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1465 - Der Blutschwarm

1465 - Der Blutschwarm

Titel: 1465 - Der Blutschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dicht an die Kirche heran. Aber im Buschwerk gab es keine Lücke, durch die sie sich hätte zwängen können.
    Erst am Ende dieser natürlichen Mauer sah sie den schmalen Weg, der sie direkt bis an die Kirche heranführte. Sie konnte dann vor der seitlichen Mauer stehen bleiben.
    Maxine glaubte, den Klang von Stimmen aus dem Innern der Kirche zu hören. Und da sie auch die Totenglocke gehört hatte, ging sie davon aus, dass eine Trauerfeier in der Kirche ablief.
    Es waren nur noch ein paar Schritte bis zur Mauer, als es passierte.
    Maxine Wells hatte sich auf etwas Ungewöhnliches eingestellt, auch auf große Vögel. Doch was sie nun sah, das hätte sie nicht erwartet. Die Wesen mussten sich unter dem Dach aufgehalten haben.
    Dort waren einige Streben zu sehen, die hervorragten.
    Das war nicht alles.
    Plötzlich schossen die Schatten aus der Deckung der Kirche hervor.
    Maxine glaubte zunächst an einen Vogelschwarm – bis sie dann genauer hinschaute und erkannte, was sich dort wirklich bewegte.
    Das waren keine Vögel, die sich in die Luft erhoben hatten. Sie gehörten zwar zu den Tieren, aber statt Vögel sah sie eine Rotte übergroßer Fledermäuse vor sich…
    ***
    Noch in derselben Sekunde schoss Maxine der Begriff Vampire durch den Kopf. Etwas anderes konnte es einfach nicht sein. Fledermäuse wurden als Vampire bezeichnet. Und sie schienen die Umgebung der Kirche zu kontrollieren.
    Woher sie gekommen waren, wusste sie nicht so genau, aber es gab sie und sie flatterten mit heftigen Bewegungen auf das Dach zu, auf dem sie sich niederließen.
    An Flucht dachte Maxine nicht. Sie hatte die Fledermäuse auch nicht gezählt, aber ein halbes Dutzend waren es schon, die jetzt auf dem Dach hockten.
    Fledermäuse also!
    Maxine Wells dachte nach. Warum existierten hier so gewaltige Wesen? Man konnte sie nur als monströs und übergroß bezeichnen.
    Sie waren schrecklich. Eigentlich musste man sie als Monster ansehen, die sich hierher verflogen hatten.
    Wenn das zutraf, dann musste es eine Gegend geben, aus der sie gekommen waren. Maxine Wells glaubte, Schottland zu kennen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es auch nur in einem entfernten Winkel des Landes eine Gegend gab, in der sich diese Wesen aufhielten. Normalerweise lebten sie in irgendwelchen Höhlen, scheuten das Tageslicht und trauten sich erst in der Nacht hinaus.
    Hier nicht.
    Sie dachte wieder an Vampire.
    Noch einmal schaute sie an der Kirchenmauer hoch.
    Da war nichts mehr zu sehen.
    Maxine fror plötzlich. Ein Schauer rann ihr eiskalt über den Rücken. In ihrem Innern entstand allmählich der Verdacht, dass sie wieder mal in etwas hineingeraten war, das man als sehr gefährlich bezeichnen konnte. Diese Wesen waren nicht grundlos hier versammelt. Sie hatten auch nicht grundlos ihr dunkles Versteck verlassen, das es sicherlich dort oben gab. Es mussten Gründe existieren, und Maxine erinnerte sich daran, dass die Kirche nicht leer war. Zwar hatte sie noch keinen Menschen gesehen, aber sie hatte menschliche Stimmen gehört.
    Wäre sie allein gewesen, dann wäre sie der Sache sofort auf den Grund gegangen. Aber im Wagen wartete Carlotta. Ihr musste sie erst einmal Bescheid geben. Carlotta konnte leicht die Geduld verlieren und kam dann schnell auf den Gedanken, ihr nachzueilen.
    Sie drehte sich um. Sie war beinahe enttäuscht, dass sie ihren Schützling nicht vor sich sah, und beruhigte sich wieder, als sie das Vogelmädchen hinter der Scheibe des Beifahrerfensters entdeckte.
    Sie öffnete die Tür, als Maxine an den Wagen herantrat.
    »Du hast aber lange für den kurzen Weg gebraucht.«
    »Stimmt.«
    »Bist du noch irgendwo gewesen?«
    Maxine schüttelte den Kopf. »Das bin ich nicht, aber ich habe etwas entdeckt.«
    »Und was?«
    »Das sage ich dir, wenn ich eingestiegen bin.«
    »Gut.«
    Maxine setzte sich auf den Fahrersitz. Carlotta wollte es lustig machen und fragte: »Hat dich ein toller Mann aufgehalten?«
    »Nein, das nicht. Kein toller Mann, aber Tiere.«
    »Was für Tiere denn?«
    »Fledermäuse.«
    Eine kurze und trockene Antwort. Mehr hatte Maxine nicht gesagt.
    Aber dieses eine Wort fiel bei Carlotta sofort auf fruchtbaren Boden.
    Die nächste Frage konnte sie nur flüstern: »Etwa Vampire?«
    »Ja, das kann sein. Man nennt sie ja so.«
    Carlotta knurrte Maxine an. »Hör auf damit. Du weißt genau, was ich meine.«
    »Klar. Ich gehe wirklich davon aus, dass es Vampire sind. Von der Größe her sind die Fledermäuse keinesfalls normal. Es

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