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1467 - Landhaus der Leiden

1467 - Landhaus der Leiden

Titel: 1467 - Landhaus der Leiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß ja. Du hast es mir gesagt. Ich werde auch dafür sorgen…«
    »Du hast dich schuldig gemacht. Du und die Frau«, erklärte das Monstrum, das wohl aus Dr. Frankensteins Hexenküche stammte.
    »Ich werde es jetzt säubern.«
    »Bitte?«
    »Säubern, verdammt!«
    Nach dieser Wiederholung wusste Ray Malik, was ihm bevorstand. Bisher war er eher überrascht gewesen, aber das hörte jetzt auf. Plötzlich war die Angst da, und zwar eine Angst, wie er sie noch nie zuvor verspürt hatte. Sie drang in seinen Körper ein wie ein Serum, sie machte ihn unbeweglich, und etwas in seinem Innern sagte ihm, dass das doch alles gar nicht wahr sein konnte, was er hier erlebte.
    Die Angst ließ sich nicht zurückdrängen. Sie war wie ein Virus, das sich festgefressen hatte, und Malik hatte das Gefühl, als wären seine Beine plötzlich mit Blei gefüllt.
    Er glotzte immer nur die Furcht einflößende Gestalt an. Sein Mund stand starr. Nur die Haut in seinem Gesicht zuckte.
    Von der Größe her wurde er von dem angeblichen Hausbesitzer überragt, durch dessen Körper jetzt ein Zucken lief, das so etwas wie ein Warnsignal für Ray war.
    Er war nur nicht in der Lage, darauf zu reagieren. Einen Schritt ging der Unheimliche vor und verkürzte die Distanz zwischen ihnen.
    Auch Ray Malik schaffte es endlich, sich zu bewegen. Er trat einen Schritt zurück, und da war genau das Bett, gegen das er mit seiner Wade prallte. Er stieß einen leisen Fluch aus, weil er mit dem Gleichgewicht kämpfte und sich nach hinten gedrängt fühlte.
    Der Green Man ließ sich fallen. Er kippte einfach nach vorn, und er wurde für Ray Malik zu einem gewaltigen Schatten, der sein gesamtes Blickfeld einnahm.
    Plötzlich erschien vor seinen Augen ein silberner Blitz, der aus dem Schatten des Mannes wie aus einer Wolke auf ihn zuraste.
    Aber eine Wolke gab es hier nicht. Es gab nur die Hand mit dem Messer, und die Klinge bohrte sich in Ray Maliks Körper.
    Der Mann fiel endgültig nach hinten. Er landete auf dem Bett. Seine Augen waren weit geöffnet. Er sah nur den Mann über sich und dessen Gesicht, das sich nicht verändert hatte.
    Etwas geschah in seinem Bauch. Dort bewegte sich etwas, und einen Moment später durchzuckte ihn ein unbeschreiblicher Schmerz. Ray Malik wusste, was mit ihm passiert war, doch er wollte und konnte es nicht begreifen. Dafür glitt vor seinen Augen etwas nach oben. Einige rote Spritzerlösten sich von der Messerklinge und trafen Maliks Gesicht, dem trotz der Schmerzen klar war, dass es sich um sein Blut handelte.
    Ein roter Vorhang senkte sich über seine Augen. Dass der Killer noch einmal zustach, spürte Ray Malik nicht mehr. Da befand er sich bereits auf dem Weg in eine andere Welt…
    ***
    Das Wasser war einfach wunderbar. Es hatte zudem genau die richtige Temperatur, um sich darin wohl fühlen zu können, und das war bei Laurie Spencer der Fall.
    Das Glas mit dem edlen Gesöff hatte sie mit einem Schluck leer getrunken. Es war nur für den ersten kleinen Durst gewesen, der hatte gelöscht werden sollen. Richtig genießen würde sie erst das zweite und das dritte Glas. Nein, es musste schon die ganze Flasche sein, und ihr Freund hatte versprochen, mit dieser ins Bad zu kommen.
    Wo blieb er?
    Nachdem sie sich eingeseift und wieder abgespült hatte, fiel ihr auf, dass schon einige Zeit vergangen war. Ray hätte längst bei ihr sein müssen. Er war schließlich kein Stripper, der auf der Bühne stand und sich vor zahlreichen dicken Zuschauerinnen auszog. Bei ihm ging das flott, und den Bademantel überzustreifen war auch kein langwieriger Vorgang. Was hatte ihn also aufgehalten?
    Sie wollte es wissen. Aber vorher war etwas anderes wichtig. Das Wasser kühlte schon ab, und so ließ sie heißes nachlaufen.
    Das Plätschern übertönte alle sonstigen Geräusche. Als sie das Wasser wieder abdrehte und einige Sekunden bewegungslos in der Wanne lag, fiel ihr die Stille auf. Eine so tiefe Stille, dass sie eine Gänsehaut bekam, die sich über ihre nackten Schultern legte. Laurie Spencer spürte den Druck in der Kehle und hatte das Gefühl, dass sie zugewachsen war. Dass Ray noch immer nicht zurückgekehrt war, beunruhigte sie plötzlich sehr.
    Sie lauschte.
    Es blieb still, dann aber hörte sie eine Stimme. Nein, das war nicht nur eine Stimme. Da mussten mindestens zwei männliche Personen miteinander reden.
    Einmal war es Ray – oder…?
    Nein, sie war sich nicht sicher, denn er sprach sehr leise. Und auch die andere Stimme kannte sie

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