Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
denken, seine Ankunft
und sein Unter-uns-weilen nicht vergessen haben .«
    »Und was
macht „Er“ mit dem Ankömmling ?« fragte X-RAY-3 rasch.
    »Das -
wissen auch wir nicht. Sehr angenehm wird es sicher nicht sein ...«
    »Und woraus
schließen Sie das ?«
    »Aus der
Tatsache, daß wir die Maske verehren, aber auch fürchten. Keiner von uns würde
jemals freiwillig auf den Gedanken kommen, sie sich aufzusetzen. Sieben Jahre
lang wird sie in einem geheimen Versteck verborgen gehalten, um dann für eine
Nacht - stets bei Vollmond - herausgenommen zu werden aus den Tüchern, die sie
verhüllen .«
    »Und worauf
geht der siebenjährige Rhythmus zurück ?«
    »Sie sind
sehr neugierig«, antwortete Ortez mit breitem Grinsen. »Aber wer nur noch kurze
Zeit unter den Lebenden weilt, dessen Neugierde sollte man stillen. Es hat sich
so eingebürgert. Seit damals, als er das Volk .verließ, das ihr „Zigeuner“
nennt...«
    »Aber er hat
Opfer von euch gefordert, nicht wahr? Oder tut ihr es freiwillig, ohne daß es
den geringsten Grund für ein solches Ritual gibt, das offensichtlich hier
abgehalten werden soll ?«
    »Es heißt,
daß „Er“ diesen Wunsch geäußert hat...«
    »Und wo
steht das geschrieben ?« Larry Brent führte den Dialog
ständig weiter. Schon glaubte der Agent, die strammgezogenen Lederbandagen um
seine Armgelenke etwas gedehnt zu haben, so daß sie nicht mehr in seine Haut
schnitten. Unermüdlich spannte er seine Muskeln an und lockerte sie wieder,
während er Ortez und die anderen ringsum mit seinem Reden ablenkte.
    »Geschrieben
steht es nirgends. Von Generation zu Generation wird das Wissen weitergegeben
und befolgt .«
    »Aber da
keiner freiwillig bereit ist, die Maske aufzusetzen, greift ihr einfach jemand
heraus und zwingt ihn dazu ...«
    »Unsinn !« fiel Ortez mit harter Stimme dem PSA-Agenten ins Wort.
»Keiner weiß, wer als Auserwählter fungieren wird. In stundenlangen Kämpfen
wird entschieden, wer der Unterlegene und damit der Auserwählte ist. Wir stoßen
ihn aus unserer Mitte, denn er gehört nicht mehr in dieses Leben, er hat
bewiesen, daß er lebensunfähig ist, daß er in den vielen vorangegangenen
Kämpfen bereits mehr als einmal normalerweise sein Leben verloren hätte. Also
gehört er nach „drüben“ . . .«
    »Das ist
grausam !« stieß X-RAY-3 angewidert hervor.
    Ortez’
abstoßendes Grinsen veränderte sich nicht. »Es ist grausam für dich ... aber
nicht für uns. Es kommt immer auf den Standpunkt an .«
    »Eine
seltsame Philosophie«, murmelte Brent.
    »Das ganze
Leben ist seltsam, ebenso das Sterben ... seltsam ist, daß wir uns im Besitz
der Maske befinden und dies schon seit rund zwei Jahrhunderten. Nicht minder
verwunderlich ist es, daß ausgerechnet heute in dieser Vollmondnacht zwei den
Weg nach „drüben“ antreten werden, die nicht aus unserem Volk stammen .«
    »Dann wird „Er“
aber schrecklich böse werden«, entgegnete X-RAY-3. »Wenn er zwei fremde
Gesichter sieht, die er eigentlich nicht erwartet hat...«
    »In der
Vergangenheit kam es schon mehr als einmal vor, daß „Er“ Opfer entgegennahm,
die nichts mit uns zu tun hatten. Es waren Neugierige - wie ihr
. .. Lauscher und Spitzel, die unbedingt herausfinden wollten, was es
mit der Totenmaske auf sich hat. Außerdem ...«
    Was Ortez
noch sagen wollte, blieb sein Geheimnis.
    Er
unterbrach sich plötzlich. Seine Augen wurden groß.
    »Bereitet
alles vor«, sagte er wie aus der Pistole geschossen und trat zwei Schritte
zurück.
    Das silberne
Mondlicht lag voll auf dem Höhleneingang, vor dem Morna Ulbrandson und Larry
Brent lagen , vor dem sich die ganze Sippe im Halbkreis
versammelt hatte.
    »Die Stunde
der „Totenmaske“ ist angebrochen«, fuhr Ortez fort, drehte sich einmal um seine
eigene Achse, so daß er den beiden am Boden Gefesselten den Rücken zuwandte,
und breitete die Arme aus. Ob dies eine zufällige Bewegung war oder eine Gestik
von besonderer Bedeutung - blieb Larry Brent und Morna Ulbrandson ein Rätsel.
    Mit
schwingenden Armbewegungen, als wolle er sich wie ein Vogel in die Luft
erheben, ging Ortez Schritt für Schritt zwischen den beiden am Boden Liegenden
rücklings auf den mondbeschienenen Höhleneingang zu.
    Weder Morna
Ulbrandson noch Larry Brent waren imstande, in die Höhle zu sehen. Obwohl
X-RAY-3 sich bemühte, seinen Kopf so weit wie möglich zu drehen, seine Augen
weit nach rechts zu ziehen, so daß ihm die Augäpfel schon nach wenigen Sekunden
schmerzten, konnte er nichts

Weitere Kostenlose Bücher