1469 - Der Köpfer holt sie alle!
berechnet, doch das war in dieser Lage falsch.
Er prallte noch auf die letzte Stufe, heulte vor Wut auf und schleuderte sich selbst in die Höhe, wobei er auch den Arm mit dem Messer hochriss und nach seinem Feind stechen wollte.
Damit hatte Suko gerechnet und für einen genügend großen Abstand gesorgt. Zudem konnte er sich auf die Länge der Peitschenriemen voll verlassen, und damit schlug er zu.
Als Walcott wieder in die Höhe kam, traf ihn der erste Schlag. Die drei Riemen konnten seinen Kopf einfach nicht verfehlen, und das Klatschen war so laut, dass man es noch in einem anderen Raum hören konnte.
Walcott vergaß sein Messer. Wäre er noch ein normaler Mensch gewesen, er hätte sicherlich geschrien, aber er war kein Mensch mehr, sondern eine Mutation, und aus seinem Maul drang ein wehleidiges Heulen.
Er kam nicht mehr richtig auf die Beine. Die Riemen der Peitsche waren einfach zu stark. Dort, wo sie sich um seinen Kopf gelegt hatte, da war die Haut aufgerissen. Aus den Spalten sickerte Blut, und der Killer wuchtete sich noch mal hoch.
Wieder schlug Suko zu.
Diesmal erwischte er den Hals, die Hyänenfratze und auch die Brust, weil die Riemen perfekt gefächert waren.
Walcott prallte gegen die Wand.
Er brach dort zusammen.
Abermals schlug Suko zu.
Diesmal trafen die Riemen den Körper der verdammten Horrorgestalt. Es war der Treffer, der noch gefehlt hatte. Zum letzten Mal heulte die Mutation auf, dann geschah etwas, das Suko sich gewünscht hatte.
Der Teufel gab seinem Diener keinen Schutz mehr. Es stand keine Kraft mehr gegen die der Peitsche, und der Mörder fing an zu brennen. Seine Schreie waren nicht sehr laut, aber sie hörten sich jämmerlich an, denn diese Unperson wusste, dass es mit ihr zu Ende ging. Sie konnte sich nicht mehr wehren. Sie musste sich den anderen Kräften überlassen und auch den kleinen Flammen, die in seinem Körper brannten und von dort aus erst den Weg nach außen fanden.
Sie schlugen wie zuckende Finger aus dem Gesicht hervor, dem Hals, der Brust, den Beinen und Armen. Die Hölle wollte ihn nicht mehr, und was sie nicht gebrauchen konnte, das wurde von ihr vernichtet.
Eric Walcott starb zum zweiten Mal. Diesmal endgültig!
***
Tom Abel hatte noch nie in seinem Leben gegen einen Feind gekämpft, der mit einem Schwert bewaffnet war. Dementsprechend wehrlos war er, und seine Angst steigerte sich ins Unermessliche. Er besaß keine Waffe, es gab auch nichts, was er hätte als Waffe einsetzen können. Der Weg nach vorn war ihm versperrt. Wenn er sich wehren musste, dann konnte das nur im Haus geschehen, und so trat er, nachdem der erste Schock vorbei war, den Rückzug an.
Er hatte dabei Glück, dass er nicht über seine eigenen Beine stolperte. Das Gefühl der Angst presste sein Herz zusammen. Er zitterte und streckte die Hände weit vor, als könnte er den Köpfer auf diese Art und Weise aufhalten.
Der wollte Tom Abels Tod und ging weiter.
Tom stieß gegen einen Sessel. Er war zu schwer, um ihn in die Höhe zu reißen und ihn dem Köpfer entgegenzuschleudern.
Der Köpfer blieb stehen.
Er hatte die für ihn ideale Entfernung erreicht. Er brauchte nur auszuholen und zuzuschlagen, was er jedoch noch nicht tat. Der Blick seiner roten Höllenaugen bohrte sich in das Gesicht des Menschen. Seine Kutte raschelte leise, als er den Griff des Schwerts jetzt mit beiden Händen umklammerte und die schwere Waffe hoch riss.
Er kippte sie leicht, denn wenn er diesen Winkel beim Schlagen beibehielt, würde er Toms Kopf mit einem Hieb vom Körper trennen können.
Tom wusste sich nicht mehr zu helfen. In diesem Augenblick stellte er sich auf sein Ende ein. Er hätte nur nie gedacht, dass es so aussehen würde.
Und plötzlich hörte er die Frauenstimme.
»Willst du meinen Bruder wirklich töten, Köpfer…?«
***
Es war, als hätte jemand die Zeit radikal angehalten. Zumindest kam es Tom so vor, denn der Köpfer hielt mitten in der Bewegung inne. Er sah aus, als wäre er zu Stein geworden. Nicht mal ein Zittern lief durch seine Gestalt. Die Stimme hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen.
»Ich warte auf eine Antwort, Köpfer!«
Die Gestalt in der bleichen Kutte sprach nicht. Dafür bewegte sie sich und drehte sich langsam zu Marietta Abel um, die hinter ihm aufgetaucht war. Jetzt stand sie vor ihm, und sie fürchtete sich nicht vor dem Schwert mit der gebogenen Klinge.
»Die Sippe der Abels wird nicht ausgelöscht. Mich hat man töten können, meinen Bruder Brian auch, aber
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