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1468 - Zentralplasma in Not

Titel: 1468 - Zentralplasma in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pantalon vorsichtig ein. Punternat pflichtete ihm eifrig bei, aber er tat das vorsichtshalber stumm, denn er mochte sich nicht gerne mit den Halutern anlegen. „Das hat keinen Sinn", sagte der Haluter namens Icho Tolot mit jener verblüffenden Sanftheit, die er offenbar speziell für Pantalon reserviert hatte. „Die Posbis werden uns auch dort abweisen. Wenn wir uns hier nicht durchsetzen, schaffen wir es auch an keiner anderen Stelle."
    „Also dann", knurrte Tenquo Dharab und beugte sich vor, als wolle er zur vierfüßigen Fortbewegungsweise übergehen. „Laßt uns durch, oder..." Auch die beiden anderen Haluter änderten ihre Haltung. Die Matten-Willys zogen sich eiligst zurück. Punternat verzichtete notgedrungen darauf, einen ausreichenden Abstand zwischen sich und die drei Riesen zu bringen, aber sehr wohl fühlte er sich dabei nicht. Auch ein Teil der Posbis wich seitwärts aus, denn es war jedem Bewohner von Dongan bekannt, daß mit einem wütenden Haluter nicht gut Kirschen essen war. Nur das bisher wortführende Exemplar, ein sehr großer und ungemein kompakt wirkender Roboter, blieb ungerührt stehen.
    Punternat betrachtete ihn und fand es ausgesprochen unklug, sich auf eine tätliche Auseinandersetzung mit ihm einzulassen. Abgesehen davon war hier mit Gewalt nichts auszurichten. Die Haluter wußten das sicher auch. Sie konnten hier draußen wüten, so heftig und so lange sie wollten - die zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen würden sie damit doch nicht überwinden können.
    Punternat riß sich zusammen. Als echter Matten-Willy war er von Natur aus vorsichtig und ein wenig ängstlich, und er ging Konflikten gerne aus dem Weg. Aber andererseits hatte er sich zum Beschützer dieser Gruppe aufgeschwungen, und wenn er sich einmal in eine Rolle hineingedacht hatte, pflegte er sie bis zur letzten Konsequenz durchzuhalten. „Wartet noch einen Augenblick", bat er daher tapfer. „Wir sollten erst einmal darüber reden. Vielleicht findet sich eine Lösung."
    „Da gibt es nichts zu diskutieren!" erwiderte der wachehaltende Posbi schroff.
    Punternat hätte ihm mit Vergnügen den Hals umgedreht, aber der Posbi besaß keinen derartigen Körperteil. „Ich erinnere mich daran, daß ich den Namen Tenquo Dharab schon mehrmals gehört habe", fuhr der Matten-Willy mutig fort. Dabei war ihm eher danach zumute, schleunigst eine wirbelnde Pirouette zu drehen und sich mit Hilfe seines Bohrkranzes in Windeseile in den Untergrund zu begeben, indem er sich schlicht und einfach eingrub.
    Er wandte sich an den Haluter. „Wenn du der Tenquo Dharab bist, dürftest du in allen Einzelheiten über das Experiment und all seine Begleiterscheinungen informiert sein, nicht wahr?"
    „Darauf kannst du Gift nehmen!" erwiderte der Haluter mit grollender Stimme.
    Punternat atmete heimlich auf, denn in Wirklichkeit hatte er natürlich keine Ahnung, welche Funktion Tenquo Dharab oder irgendein anderei Haluter erfüllte, und von irgendwel chen Experimenten, die die schwar zen Riesen unternahmen, wußte er schon gar nichts. Er improvisierte, wie er es bei sich nannte.
    Verschwommen kam ihm die Erinnerung an ein terranisches Spiel, das man „Russisches Roulette", nannte und dessen Sinn er bisher nie hatte verstehen können. Jetzt dämmerte ihm allmählich, was es damit auf sich hatte. Es mußte etwas Ähnliches sein wie das, was er zur Zeit tat.
    Er riß sich zusammen und sagte sich, daß dies ein großes Abenteuer war, wie er es sich eigentlich immer gewünscht hatte. „Du hast es gehört", sagte Punternat zu dem starrköpfigen Posbi. „Und nun laß uns durch."
    „Nein!"
    „Aber es ist unumgänglich und absolut logisch, daß du es tust", wandte Punternat ein. „Tenquo Dharab ist unter den gegebenen Umständen vielleicht imstande, dem Zentralplasma zu helfen."
    „Wir Posbis werden das Problem lösen", versetzte der Roboter schroff. „Wir brauchen dabei keine fremde Hilfe."
    „Bist du dir da so sicher?" fragte Punternat sanft. „Es ist schon viel Zeit vergangen, und bisher scheint ihr keinen Erfolg gehabt zu haben."
    „Das kannst du nicht beurteilen."
    „Ach ja? Nun, wenn ihr Erfolg hättet, müßte man das doch merken, nicht wahr?"
    „Zweifellos."
    „Warum wird der Alarm dann nicht aufgehoben?"
    Der Posbi schwieg. Wahrscheinlich hielt er Rücksprache mit seinen Kollegen im Innern des Gebäudes.
    Punternat bemerkte zu seiner Erleichterung, daß die Haluter ihre Wut offenbar nur vorgetäuscht hatten.
    Sie wirkten jetzt ganz

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