Kuppel über

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