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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erkennen.
    Die beiden
Mädchen, die unter dem schwarzen Gewand nackt waren, näherten sich in
tänzerischer Pose der von Tüchern verhüllten Totenmaske.
    In einem
offenbar genau vorgeschriebenen Rhythmus, präzise einstudierten Bewegungen,
lösten sie ein Tuch nach dem anderen, von dem verdeckten Gegenstand.
    Zuerst das
schwarze. Darunter lag ein dunkelblaues. Das dritte Tuch war einen Ton heller.
    Larry Brent
arbeitete weiter an der Lockerung seiner Fesseln. Gerade jetzt, wo die
Aufmerksamkeit aller auf die Maske gerichtet war, konnte er kraftvoll seine
Befreiung in die Wege leiten.
    Doch nichts
gelang. Noch immer steckten beide Hände fest in den Schlaufen, in denen er
seine Armgelenke wund gerieben hatte.
    Die
aufgeschabte Haut brannte wie Feuer.
    Es war
erstaunlich, mit wie vielen Tüchern die Totenmaske abgedeckt war. Sie waren
hauchdünn und doch dicht gewebt.
    Jetzt war
die rote Serie an der Reihe. Dann verschiedene Grüntöne, dann Gelb, das langsam
in Weiß überging.
    Dann zogen
die beiden Mädchen das letzte Tuch von der Maske, die nun entblößt, kahl und fahl
unter dem vollen Licht des Mondes vor aller Augen lag, als die beiden
Zigeunerinnen zur Seite traten und den Blick darauf freigaben.
    Die
Vorderansicht der Maske war den beiden am Boden Liegenden zugewandt.
    Das fahle
Gebein des Halbschädels, der hinten hohl war, wirkte alt und brüchig und wies
an verschiedenen Stellen dunkle Flecken auf, deutliche Anzeichen der
Verwitterung und Vergänglichkeit.
    Die Maske
war überdimensioniert groß. Sie war größer als ein menschlicher Schädel.
    Die großen
Augenlöcher zogen die Blicke der beiden PSA-Agenten beinahe magnetisch an.
    Die
Dunkelheit im Innern der Maske jenseits der Augenhöhlen schien besonders
intensiv, wirkte pulsierend und atmend, als ob dort drin etwas lauerte, das
ihren Blick erwiderte.
    Der
Sippenführer kam vom Höhleneingang zurück, nahm die Maske und näherte sich
Larry Brent.
    Einen
Augenblick schien Ortez unschlüssig.
    Dann drehte
er sich Morna Ulbrandson zu.
    »Sie war die
erste, die in unsere Hände fiel«, murmelte er. »Sie soll auch die erste sein,
die eingeht in das Reich, das „Er“ so gut kannte ...«
    Er beugte
sich herab und näherte die Maske Morna Ulbrandsons Gesicht, die verzweifelt an
ihren Fesseln riß.
    »Nimm mich,
Ortez !« rief X-RAY-3. »Löse ihre Fesseln und laß’ sie
gehen! „Er“, von dem du immer sprichst, ist eingerichtet auf ein Opfer. Du
weißt nicht, wie er reagiert, wenn du zwei schickst...«
    »Er hat sich
in all den Jahrhunderten des Festes nicht ein einziges Mal beschwert«, lachte
Ortez mit dröhnender Stimme. »Warum sollte er gegen eine solche Schönheit etwas
einzuwenden haben ?«
    X-RAY-3
erkannte die Ausweglosigkeit ihrer Situation.
    Er nahm
seine ganze Kraft zusammen und versuchte sich herumzuwerfen, um mit seinem
ganzen Körpergewicht die Fesseln zu sprengen.
    Bei einem
Lederband gelang ihm das.
    Krachend riß
die Fessel an seinem linken Armgelenk durch, und Brent ruckte mit seinem
Oberkörper so weit herum, wie es ging, in der Hoffnung, Ortez an seinem
Vorhaben zu hindern, indem er ihm die Beine unterm Leib wegriß.
    Doch so weit
kam er nicht.
    Drei
kräftige Männer aus den vorderen Reihen der Schaulustigen sprangen ai f ihn zu,
rissen seinen Arm zurück und legten ihm blitzschnell eine neue Fessel an.
    Der
stiernackige Sippenführer ließ sich durch den Vorfall überhaupt nicht
verwirren. Er warf nur einen flüchtigen Blick zur Seite und legte Morna
Ulbrandson dann die Totenmaske auf’s Gesicht.
    Der uralte
Halbschädel, der Abdruck vom Totenkopf eines bis heute unbekannten Namenlosen,
deckte das Gesicht der Schwedin vollends zu.
    Mornas
erstickter Aufschrei war noch zu hören.
    Larry Brent
gebärdete sich wie von Sinnen, um das grauenvolle Spiel vielleicht doch noch zu
seinen Gunsten entscheiden zu können.
    Doch die
Fesseln hinderten ihn daran, etwas zu unternehmen.
    »Ihr
Feiglinge !« brüllte er in die entstandene Totenstille.
»Mit Wehrlosen könnt ihr es machen. Gebt mir die Chance zu kämpfen, und ich
werde jeden, den ihr mir in fairem Kampf gegenüberstellt, besiegen. Verdammt
noch mal - warum steht ihr denn da wie die Ölgötzen?! Nehmt mich ... laßt sie
in Frieden !«
    Sein Aufschrei
verhallte ungehört. Niemand kümmerte sich um ihn. Alle Augen waren auf die Frau
gerichtet, die die Totenmaske trug.
    Als Larry
Brent ebenfalls seinen Kopf zur Seite wandte, um einen Blick auf Morna zu
werfen, schien das Blut in seinen

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