Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1468 - Zentralplasma in Not

Titel: 1468 - Zentralplasma in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich, wobei er in etwa die Lautstärke eines kleinen Gewitters entwickelte, schluckte abermals sehr geräuschvoll und deutete dabei auf Punternat. „Vielen Dank", sagte er dabei. „Ich nehme an, daß du uns da herausgeholt hast."
    Punternat riß sich zusammen und sagte sich, daß Haluter keine Matten-Willys zu fressen pflegten, auch wenn sie noch so hungrig waren. Und wenn sie wütend waren, rannten sie vielleicht ein paar Gebäude über den Haufen, aber selbst im Zustand der Drangwäsche würden sie sich höchstens an der nächstbesten Baracke vergreifen, nicht aber an einem unschuldigen kleinen Fremdenführer. Bestimmt nicht. Vielleicht hatten sie einfach nur Hunger? „Ich soll euch hier herumfuhren", sagte Punternat, indem er all seinen Mut zusammennahm. „Sagt mir, was ich euch zeigen soll."
    „Verrate uns zuerst, was dieses ganze Durcheinander hier zu bedeuten hat!" verlangte der Haluter, der schon zuvor gesprochen hatte. „Warum wurde Alarm gegeben?"
    „Das weiß ich nicht", stotterte Punternat erschrocken, und ihm wurde erst jetzt bewußt, daß er sich diese Frage eigentlich auch selbst hätte stellen sollen - und zwar schon vor langer Zeit. „Dann werden wir es herausfinden", erklärte der Haluter energisch. „Wo fangen wir am besten damit an?"
    „Dort drüben", erwiderte Punternat, ohne lange nachzudenken.
    Der Haluter stampfte sofort los, und die beiden anderen folgten ihm, wobei sie immerhin endlich aufhörten, auf diese seltsam unterdrückte und bedrohliche Weise vor sich hinzugrummeln. Punternat verbuchte dies als seinen persönlichen Erfolg, bis ihm bewußt wurde, welches Ziel er den drei Riesen und dem verrückten Posbi gewiesen hatte. „Halt!" schrie er entsetzt und raste hinter der Gruppe her. Dabei kam er mit den nachgebildeten Beinen nicht gut zu Rande - er würde nie verstehen, wie die Terraner in Situationen wie diesen mit ihren langen Stelzen fertig wurden.
    Um schneller voranzukommen, ließ Punternat die Sache mit den Beinen ganz einfach weg und verwandelte seine untere Hälfte in jenen flachen Fladen, der den Matten-Willys schon seit der Zeit ihrer Entstehung stets die besten Dienste in Sachen Geschwindigkeit geleistet hatte.
    Irgendwie gelang es ihm, die Haluter einzuholen und vor ihnen am Eingang der Baracke zu sein. „Halt!" schrie er abermals. „Ich weiß einen besseren und schnelleren Weg!"
    Die Haluter blieben stehen, so plötzlich, als wären sie gegen eine Wand geprallt. Das Gegrummel war wieder in ihnen, und diesmal wurde es nicht leiser, sondern lauter. Es steigerte sich, und dann rissen die drei Giganten ihre Mäuler auf und brüllten, daß Punternat bereits das Schlimmste für sich befürchtete.
    Bis ihm endlich aufging, daß diese Kerle lachten.
    Sie hatten schon die ganze Zeit hindurch gelacht und ihr Gelächter nur mit Mühe unterdrückt. Daher das Gegrummel. Punternat begriff dies plötzlich ganz klar, und mit der gleichen Klarheit erkannte er im selben Augenblick auch, worüber sie lachten.
    Er sah an sich hinab. Ein Fladen, aus dem ein halbwegs menschliches Oberteil hervorwuchs - und er hatte vergessen, die herabgesunkene Kinnlade wieder nach oben zu ziehen.
    Punternat war im Grunde genommen ein sehr geduldiges Wesen. Alle Matten-Willys waren das.
    Außerdem hatte er irgendwo mal gelesen, daß es der weitaus schwierigere Teil der Kunst sei, das Publikum zum Lachen zu bringen, und das war ein gewisser Trost. Oder nicht? Galt ein unabsichtlich erzielter Erfolg auch etwas? Oder war unfreiwillige Komik nicht vielleicht eher eine Blamage?
    Immerhin - die Haluter hatten über alledem zumindest vorübergehend vergessen, was sie in der Baracke zu erfahren wünschten, und diesen Umstand mußte Punternat ausnutzen. Er konnte sich keine Rückfragen erlauben - nicht ausgerechnet jetzt. Also wartete er, und als die drei Riesen endlich am Ende ihres Heiterkeitsausbruchs angelangt waren, deutete er auf den verrückten Posbi, der dem munteren Treiben etwas begriffsstutzig zusah und nicht recht zu verstehen schien, wie er das Verhalten seiner halutischen Begleiter bewerten sollte. „Er ist ein Posbi", sagte Punternat, bevor die Haluter sich auf ihr ursprüngliches Vorhaben besinnen konnten. Er hob die nachgebildete Hand und deutete auf den robotischen Begleiter der drei Riesen. „Er kann sich in die Kommunikation einschalten. Auf diese Weise könnt ihr alles erfahren, was ihr wissen wollt." Und vorsichtshalber fügte er noch hinzu: „Diese Posbis da drinnen sind nur für das

Weitere Kostenlose Bücher