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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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an der Reihe...«
    X-RAY-3
wußte, daß nur noch ein Wunder ihn zu retten vermochte. Doch es trat nicht ein.
    Larrys
Blickfeld engte sich ein.
    Er sah nur
noch das fahle Gebein und die riesigen runden Augen, durch die er verschwommen
die massige Gestalt des Zigeuners wahrnahm.
    Dann
berührte die Maske sein Gesicht.
    Larry
glaubte, es würde eine Säure über seine Haut gegossen. Sein Gesicht brannte
höllisch.
    Ein Ruck
ging durch seinen Körper. Es knackte in sämtlichen Gelenken, und plötzlich hatte
er nicht mehr das Gefühl, an Händen und Füßen gefesselt zu sein.
    Pulsierende
Schwärze hüllte ihn ein. Gleichzeitig war er frei, stand auf und griff
mechanisch nach seinem Gesicht, um die unheilbringende Maske abzunehmen.
    Er hatte sie
gar nicht mehr auf!
    Was war
gesehehen?
    Er stand auf
weichem, weißem Sand.
    Es war der
gleiche Untergrund, auf dem er vor wenigen Augenblicken noch gelegen hatte.
    Es war die
Bucht! Vor ihm in weitem Halbkreis standen die Menschen und blickten auf die
Stelle zwischen den Pfählen, die nun - leer war!
    Leer - bis
auf die große Totenmaske, die noch im Sand lag, wo deutlich auch der Eindruck
seines Kopfes zu sehen war.
    X-RAY-3
glaubte zu träumen.
    Er blickte
sich um, sah die Autos, die Wohnwagen und Ortez, den Sippenführer, der zufrieden
schien mit dem, was sich in der jüngsten Vergangenheit alles zugetragen hatte.
    X-RAY-3 warf
sich nach vorn.
    Ortez!
Dieser Mann war ein rotes Tuch für ihn.
    Keiner der
Zigeuner reagierte, als der PSA-Agent seine Rechte zur Faust ballte, weit
ausholte und einen Schwinger auf Ortez’ Kinn niedersausen ließ.
    Larry war
schon darauf eingerichtet, gegen den Körper des taumelnden Mannes zu fallen,
den harten Widerstand an seinen Knöcheln zu spüren... als er entsetzt
feststellen mußte, daß seine Faust zwar das Kinn erreichte, es aber durchstieß,
und sein ganzer Arm wie ein Schemen den Kopf passierte und am Hinterhaupt
wieder austrat.
    Panik
erfüllte den Amerikaner.
    Er hatte
keine Substanz mehr - er war körperlos, unsichtbar geworden!
    Er konnte
den Schwung seines Laufs nicht mehr bremsen! Da war kein Widerstand mehr, den
er fest einkalkuliert hatte.
    Ortez
reagierte überhaupt nicht, als wäre nichts geschehen.
    Und in der
Tat - für ihn war auch nichts geschehen.
    Die rund
dreihundert Versammelten in der Bucht, nur wenige Meilen von der Ortschaft
Guissan entfernt, standen noch immer da wie die Ölgötzen und hatten ein
Erlebnis besonderer Art, das jedoch mit dem. was Larry erlebte, nichts zu tun
hatte.
    Die Menschen
sahen nur, daß die Plätze zwischen den Holzpfählen leer waren, daß die
Totenmaske und die Eindrücke der dort zuvor liegenden Körper die einzigen
Zeugen dessen waren, was sich ereignet hatte.
    X-RAY-3 fiel
mitten in die Gruppe der hinter Ortez stehenden Zigeuner, stürzte zu Boden und
raffte sich wieder auf, ohne daß auch nur einer der Versammelten mit ihm
hingefallen wäre.
    Die Welt der
Sichtbaren und Unsichtbaren war streng voneinander getrennt.
    Er bewegte
sich dort, wo die anderen waren und konnte sie berühren, ohne daß sie jedoch
die geringste Lebensäußerung von ihm wahrnahmen.
    Lebensäußerung?
    Niemand nahm
ihn wahr - also existierte er nicht mehr!
    Unwillkürlich
mußte er an das denken, was er bisher über die Totenmaske wußte. Es wurde
erzählt, daß alle, die damit in Berührung kamen, verschwanden oder starben . .
.
    Totenmaske?
Hatte dieser Name noch eine zusätzliche besondere Bedeutung?
    Brachte die
Totenmaske - den Tod?
    War das, was
er registrierte, die Unfähigkeit, Kontakt mit der Umwelt aufzunehmen, „einfach
nicht mehr da zu sein“ - der Tod?
    Taumelnd kam
er auf die Beine, stolperte quer durch die Reihen der dicht aneinandergedrängt
stehenden Zigeuner und suchte die Bucht ab.
    »Morna!
Mooorrrnnnaaa !« hallte seine Stimme durch die Luft.
    Er hörte
sie. Doch die anderen? Sie hielten unablässig die Blicke auf die leeren Stellen
zwischen den Pfählen gerichtet.
    Vom
Höhleneingang her vernahm X-RAY-3 plötzlich ein Geräusch.
    Ein lauter,
wilder Aufschrei, der in Todesängsten ausgestoßen wurde!
    »Morna? !« entfuhr es dem PSA-Agenten. Er wirbelte herum, rannte den
Weg zurück, den er gekommen war, und verschwand ohne eine Sekunde nachzudenken
in dem Höhleneingang, auf dem immer noch das fahle, kalte Licht des Vollmonds
lag . . .
     
    *
     
    Iwan
Kunaritschew zweifelte keinen Augenblick daran, daß die Zeit knapp wurde.
    Die
Ereignisse vom Tag und Abend zeigten, daß X-RAY-1 seine

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