Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1469 - Der Köpfer holt sie alle!

1469 - Der Köpfer holt sie alle!

Titel: 1469 - Der Köpfer holt sie alle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einer Sekunde zur anderen vor mir auftauchen könnte.«
    Suko hob nur die Schultern. Er hatte genug erklärt, jetzt musste er handeln. Und er hoffte, den Killer stellen zu können, denn auch er ging davon aus, dass es sich um Walcott handelte. Nur hier würde er seine Rache weiterführen können.
    Suko ging quer durch den Wohnraum auf die Tür zu, die nicht zugedrückt war. Er schaute in den Flur, in dem die Treppe begann, die in den ersten Stock führte. Sein Gefühl sagte ihm, dass ihm eine Überraschung bevorstand, und auf die wollte er vorbereitet sein.
    Mit dem Fuß stieß er die Tür auf. Sie schwang in den Gang hinein.
    Erwartet wurde er nicht.
    Ein leerer Flur lag vor ihm, aber davon ließ sich Suko nicht täuschen, auch wenn die Haustür offen stand.
    Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich die Treppe. Er musste nur den Kopf nach links drehen, um hinzuschauen.
    Und sie war besetzt!
    Oben auf der zweitletzten Stufe hockte Eric Walcott. Seine Brille hatte er verloren. Das nahm Suko nur am Rande wahr. Walcott hielt das Messer in der Hand, das er aus der Kehle des toten Brian Abel gezogen hatte…
    ***
    Tom Abel bewegte seinen Mund, obwohl es nichts zu kauen gab. Es war der Beweis für seine wahnsinnige Nervosität, die ihn in den Klauen hielt. Was an diesem Tag und innerhalb kurzer Zeit passiert war, das überstieg einfach das Fassungsvermögen eines Menschen.
    Und es war noch nicht beendet.
    Tom rechnete mit einem weiteren und allerletzten Höhepunkt, bei dem sich die beiden unterschiedlichen Kräfte zu einem mörderischen Kampf stellen würden.
    Suko war aus dem Wohnzimmer gegangen. Er hatte die Tür offen gelassen, doch der Spalt war zu schmal, als dass Tom hätte in den Flur sehen können.
    Er fühlte sich allein. Er vermied auch, seinen toten Bruder anzuschauen und traute sich nicht, die Decke wieder in die Höhe zu ziehen, um die Wunde zu verdecken.
    Er musste warten.
    Von Suko hörte er nichts. Keine Echos seiner Schritte. Es konnte sogar sein, dass er das Haus auf dem normalen Weg verlassen hatte und an der Rückseite wieder erschien.
    Deshalb konzentrierte sich Tom Abel auf den Garten und besonders auf die Fläche, die einen grauen Schimmer zeigte.
    Es hatte etwas zu bedeuten. Es war zudem ein anderes Grau, als der Himmel es zeigte.
    Er suchte John Sinclair. Er dachte auch an seine verstorbene Schwester und an seine Eltern in der Kirche, die mit Freunden den Gedenktag begehen wollten. Wenn diese Menschen von Walcott oder dem Köpfer angegriffen worden waren, dann hatten sie keine Chance gehabt. Dann würde es viele Begräbnisse geben.
    Und dann sah alles anders aus, denn die Zeit der Vorwarnung war abgelaufen. Tom dachte nicht mehr an Flucht, als er erleben musste, was sich auf dem grauen Schattenfeld abspielte.
    Dafür entdeckte er zunächst das Zittern. An einer bestimmten Stelle hatte sich die Luft verdichtet. Sie zirkulierte, und Tom spürte die Druckwelle, die ihn erfasste.
    Er schloss für einen Moment die Augen, wich zurück und hielt sich am Fensterrahmen fest.
    Ein kühler Schwall traf ihn. Er zwang ihn förmlich dazu, die Augen erneut zu öffnen.
    Tom Abel konnte das Bild kaum fassen. Der Albtraum hatte sich erneut erfüllt.
    Auf der Sommerwiese stand der Köpfer mit seinem Schwert und den blutigen Augen…
    ***
    Das war der Moment, als Tom Abel regelrecht einfror. Er konnte nichts mehr sagen. Es war ihm unmöglich, einen Kommentar abzugeben oder auch nur einen Gedanken zu fassen, denn das Entsetzen hielt ihn in seinen Klauen. Sein Gesicht zeigte einen starren Ausdruck. Er selbst kam sich so leblos vor. Wie jemand, der bereits auf der Schwelle zum Totenreich stand.
    Ob der Köpfer ihn anglotzte, war nicht festzustellen. Seiner Meinung nach schien er seine Blicke überall zu haben. Er war die Inkarnation des Grauens, und das Schwert in seiner Hand wies den Weg, den er zu gehen bereit war.
    Es fehlte der Schimmel an seiner Seite. Doch das war in diesen Augenblicken nicht wichtig.
    Tom Abel hielt sich noch immer am Türrahmen fest. Er schien mit ihm verwachsen zu sein. Sein Mund stand offen, aber Tom saugte keinen Atemzug in seine Lungen.
    Der Köpfer hatte lange genug regungslos auf der Stelle gestanden.
    Jetzt wollte er beweisen, dass mit ihm zu rechnen war, und mit seiner Reaktion überraschte er Tom Abel.
    Er sprach ihn an.
    »Du bist ein Abel!«
    Tom duckte sich leicht. Er war völlig überrascht, dass diese Unperson auch sprechen konnte, obwohl seine Stimme irgendwie künstlich klang

Weitere Kostenlose Bücher