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1469 - Impulse des Todes

Titel: 1469 - Impulse des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirken. Sie begegneten seit dem Tod Rodigars den Anoree mit noch größerem Mißtrauen, und diese konnten froh sein, wenn sich überhaupt ein paar Gefangene zu den Besuchen bequemten.
    Auch über den Todesimpuls und seinen möglichen Zusammenhang mit dem Kontrollfunknetz sprachen die Anoree. Eine breite Wirkung blieb jedoch aus. Das lag daran, daß schon der Begriff „Todesimpuls" den Droiden völlig unbekannt war. Außerdem bezweifelten sie den Wahrheitsgehalt der Worte der Anoree.
    Eine gewisse Neugier war dennoch unverkennbar. Insbesondere Phoram zeigte sich bisweilen einigermaßen gesprächig. An diesem Tag war er allein im Gemeinschaftsraum erschienen. Für Degruum, der auch ohne Begleitung gekommen war, stellte dies eine willkommene Gelegenheit dar.
    Er konfrontierte Phoram mit der Vermutung Ambushs, daß Rodigar sich irgendwie von den anderen sechzehn Cantaro unterscheiden mußte. Und.daß dies vielleicht eine entscheidende Ursache für seinen Tod sein könnte. „Die meisten von uns glauben", antwortete Phoram, „daß ihr Rodigar umgebracht habt, um uns einzuschüchtern. Einige sagen, der Verräter Shoudar sei es gewesen, obwohl es dafür keinen Beweis gibt. Ich selbst wüßte nicht, was an Rodigar anders gewesen sein könnte als an mir oder Gelhenar oder Vragur oder an einem anderen. Ich will aber versuchen, mit den anderen zu sprechen. Vielleicht ist etwas dran an dem, was du sagst. Und vielleicht wissen die anderen etwas."
    „Die Behauptung", antwortete Degruum betrübt, „wir könnten einen Angehörigen eines Volkes umbringen, das mit uns so eng verwandt ist, muß auch dir absolut widersinnig erscheinen. Nicht minder widersinnig ist der Gedanke, wir könnten einen solchen Tod dulden oder befürworten. Aber bitte sprich mit den anderen. Ich wartehier auf dich."
    Tatsächlich kehrte Phoram schon wenig später zurück. Er wirkte auf Degruum etwas nachdenklich, als er umständlich Platz nahm. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, was vielleicht das Zeichen einer gewissen Irritation war. Der Anoree wartete stumm, bis sein Gegenüber zu sprechen begann. „Ich verstehe die Theorien nicht, die du mir unterbreitet hast", begann der Droide langsam. Irgend etwas schien ihm Unbehagen zu bereiten. „Zumindest erscheinen sie mir absurd. Seltsam ist aber, daß sie sich in kleinen Details immer häufiger zu bewahrheiten scheinen."
    „Was habt ihr über Rodigar herausgefunden?" Degruum wollte den Cantaro auf den Kernpunkt des Gesprächs lenken. „Es gibt da eine Sache, die vielleicht eine Rolle spielen könnte. Rodigar erfüllte in den Wochön vor dem Kampf um Phönix einen Auftrag mit seinem Raumschiff CHOCHAGEERK, das heißt >Treue und Fleiß<, und drei weiteren Männern unseres Volkes. Dieser Auftrag hatte ihn .in den Raum zwischen die Milchstraße und einer entfernten Galaxis geführt. Worum es dabei ging, weiß ich nicht. Es spielt sicher auch keine Rolle. Auch sonst ist uns über diese Mission praktisch gar nichts bekannt."
    „Weiter!" drängte Degruum, als der Droide stockte. „Jedenfalls hielt sich die CHOCHA-GEERK schon längere Zeit außerhalb der Milchstraße auf, bevor sie in die Kämpfe um eure Stützpunktwelt Phönix geschickt wurde. Und wie du sagtest, existiert außerhalb der Milchstraße das von euch entdeckte Kontrollfunknetz nicht. Rodigar ist der einzige Überlebende der CHOCHAGEERK. Seine Begleiter fanden über Phönix den Tod. Und alle anderen von uns, einschließlich ich selbst, waren vor dem Kampf ständig im Bereich der Milchstraße, eben bis wir nach Phönix beordert wurden. Das ist alles, was Rodigar von den anderen unterscheidet."
    „Sato Ambush wird zu beurteilen haben, was das bedeutet." Der Anoree hatte es plötzlich eilig. „Er zieht die richtigen Schlüsse aus seinen Kombinationen. Ich möchte mich bei dir bedanken, Phoram. Ich bin sicher, daß wir weitere Gespräche führen werden. Wenn du und die anderen Bereitschaft zeigen, kann das nur zum Vorteil aller Cantaro sein. Vergiß nie! Wir Anoree wollen nur Gutes! Ich komme wieder."
    Der Droide antwortete nicht. Er erhob sich und vefließ mit seinen schwerfälligen Schritten den Raum.
    Degruum blieb noch einen Moment sitzen. Dann verließ auch er den Bereich der Cantaro.
     
    *
     
    Sein Weg führte ihn direkt zu Sato Ambush. In dessen neuem Arbeitszimmer, das direkt neben der VA-Parasyntronik und dem doppelten Experimentalraum von SM-RODIGAR lag, traf er auch Doc Sedge Midmays, den Spezialisten Urban Sipebo, den ehemaligen

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