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147 - Panik in Porto

147 - Panik in Porto

Titel: 147 - Panik in Porto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sie sich umarmten Und eng umschlungen auf dem schmalen Pfad weitergingen. Es war fünf Uhr; die herrliche Ruhe des frühen Morgens schaffte es, daß sich ihre aufgewühlten Nerven beruhigten. Oliver fand sich kurze Zeit später höchst romantisch unter den Ästen eines Baumes wieder. Er hielt Roquette in den Armen, und sie küßten sich mit Hingabe und wachsendem Vergnügen. Das Erlebnis auf dem Turmplateau hatte alles geändert.
    „Deine Freunde wären enttäuscht", flüsterte Roquette und biß ihn zärtlich ins Ohr, „wenn wir voller Unschuld zurückkämen."
    Oliver mußte lachen. Dieser Bann war gebrochen. Sie küßten sich wieder. Ihre Finger gingen auf Wanderschaft, und schließlich lagen sie auf einer winzigen Grasfläche neben den gluckernden Uferwellen und liebten sich voller zärtlicher Leidenschaft. Der Nebel schien unverändert dicht zu sein, obwohl es warm war und hell. Nach einer endlosen Weile murmelte Oliver:
    „Ich muß das feiern. Einen Augenblick."
    Er lief zum Wagen, holte Becher und Flasche. Sie saßen auf dem Sand; die Füße im kühlen Wasser, jeder in den Armen des anderen. Sie tranken korsischen Rotwein mit kleinen Korkenstückchen darin.

    Lutz Krüglstein saß in dem ausgebleichten Decksstuhl, trug Sonnenbrille und Trainingsanzug, rauchte und hatte Olivers Walkman-Kopfhörer auf den Ohren. Er hörte, unverkennbar, Beethovens Pastorale, die sechste Sinfonie. Er grinste Roquette und Oliver wie ein hungriger Kaiman an und fragte:
    „Nun, poeta aurealis? Der Nebel lichtet sich, die Liebenden kommen an Bord."
    „Du hast keine Sorge, daß dir die Metaphern ausgehen?" fragte Oliver zurück und schlug ihm auf die Schulter. „Poet der Morgenröte! Ausgezeichnet! Kommt ins Bordbuch. Es war eine… bemerkenswerte halbe Nacht."
    Lutz schaltete das Gerät ab.
    „Ihr seht, mit Verlaub, nicht so aus, als ob ihr der Minne gefrönt hättet."
    Sie sprachen sehr leise, um die Schläfer nicht zu wecken.
    „Das scheint nur so, Lutz", sagte Roquette. „Wir waren oben beim Calancheturm. Aussicht gleich null."
    „Wir werden heute auch nicht losfahren, denke ich", meinte Lutz. Die Tür wurde aufgeschoben. Thomas fröstelte in der kurzen Hose, rieb sich den Schlaf aus den Augen und brummte etwas von Nachtvögeln, die den Kahn zum Schwanken brachten.
    „Schon gut", sagte Oliver. „Der Wagen steht dort drüben und ist voller Pastete, Croissants und anderer leckerer Sachen. Ich helfe dir beim Frühstück, Mädchen."
    Thomas putzte seine dicke Brille, wischte über eine Scheibe und blickte dann die drei Frühaufsteher lange, prüfend und vielsagend an. Er erkannte die neuen zwischenmenschlichen Beziehungen und faßte einen raschen Entschluß.
    „Frühstück und Mittagessen an Bord", verfügte er diktatorisch. „Abendessen in Porto. Gibst du uns deinen Ferrari für Arme, Oli?"
    „Gern. Unsicher in jedem Betriebszustand. Aber wir sind unverletzt. Und wenn ich deine Großmut noch unterstützen kann: die Rechnung geht auf mich. Klar?"
    „Nein", sagte Roquette laut. „Thomas und ich haben so gut miteinander verdient. Ich gebe einen aus. D'accord?"
    Thomas winkte ab.
    „Ihr könnt euch prügeln darum, wer zahlt. Ich nehme - wir nehmen - eure Angebote in vollem Umfang an, und wir werden unser Bestes tun."
    Nicht einmal Hans Stucker, der nun auch endlich aufgeweckt worden war, zweifelte daran. Der Nebel blieb, in wechselnder Dichte, den ganzen Tag an der Küste und zwischen den Bergen.
    Der Kompressor wurde aufs Vorschiff gebracht und lief ein paar Stunden lang. Lutz und Thomas machten einen gut einstündigen Tauchgang. Oliver schlief ein bißchen, schwamm viel und schleppte schließlich den Rest der Wagenladung in drei Gummibootfahrten zum Schiff, wo ihn Roquette fachmännisch verstaute. Hans und Roquette kauderwelschten, mit Olivers Hilfe. Hans erklärte der aufmerksam zuhörenden jungen Frau die Eigenheiten, die bei sportlichen Schießwettbewerben zu beachten waren.

    Die Gendarmeriestreife stellte ihre Motorräder vor den Ziegelstapeln ab und ging zum Turm.
    Ein Polizist stolperte und entdeckte die ausgebrannte Fackel. Der andere zeigte auf drei feuchte Aschekreise.
    „Fehlen nur noch die Weinflaschen", sagte er grimmig. „Diese Touristen machen doch die blödesten Sachen."
    „Viel Spaß haben sie im Nebel nicht gehabt, denke ich."
    Nebeneinander gingen sie auf den Turm zu. Die abgestempelte Verordnung hing unversehrt am rostigen Gitter. Dann entdeckten sie gleichzeitig die herunterhängende Kette und

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